
(New York) Wer noch an der Existenz einer Homo-Lobby zweifelte, wurde vom Ryan Murphy eines Besseren belehrt. Der Filmregisseur kündigte an, eine „mit Millionen Dollar“ ausgestattete Organisation zu gründen, um „die Anti-LGBTQ-Politiker nach Hause zu schicken“.
Ryan Murphy ist ein US-Drehbuchautor, Filmregisseur und TV-Produzent. Von ihm stammen Fernsehserien wie Nip/Tuck, Glee, American Horror Story, American Crime Story und Feud. Man muß ihn und seine Serien nicht kennen. In den USA sind sie allerdings ziemlich populär. Konkret von Bedeutung ist, daß Ryan Murphy, wie viele in seiner Branche, homosexuell lebt. Mit Hilfe eines gemieteten Uterus, euphemistisch „Leihmutterschaft“ genannt, ließ er in vitro künstlich ein Kind zeugen und von einer dafür bezahlten Frau austragen. Interessant ist, daß Murphy einer katholischen Familie entstammt.
Homosexualität ist für ihn nicht nur besonders wichtig, sondern auch das wichtigste politische Thema schlechthin. Am 4. Dezember gab er dazu eine regelrechte Kriegserklärung ab. Murphy kündigte „eine Initiative an, um dazu beizutragen, die Anti-LGBTQ-Politiker nach Hause zu schicken“.
Gestern wurde ihm auf dem Walk of Fame in Los Angeles ein Stern gewidmet. Bei dieser Gelegenheit gab er im Rahmen einer Gala der Homo-Organisation Trevor Project sein Projekt bekannt:
„2020 werde ich eine viele Millionen schwere Organisation gründen und mit Unterstützung der Firmen finanzieren, die Anti-LGBTQ-Kandidaten für politische Ämter ins Visier nimmt“.
Seit Jahren unterstützt der Fernsehproduzent Kampagnen der Homo-Bewegung. Im vergangenen September forderte er bei der Emmy-Verleihung für die zweite Staffel von American Crime Story „härtere Gesetze gegen Haß-Verbrechen“. Murphy ist der Meinung, daß einer von vier Homosexuellen in den USA davon betroffen sei. Allerdings mußte für eine solche Behauptung erst die neue Kategorie der „Haß“-Straftaten erfunden werden. Das völlig ausreichende, bestehende Strafrecht wurde auch höchst bedenkliche Weise durch einen ideologisch motivierte Katalog neuer Straftaten erweitert.
Es gehört zu den Lebenslügen der Homo-Bewegung, Verbrechen im Homo-Milieu auszublenden und als Anti-Homo-Verbrechen hinzustellen. In diese Richtung zielt auch die Geschichte über die Ermordnung von Gianni Versace, für die Murphy den Emmy erhielt. Der Modedesigner Versace war 1997 von einem Stricher erschossen worden.
Die Kampfansage Murphys richtet den Blick auf die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, die im November 2020 in den USA stattfinden werden. Seine tiefe Abneigung, die problemlos als Haß bezeichnet werden könnte, so wie er und Homo-Verbände „Haß“ definieren, richtet sich gegen Politiker, die Ehe, Familie und das Lebensrecht verteidigen.
Im Präsidentschaftswahlkampf 2012 erklärte der damals amtierende US-Präsident Barack Obama Homosexualität zu einem „Schwerpunkt“ seiner zweiten Amtszeit. Damit war die Homosexualität ganz offiziell an der Spitze der Politik angekommen. Seither nahm der Angriff gegen die Grundlagen der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung auf höchster Ebene Fahrt auf.
Selbst US-Präsident Donald Trump wagte es bisher nicht wirklich, sich mit der Homo-Lobby anzulegen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons