
(Rom) Gestern feierte die Kirche das Fest der Erscheinung des Herrn. In der ostkirchlichen Tradition entspricht das dem Geburtsfest Jesu Christi. Papst Franziskus begrüßte in einer Videobotschaft die Einweihung der größten koptischen Kirche Ägyptens, die in der Retortenstadt östlich von Kairo errichtet wurde, die neue Regierungs- und Verwaltungshauptstadt des Landes werden soll. Das Jahr 2019 begann kalendarisch allerdings bereits am 1. Januar mit einem Marienfest, und das etwas ungewöhnlich. Papst Franziskus spendete einen „Segen ohne zu segnen“. Nicht zum ersten Mal.
Der Beginn des Pontifikats ließ im März 2013 staunen. Als Papst Franziskus erstmals vor die Journalisten aus aller Welt trat, verzichtete er „aus Respekt“ vor ihren unterschiedlichen Bekenntnissen auf einen Segen.
Das war mehr als nur ein Etikettenbruch, empörten sich staunende Beobachter, denn ein Segen sei immer gut. Er zwinge und bedränge niemanden. Ihn nicht zu spenden, komme einer Unterlassung, ja, einem Vorenthalten gleich, und sei für das Kirchenoberhaupt absurd, da es zu dessen Aufgaben gehört, und somit von jedem erwartet wird.
Kein Zweifel, darin waren sich alle einig, Papst Franziskus wollte damit „ein Zeichen setzen“, oder zumindest auffallen.
Der Neujahrstag 2019 begann ebenso ungewöhnlich. Am 52. Weltfriedenstag, als der er auch begangen wurde, wandte sich Papst Franziskus vor dem Angelus auf dem Petersplatz wie gewohnt an die Menschen in aller Welt. Er wünschte „allen ein gutes Jahr“ und sprach ausführlich über den Segen und das Segnen. Unter anderem sagte er:
„Auf diese Weise, indem Sie uns Jesus zeigt, den Retter der Welt, segnet uns die Mutter. Heute segnet die Gottesmutter uns alle, alle. Sie segnet den Weg von jedem Mann und jeder Frau in diesem Jahr, das beginnt (…).
Es ist tatsächlich der Segen Gottes, der allen Glückwünschen Substanz gibt, die in diesen Tagen gegenseitig ausgetauscht werden. Heute erinnert die Liturgie an den uralten Segen, mit dem die israelitischen Priester das Volk segneten: ‚Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil‘ (Num 6,24–26). Das ist der uralte Segen.“
Dann legte Franziskus diese Worte aus und setzte fort:
„Er ist der Segen für jeden Menschen und für die ganze Menschheitsfamilie.“
Nach dem Angelus und dem Gebet für die Verstorbenen wiederholte Franziskus den Segen aus dem Buch Numeri und erhob dazu beide Hände zum Segen. Die trinitarische Segensformel des Neuen Bundes, die an dieser Stelle von allen erwartet wurde, fehlte aber. „Et benedictio Dei omnipotentis, Patris et Filii et Spiritus Sancti descendat super vos et maneat semper. Amen“ kam dem Papst nicht über die Lippen, ebensowenig machte er mit der segnenden rechten Hand das Zeichen des Kreuzes.
Der Vatikanist der RAI, Aldo Maria Valli, spricht von einem „Segen ohne zu segnen“ und kontaktierte einige Experten, um zu erfahren, warum Franziskus sich dafür entschieden haben könnte.
Es wurde ihm erklärt, daß diese Stelle aus dem vierten Buch Mose im Neuen Ritus Teil der ersten Lesung des Neujahrstages ist.
Es wurde ihm ebenso erklärt, daß die Segensformel dem heiligen Franz von Assisi besonders kostbar war. Er hinterließ ihn in der Chartula seinem Mitbruder Leo und fügte dem biblisch-liturgischen Text noch einen persönlichen Segen mit einem Tau hinzu.
Im Missale Romanum der Editio typica III des Neuen Ritus findet sich diese Segensformel zu bestimmten Anlässen. Dies gilt jedoch immer in Verbindung mit der trinitarischen Schlußformel und dem Priester, der dazu mit der Hand segnend ein Kreuzzeichen macht.
Warum hat Papst Franziskus beides unterlassen?
„Eine meiner Quellen hat an eine Tür im Apostolischen Palast geklopft, und es wurde ihr vertraulich geantwortet, daß die Entscheidung ‚zu segnen, ohne zu segnen‘ eine ‚unvorbereitete Entscheidung des Heiligen Vaters‘ war“, so Valli.
Das vom Vatikan veröffentlichte Video zeigt, daß Papst Franziskus von einem Blatt las, also alles aufgeschrieben war, auch die Segensformel. Wenn er es dennoch unterließ, sie auszusprechen und auszuführen, handelte es sich nicht um eine Vergeßlichkeit, sondern um eine bewußte Auslassung.
Warum aber, fragt sich Valli, und kommt zu folgendem Schluß:
„Vielleicht hängt es vom pazifistischen und ökumenistischen Kontext des Weltfriedenstages ab. Die Waldenser zum Beispiel segnen, indem sie die Worte aus dem Buch Numeri 6,24–26 genauso aussprechen, wie es der Papst getan hat, ohne irgendein Kreuzzeichen oder Weihwasser.“
Die Waldenser sind heute, obwohl schon älteren Ursprungs, die italienischen Calvinisten.
Der Rückgriff auf den Alten Bund ohne Neuen Bund, ohne Christus und das trinitarische Gottesverständnis, stellt allerdings einen Rückschritt dar. Dieser Rückschritt gewinnt mit Blick auf die neue Lehre der sogenannten Abrahamitischen Religionen in jüngster Zeit verschiedentlich an Gewicht.
In seiner gestrigen Grußbotschaft zur Einweihung der neuen koptischen Kathedrale in Ägypten, die der Geburt Jesu geweiht ist, erwähnt Franziskus Jesus Christus nicht. Er sprach von „Weihnachten“ und vom „Friedensfürsten“, der „Ägypten, dem Nahen Osten und der ganzen Welt die Gnade des Friedens und des Wohlergehens schenken möge“.
Er sprach auch davon, daß die koptische Kirche „Märtyrer“ hat, die „Eurem Glauben Kraft geben“. Ebenso sprach er vom „Gotteskult“, der aus der Kathedrale „zur Höhe der Himmel“ aufsteigen möge „und herabsteigen möge der Segen und der Frieden auf Erden für alle Menschen, die Gott liebt. Frohe Weihnachten!“
Jesus Christus erwähnte er nicht.
Ob dies der Anwesenheit des ägyptischen Militärmachthabers, Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi, geschuldet war, den Franziskus in seiner Videobotschaft namentlich grüßte, ist nicht bekannt.
Der Segen beim Angelus des Neujahrstages:
Zum Vergleich der Segen beim Angelus des Dreikönigsfestes:
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
Bergoglio dürfte schon einen Grund haben, die trinitarische Segensformel auszulassen: Einige frühere Äußerungen deuten darauf hin, daß er überhaupt nicht an die Gottheit Christi glaubt.
Eine unvollständige Segensformel kommt bei Franziskus auch beim päpstlichen Segen urbi et orbi vor. Das Ende der Segensformel lautet:…“ Et benedictio Dei omnipotentis: Patris + et Filii + et Spiritus Sancti + descendat super vos et maneat semper“ An Weihnachten 2017 verkürzte er die Segensformel“…Et benedictio Dei omnipotentis: Patris + et Filii + et Spiritus Sancti +.Amen
Anschließend machte er eine Verlegenheitsmiene. Da der Text ihm vorgehalten wurde, ist nicht vor einem Zufall oder Aussetzer auszugehen. Im übrigen fehlt dem Papst die jegliche Orantenhaltung. Die Hände sind nicht gefaltet. Ob bei unvollständiger Segensformel der Ablass gültig ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ob mir dieser verkürzten Forme auch der Ablass gewährt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Ansonsten wäre der Segen kein Segen, sondern ein Betrug. Beim Beten dieses Segens hat er auch keine Hände gefaltet. Also die Orantenhaltung fehlte. Wie Christoph Friedrich glaube ich, dass Bergoglio schon einen Grund hat, die trinitarische Segensformel auszulassen oder verkürzt zu beten und dass dieser Grund nicht heilig ist.
Er hat am 6. Januar die trinitarische Segensformel verwendet. Am 1. Januar nicht. Es gibt vieles was ich bei diesem Pontifikat verstehe. Als Papst kann und darf er das vielleicht, das kann ich nicht beurteilen. Er bricht gerne häufig mit Vertrautem , mit Traditionen und irritiert damit Gläubige weltweit.An der Kirchenbasis kommt das dann folgender Maßen an :Liturgischer Ungehorsam bei Priestern, bischöfliche Anweisungen die sich nicht mit geltendem kirchlichen Recht decken usw. Das wird auch der Papst kritisieren, aber er ist dafür verantwortlich. Diese Problematik gab es natürlich auch schon vor Papst Franziskus Sie hat sich jedoch sehr verstärkt.