
(Berlin) Die Kirche in Deutschland ist seit Jahrzehnten Motor einer modernistischen Zersetzung der Kirche. Der rapide Rückgang der praktizierenden Katholiken spricht für sich. Der Abbruch der Kirche ist seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in vollem Gange. Verantwortlich für den Niedergang sind in der Kirche immer an erster Stelle, das war zu allen Zeiten so, die Bischöfe und die Priester.
Das bedeutet auch, daß die jüngsten Päpste viel zu oft miserables Personal zu Bischöfen machte.
Die neueste Idee, mit denen die deutsche Kirche provoziert, ist die Weihe von homosexuellen Priesteramtskandidaten. Natürlich, so die Ausrede, müßten die Homos keusch leben.
Natürlich…
Die Idee widerspricht der kirchlichen Ordnung diametral. Papst Benedikt XVI. hatte noch einmal eingeschärft, was bereits Johannes Paul II. bekräftigt hatte: Homosexuelle sind nicht zu Priestern zu weihen. Sie sollen nicht einmal in Priesterseminare aufgenommen werden.
Die neue Provokation, die vom Erzbistum Paderborn ausgeht, wo seit 2003 Hans-Josef Becker Erzbischof ist, muß man sich vor dem Hintergrund der jüngsten sexuellen Mißbrauchsskandale auf der Zunge zergehen lassen.
Das Eindringen von Homosexuellen in die Kirche setzte massiv in den 70er Jahren ein und erfolgte parallel zur sexuellen Revolution. Erst langsam begann sich Widerstand zu regen, und erst spät wurde das Ausmaß dieser Invasion sichtbar. Die Maßnahmen folgten, doch ihre Durchsetzung ließ zu wünschen übrig.
Die Homo-Lobby im Vatikan hintertrieb geheim, aber aktiv die Politik von Papst Benedikt XVI., der mit Nachdruck und ganzem Ernst Herr des Problems werden wollte. Der deutsche Papst ahnte aber nicht, wie sehr sich die Homo-Lobby bereits im Vatikan an den Schalthebeln festgesetzt hatte. Ein entsprechender Bericht von drei Kardinälen, die er mit der Untersuchung von Vatileaks beauftragte, wurde ihm Ende 2012 vorgelegt. Das Ausmaß der homosexuellen Unterminierung des Vatikans dürfte den amtsmüden deutschen Papst schwer erschüttert haben.
Wenn der erste Boykott bereits in seinem eigenen Haus, dem Vatikan geschah, so war der Boykott in vielen Diözesen der ganzen Welt, die die Schutzmaßnahmen umsetzen sollten, nicht weniger renitent.
Papst Benedikt XVI. war zu wenig Verwalter und noch weit weniger Politiker, um sich effizient um die Umsetzung seiner Entscheidungen zu kümmern. Er verließ sich auf seinen Mitarbeiterstab und war deshalb oft genug verlassen.
Seit 15 Jahren ist durch mehrere Studien bekannt, daß 80 Prozent des sexuellen Mißbrauchs an Minderjährigen durch Kleriker von homosexuellen Priestern begangen werden. Die Zahlen sprechen eine erdrückende Sprache. Dennoch bemüht sich die kircheninterne Homo-Lobby mit Hilfe der organisierten weltlichen Homo-Lobby, fleißig gefördert von den Massenmedien, den Eindruck zu erwecken, als hätte die Homosexualität nichts mit dem Mißbrauch zu tun. Zugleich wird die falsche Fährte gelegt, es gehe bei den Mißbrauchstätern um Pädophile. In Wirklichkeit bevorzugen die klerikalen Schwulen Jungens ab der beginnenden Geschlechtsreifung. Es geht nicht um Pädophilie, sondern um Ephebophilie, und das Problem heißt Homosexualität. Für die Kirche, anders als für die Welt, ist jeder homosexuelle Akt eine Sünde, und wenn er durch einen Kleriker vollzogen wird, auch eine Straftat.
Anstatt die Homo-Schwemme einzudämmen, die sich der Kirche bemächtigt, will das Erzbistum Paderborn Homosexuelle offiziell als Priester zulassen. Was für eine „geniale“ Idee. Keine noch so lächerliche Ausrede ist peinlich genug, um deutsche Modernisten von ihrem Treiben abzuhalten. Der Regens des Priesterseminars Michael Menke-Peitzmeyer verteidigt die Entscheidung ohne rot zu werden in der Öffentlichkeit, denn der Jubel der deutschen Massenmedien ist ihm sicher. Zum Handwerk der Modernisten gehört es offensichtlich, die wirklichen Probleme auszublenden.
Das Signal, das inmitten des Mißbrauchsskandals, der die Kirche in eine gigantische Glaubwürdigkeitskrise gestürzt hat, von der deutschen Kirche ausgesendet wird, ist fatal. Vertuschung von sexuellem Fehlverhalten gilt heute zu recht als besonders schwerwiegende Tat, die Bischöfe begehen können. Das Erzbistum Paderborn hingegen macht dennoch und gerade jetzt sexuelles Fehlverhalten durch Priester zum Standard.
Schlimmere Fehlentscheidungen sind kaum mehr vorstellbar.
Darum eine Frage:
Wie viele Homos gibt es unter den Prälaten des Erzbistums Paderborn, die an dieser Entscheidung mitgewirkt und sie gutgeheißen haben?
Darf man von dem so „offenen“ Erzbistum auch offene und ehrliche Zahlen dazu haben, um das Zustandekommen solcher Beschlüsse beleuchten zu können?
Papst Franziskus ebnete auf dem Rückflug aus Panama den Weg für verheiratete Priester – natürlich nur auf exotischen Inseln, im Amazonas-Regenwald „und vielen Orten“.
Der Erzbischof von Paderborn ebnet den Weg zu Homo-Priestern – natürlich nur keuschen.
Alles klar?
Text: Andreas Becker
Bild: Erzbistum Paderborn (Screenshot)
Es ist alles nicht mehr zu fassen.
Erst die unsäglichen Äußerungen von Bischof Overbeck und jetzt zieht Msgr. Becker nach. Sie stecken alle unter einer Decke.
Ich bin mir sicher, dass gerade die ‚Strategen‘ Marx, Bode und Becker ganz dicke Kumpels sind, die im Schach gegen die Gläubigen die Tradition und das Lehramt schachmatt setzen wollen.
Sie werden sich dabei regelmäßig ihr Vorgehen absprechen, um den Menschen zu dienen.
Becker hatte bei mir durch sein Entschuldigungsschreiben zum sexuallen Missbrauch durch Kleriker, das an wirklich alle Haushalte der Diözese PB geschickt wurde, bei mir nur Unverständnis und Kopfschütteln ausgelöst.
Darin wird von Verdrängung, Vertuschung und schwerer Schuld gesprochen, die sich die Kirche jahrzehntelang aufgeladen habe. Kein Wort fällt darin über die Homosexualität.
Vor dem Hintergrund diese Briefes, der das Bistum hunderttausende Euro gekostet haben wird, muss der jetzige Vorstoß des Erzbischofs ganz klar als strategische Kampfansage erscheinen, und zwar an all jene, die in der Homosexualität eine gewichtige Ursache für sexuellen Missbrauch durch Kleriker sehen.
Das Motto des Progressismus ist: jetzt erst recht. Ähnlich wie Kardinal Marx zweimal 50 000 Euro an Lifeline/Seawatch spendete und damit das Werben von Scheinehen zwischen deutschen Frauen und ‚Flüchtlingen‘/Wirtschaftsmigranten mit finanziert, handelt auch Becker nach diesem einschlägigen Prinzip des ‚weiter so‘ im zugkräftigen Kielwasser der linksliberalen Gesellschaftspolitik unserer Bundesregierung.
So ist es nicht verwunderlich, dass in den Gemeinden der Diözese auch skandalträchtige Dechanten das Zepter schwingen:
1. Beispiel: Dechant Georg Schröder
„Warum schaffen wir den Zölibat nicht ab?“
Artikel aus WP:
Dechant Georg Schröder aus Meschede zu Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche: Über Jahrzehnte wurden die Täter geschützt
Meschede/Schmallenberg. In seinem jüngsten „Wort zum Sonntag“, einer lokalen Rubrik in dieser Zeitung, hatte Dechant Georg Schröder vom Dekanat Hochsauerland-Mitte die verzögerte Aufarbeitung der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche kritisiert und eine veränderte Sexualmoral gefordert. Etwa zeitgleich hatten im Dekanat viele Frauengemeinschaften mit der Aktion #MachtLichtAn die zögerliche Aufarbeitung angeprangert. Auch Pfarrer Schröder nahm an dem Klagegebet teil. Im Anschluss kamen zwei Missbrauchsfälle aus dem Dekanat ans Licht.
Was haben Sie gedacht, als Sie von den Missbrauchsvorwürfen in Ihrem Dekanat hörten? Georg Schröder: Es mag seltsam klingen, aber ich war erleichtert. Es zeigt doch, dass sich die Themen nicht mehr unter den Teppich kehren lassen. Und auch, dass das Erzbistum mittlerweile deutlich offener reagiert. Wir haben über Jahrzehnte hier doch vor allem die Täter geschützt. Und ich hoffe auch, dass sich Menschen ermutigt fühlen, ihre Vorwürfe zu äußern. So ein Vorwurf ist aber auch eine ernste Belastungsprobe für jeden Ort. Ja, es wird die einen geben, die sagen, das ist unvorstellbar, und die anderen, die die Missbrauchsvorwürfe glauben oder sogar davon gewusst haben. Doch wenn es eine Tatsache ist, kann nur die Wahrheit uns frei machen. Auch wenn das schmerzhaft ist. Auch die Bischöfe sind in ihren Weihnachtsbotschaften ungewohnt selbstkritisch mit der Kirche ins Gericht gegangen. Was, glauben Sie, ist der Grund? Die MHG-Studie, wobei MHG für die beteiligten Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen steht, in der unter anderem dokumentiert ist, dass die Missbrauchsfälle über Jahrzehnte vertuscht wurden, hat die Menschen aufgewühlt. Dass es Missbrauch gegeben hat, ist lange bekannt, aber man hat versucht, die Institution Kirche zu schützen. Das ist jetzt erledigt. Die Bischöfe haben versprochen, dranzubleiben und das Thema deshalb in ihren Predigten aufgegriffen. Auch der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker plant offenbar einen Brief an alle katholischen Haushalte. Sie haben sich zuletzt auch weit nach vorn gewagt und einen neuen Umgang mit der Sexualmoral gefordert. Auch das fordern einige Bischöfe aufgrund der Studie, beispielsweise der Bischof Franz-Josef Overbeck in Essen. Für die Kirche ist gelebte Sexualität immer noch nur dann gut und richtig, wenn sie in einer gültigen, unauflöslich geschlossenen Ehe passiert. Da müssen wir dran. Was ist mit Liebe, Verantwortung und Verlässlichkeit in anderen Beziehungen? Dies sehe ich positiv und damit auch nicht von vornherein als Sünde. Die Menschen leben das doch eh längst anders. Was stört Sie am Zölibat? Auch da macht die Studie eine klare Aussage: Der Zölibat ist nicht grundsätzlich Ursache des Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen. Er gibt aber Strukturen vor, die Missbrauch für bestimmte Risikogruppen erleichtern. Und ich frage mich, wenn der Pflicht-Zölibat doch so ein Problem ist, warum schaffen wir ihn dann nicht ab? Seit dem Konzil Mitte der 60er Jahre diskutieren wir das. Dazu kommt, dass wir ohne die Pflicht zur Ehelosigkeit sicher einige Priester mehr hätten. Wir hatten 1000 Jahre kein Pflichtzölibat, selbst Petrus war verheiratet. Und ganz ehrlich – was hat die katholische Kirche noch zu verlieren? Mit jeder Reform können wir doch nur gewinnen. Ich frage mich, was manche meiner Kollegen hier noch verteidigen. Hinzu kommt, dass viele Priester unter dem Zölibat leiden. Können Sie sich auch Frauen als Priesterinnen vorstellen? Das ist ein anderes Thema, es hat zumindest nichts direkt mit dem Missbrauchsskandal, aber sehr wohl mit der Gleichberechtigung und der Macht-Verteilung in der Kirche zu tun. Die Diskussion kreist auch um die Frage, ob Johannes Paul II. den Ausschluss der Frauen quasi zum Dogma erhoben hat. Aber auch da denke ich: Die Kirche hat über Jahrhunderte ihre Dogmen immer weiterentwickelt, warum nicht hier? Frauen sind genauso zum Priestertum berufen wie die Männer. Ich hätte nichts dagegen. Das würde natürlich die Kirche radikal verändern. Auch mit der Homosexualität tut sich die Kirche weiter schwer. Das ist so. Aber auch dazu hat Bischof Overbeck deutlich Stellung bezogen. Wenn wir sagen, dass Homosexuelle nicht diskriminiert werden sollen, dann dürfen wir auch ihre Beziehungen nicht diskriminieren. Warum also sollen wir sie nicht segnen? Und wir reden ja hier nicht über ein Massenphänomen. Es sind die wenigen, die glauben und denen ein Segen viel bedeutet, für die wir das tun. Soll ich das als Priester ablehnen? Was für Rückmeldungen hatten Sie nach Ihren zuletzt kritischen Worten? Es gab einige positive Stimmen, die dankbar waren. Es gab sicher auch kritische Stimmen, aber die haben sich nicht bei mir gemeldet. Dabei würde ich mir eine Diskussion wünschen. Dann kann ich persönlich etwas dazu sagen. (WP, 08.01.2019)
2. Beispiel
Dechant Hubertus Bötcher, der kein Problem damit hätte, seinem evagelischen Amtsbruder die Kommunion zu reichen.
Auszug: „Es geht nicht anders als zusammen.“
Kurier: Welchen Stellenwert hat die Ökumeme für die Menschen im Sauerland?
Böttcher: Früher haben wir gedacht, wir machen das schon selber, wir Katholiken. Wir brauchen die anderen nicht. Wir merken aber selber, dass wir sowohl in den praktischen als auch in den geistlichen Dingen den anderen auch brauchen. Das Schwierigste ist vielleicht, dass es nicht nur theologische Verschiedenheiten gibt, die schätze ich gar nicht so hoch ein, sondern dass es eine Mentalität gibt, die sehr vom Eigenen kommt. Der Papst lehrt uns, dass es ganz wichtig ist aufzubrechen zu den Schwestern und Brüdern. Ich würde mir wünschen, dass wir da noch praktischer werden. Vielleicht glauben wir noch zu sehr, dass wir mit unseren eigenen Kräften die Zukunft gestalten können. Es geht gar nicht anders als zusammen.
Hammer: Es gibt Menschen in evangelischen Gemeinden, die ein protestantisches Bewusstsein entwickelt haben. Umgekehrt ist das bei den Katholiken genauso. Was brauchen wir den anderen? Das hat auch sehr viel zu tun mit einem inneren Zuhause sein in seiner Kirche. Menschen, die in ihrer Kirche beheimatet, die vielleicht auch konservativ sind. Die andere Gruppe, das wäre das andere Extrem, sind die, die sich über Kirche keine Gedanken machen. Dazwischen erleben wir aber auch Gruppen in beiden Kirchen, denen das nicht schnell genug geht mit dem Zusammenwachsen.
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Fühlen als geistige Brüder eine tiefe innere Verbundenheit: Superintendent Alfred Hammer (links) und Propst Hubertus Böttcher (rechts).
© Jana Sudhoff
Kurier: Wie kann Ökumene noch intensiviert werden?
Böttcher: Es geht um die Frage, wie wir beispielsweise in einem Dorf miteinander pastoral arbeiten können. Wir haben oft noch Parallelstrukturen. Der eine hat ein Haus, der andere hat ein Haus. Der eine macht für die Jugend was, der andere auch. Es wäre sinnvoller, unsere Energien dafür einzusetzen, um den Menschen zu dienen.
Kurier: Wie kann man sich die Utopie der „einen Kirche“ vorstellen?
Böttcher: Dass es verschiedene Angebote unter einem Dach gibt.
Hammer: Es endet aber noch am Tisch des Herrn. Der Schmerz der Teilung ist, dass wir nicht gemeinsam an einem Abendmahltisch sein können. Solange werden wir den Menschen nicht deutlich genug machen können, dass wir die Sehnsucht nach Einheit wirklich haben. Es dokumentiert sich für mich, nach meinem Glauben, dass wir an diesem einen Tisch gemeinsam Gäste Jesu sind. Theologisch gesehen sind wir schon längst so weit, dass uns das nicht mehr trennt. Da können wir nicht mehr lange mit warten. Da schrecken wir Menschen mit ab. Die finden keine Heimat mehr in der Kirche. Und ich glaube, davon gibt es mehr, als wir denken.
Böttcher: Es ist doch klar, dass Alfred Hammer mir im Glauben in vielen Dingen viel näher ist als jemand, der katholisch ist, aber weniger Erfahrung mit Spiritualität hat. Ich wüsste keinen Grund, warum ich ihm nicht die Eucharistie reichen würde. Dass wir die Eucharistie noch nicht gemeinsam feiern, hat für mich nur was mit dem Respekt vor der verfassten Kirche zu tun.
Hammer: Die Amtskirchen sind nicht so weit, aber von unseren Herzen her ist das eine ganz andere Situation.
Kurier: In welcher erreichbaren Nähe ist das gemeinsame Feiern des Abendmahls?
Hammer: Ich erlebe das noch.
Böttcher: Ich auch.
Hammer: Wobei das Einssein ja nicht bedeutet, einen Einheitsbrei zu machen. Wir haben ja Schätze. Warum sollten wir bestimme Schätze, die uns kostbar sind, aufgeben? Wir sollten sie teilen. Die Mitfeier einer katholischen Messe und eines Hochamtes selbst mit Weihrauch hat für mich etwas Festliches. Und mit welchem Recht sollte ich sagen, ihr müsst jetzt nüchtern evangelisch Gottesdienste feiern? Sondern es bereichert sich gegenseitig. Versöhnte Verschiedenheit war lange ein Fachbegriff. Wir sind miteinander versöhnt in Christus und können trotzdem ganz verschieden unsere Gottesdienste feiern.
Böttcher: Da ist beispielsweise ein Ehepaar. Die beiden teilen alles miteinander und der eine wählt SPD und der andere FDP. Ich glaube, dass eine tiefe innere Verbundenheit auch von Verschiedenheit lebt. Es wird auch in der Zukunft weiterhin Unterschiede in Sichtweisen und Riten geben. Und das dürfen die Leute auch wahrnehmen. Am wichtigsten sind aber Respekt, Toleranz und Wertschätzung. Ich glaube, dass ich nicht katholischer Christ sein kann, wenn ich respektlos über die Evangelischen rede.
Ökumenische Schulgottesdienste und gemeinsamer Religionsunterricht
Kurier: Wo im Alltag erleben Sie Ökumene am deutlichsten?
Hammer: Bei den ökumenischen Schulgottesdiensten für das neue Schuljahr. Wir haben jetzt das erste Mal festgelegt, dass nur der jeweils eine aus der Kirche den Gottesdienst hält – so viel Vertrauen haben wir zueinander. Das andere wird sein, dass wir uns an den gemeinsamen Religionsunterricht gewöhnen müssen. Wir müssen lernen, dem anderen zu vertrauen und dem anderen die eigenen Kinder zu überlassen. Wir brauchen auch nicht mehr zwei Kirchtürme, davon bin ich fest überzeugt. Wir können sie uns auch gar nicht mehr finanziell leisten.
Böttcher: Ich glaube auch, dass wir dahin kommen sollten. Nicht nur aus praktischen Gründen, sondern auch als Zeichen, dass wir gemeinsam eins sind in bestimmten Räumen und Verschiedenheiten.
Hammer: In ethischen Fragen wie der künstlichen Befruchtung oder dem Schwangerschaftsabbruch sind wir nicht eins. Da müssen wir aushalten, dass wir bei gutem, auch theologischem Nachdenken zu einer anderen Entscheidung gekommen sind – in ethischen Fragen und im politischen und gesellschaftlichen Umfeld. Und das müssen wir respektieren. Das gehört auch zur Ökumene. Letztes Beispiel war die Frage nach dem Umgang mit der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Da hat unsere Synode gesagt, wir öffnen uns nicht zu einer Trauung, aber zu einer Segnung in einem öffentlichen Gottesdienst. So weit ist die katholische Kirche nicht. Und trotzdem können wir nicht sagen, dass ist ein Grund, dass wir nicht mehr miteinander sprechen.
Kurier: Hätten Sie ein Problem damit, wenn eine solche Zeremonie in einer gemeinsamen Kirche gefeiert wird?
Böttcher: Nein. Es gibt ja auch in einer katholischen Gemeinde Seelsorger, die ein anderes Liturgieverständnis haben als ich.
„Es gibt zwei Wege zur Einheit.“
Kurier: Was haben Sie in den vergangenen 500 Jahren voneinander gelernt?
Böttcher: Lange Zeit war in der kaholischen Kirche der Kathechismus das Wichtigste. Das haben wir zum Glück überwunden. Es gab auch eine Zeit, in der wir die Heilige Schrift nicht in der Muttersprache lesen durften. Wir sind der evangelischen Kirche sehr dankbar dafür, dass sie das Wort Gottes unter die Menschen gebracht hat. Ich glaube auch, dass wir im Dialog mit der Reformatorischen Kirche begriffen haben, was Rechtfertigung ist – Rechtfertigung als Gnade. Wir leben durch das Erbamen Gottes, der uns rettet.
Hammer: Ich frage mich manchmal, was trennt denn die beiden Kirchen eigentlich noch? Für mich trennt da nichts. Nicht mal das Papstamt trennt mich von der Lehre. Der Papst als der Bischof von Rom und der, der eben auch fehlbar sein kann.
Kurier: Herr Böttcher, sehen Sie das genauso?
Böttcher: Es trennte uns vieles Menschliche. Ich denke, dass die Theologie nicht das Problem ist. Das Beharren auf dieses Zeichen, dass wir noch nicht zur Eucharistie gehen, um zu zeigen, wir haben noch nicht die volle theologische Einheit erreicht, empfinde ich als mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Hammer: Es gibt zwei Wege zur Einheit: Der eine Weg ist, dass wir theologisch weiterarbeiten und sagen, erst wenn wir damit fertig sind, dann können wir eins sein. Ich würde den umgekehrten Weg gehen und sagen, wenn wir wissen, dass wir uns als Einheit fühlen, dann müssen wir es auch tun. Aber trotzdem dann in der theologischen Arbeit weiter vorangehen. (Sauerlandkurier, 28.10.17)
Eigentlich schafft man durch eine Legalisierung genau die Homo-Strukturen, die in den USA und im Vatikan so um sich gegriffen haben, und deren Bekämpfung als fast aussichtslos gilt.
Die einzige Ausrede, die man hat: als verdeckte Strukturen waren sie ohnedies schon lange maßgebend.
Auch in unsren Klöstern sieht es nicht anders aus. Ein ehemaliger Prior erzählte: 1/3 sind homosexuell, 1/3 haben Freundinnen, Beziehungen, gehen zu Prostituierten; lediglich ein letztes 1/3 komme gut mit dem Zölibat klar. Aber auch andere Klöster stehen im gleichen Ruf.
Wenn man jetzt alles und ein jedes gleichermaßen segnet, hat man auch kein Problem mehr.
Doch der Schein trügt: das Problem des sexuellen Missbrauchs wird weiter bestehen und sogar gefördert, wenn man das ‚Keuschheitsgelübte‘ als anachronistich abschafft.
Statt mit dem Kurs Benedikt XVI. fortzufahren, der in einem rigoroses Vorgehen gegen Missbrauchstäter bei gleichzeitiger Zurückdrängung der Homosexuellen aus den Weiheämtern bestand, schafft man Scheinlösungen und vertuscht und verdrängt weiter. Mal wieder ohne Unterscheidung der Geister.
Das Eis, auf dem man steht, wird immer dünner!
Dürfen nicht nur gesunde Männer, die auch ehefähig sind, zu Priestern geweiht werden? Homosexuelle Männer sind nicht ehefähig.
Das Buch „Die Benedikt-Option“ (hier ist nicht Papst Benedikt gemeint, sondern die Ordensregeln der Benediktiner) von Rod Dreher zeigt deutlich auf, wie unerhört wichtig es ist, dass sich noch wahrhaft katholische Christen zusammenfinden und sich um wahrhaft katholische Hirten scharen. Wie können sich die Laien auf der Ebene mehrer Gemeinden zusammenfinden und gemeinsam aktiv katholisch zu leben? Hat jemand Erfahrung? Katholische Kapläne werden „in die Walachei“ versetzt und „Zeitgeistpriester“ bleiben in der Innenstadt.
Ist es nicht so, dass sexuelle Ausschweifungen aller Art für menschliche Beziehungen schädlich sind? Ich will keineswegs sexueller Verklemmtheit das Wort reden, aber es ist doch eine uralte Erfahrung, dass die Beherrschung eines der stärksten menschlichen Triebe absolute Voraussetzung jeder Kultur ist. Das Gegenteil hat schon immer zu Dekadenz und Verfall geführt. Die derzeit bekannt werdenden sexuellen Missbrauchsfälle in der Kirche könnten als Mahnung in diese Richtung verstanden werden.
Gerade die Beherrschung dieses Triebes hat Künstler zu höchsten Leistungen geführt – auch Künstler mit homosexuellen Neigungen, die vielleicht sogar sensibler als andere ihre eigene Sexualität erleben.
Keuschheit ist gut, aber genauso wichtig ist es, dass Heterosexualität und Homosexualität in keiner Weise gleichgesetzt werden dürfen: Der Kern der Sexualität ist noch immer die Fortpflanzung des Lebens, eine Grundtatsache der Natur. Ich wünsche mir besonders von der Kirche, die doch Leitplanken für gelingendes Leben bieten soll, dass sie dieser Grundtatsache Rechnung trägt.