Kardinal Hollerich, der neue Papstsprecher für die Homo-Agenda und gegen das Priestertum

Die "wahre Liebe" von Homo-Paaren kann man doch nicht "verfluchen"


Kardinal Hollerich, der neue Papstsprecher, peitscht den Weg für die Homo- und Anti-Zölibats-Agenda frei.
Kardinal Hollerich, der neue Papstsprecher, peitscht den Weg für die Homo- und Anti-Zölibats-Agenda frei.

(Rom) „Der Papst ist stark und wird nicht zurück­tre­ten. Es ist Zeit, ja zu ver­hei­ra­te­ten Prie­stern zu sagen“, so lau­ten die Schlag­zei­len des neue­sten Inter­views von Kar­di­nal Jean-Clau­de Hol­le­rich. Der Jesu­it und Erz­bi­schof von Luxem­burg nimmt sei­ne neu hin­zu­ge­kom­me­ne Auf­ga­be als Bera­ter von Papst Fran­zis­kus im C9-Kar­di­nals­rat sehr ernst, indem er der­zeit zahl­rei­che Inter­views gibt und sich auch unge­fragt zu Wort mel­det. Am ver­gan­ge­nen Sams­tag ver­such­te er die Gerüch­te um einen mög­li­chen Rück­tritt von Fran­zis­kus zum Schwei­gen zu brin­gen und die Gele­gen­heit zu nüt­zen, auch gleich für die moder­ni­sti­sche Agen­da zu werben.

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Seit sei­ner Beru­fung in den C9-Kar­di­nals­rat am ver­gan­ge­nen 7. März ent­fal­tet der Luxem­bur­ger Erz­bi­schof und Kar­di­nal einen regen Akti­vis­mus. Zuletzt gab er am 27. März der kroa­ti­schen Kir­chen­zei­tung Glas Kon­ci­la ein Inter­view, in dem er sich über die katho­li­schen Kroa­ten gera­de­zu lustig zu machen schien. Er mach­te sich gegen die Ein­wän­de der Inter­view­er für die Homo-Agen­da stark und woll­te weis­ma­chen, daß man zur Zeit Jesu von Homo­se­xua­li­tät noch kei­ne Ahnung gehabt hät­te. Es hät­te noch nicht ein­mal das Wort „Homo­se­xua­li­tät“ gege­ben, wes­halb ein Apo­stel Pau­lus noch nicht ein­mal ahnen hät­te kön­nen, daß es eine gleich­ge­schlecht­li­che Anzie­hung geben könn­te. Das Alte Testa­ment habe mit Sodo­mie auch nicht Homo­se­xua­li­tät gemeint, son­dern ein „orgia­sti­sches“ Ver­hal­ten. Ein zwei­tes The­ma war das Frau­en­prie­ster­tum, das der Kar­di­nal nach sei­nen Homo-Schock-The­sen zur Beru­hi­gung ein­setz­te. Das Frau­en­prie­ster­tum wer­de Fran­zis­kus nie und nim­mer ein­füh­ren, das habe er mit aller Klar­heit gesagt, so der Kar­di­nal, um aller­dings sogleich ein ein­schrän­ken­des „jetzt“ nach­zu­schie­ben. Im Klar­text also: Fran­zis­kus wer­de „nie“ die Frau­en­or­di­na­ti­on zulas­sen, jeden­falls nicht „jetzt“. Die kla­re Ansa­ge löste sich noch im sel­ben Satz schon wie­der in Luft auf. Und über­haupt soll­ten sich die Kroa­ten dar­auf ein­stel­len, bald auch kein katho­li­sches Volk mehr zu sein, denn schließ­lich sei das im deut­schen Sprach­raum, der Kar­di­nal nennt Luxem­burg und die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, ja schon der Fall. Aber man wer­de dann dafür eine „neue Freu­de“ am Glau­ben ent­decken. Beim Leser bleibt die irri­tie­ren­de Fra­ge, ob man sich nun getrö­stet oder ver­schau­kelt vor­kom­men soll.

Inzwi­schen in Fahrt gekom­men, setzt Hol­le­rich gleich eif­rig fort, schließ­lich wur­de er von Papst Fran­zis­kus auch zum Gene­ral­re­la­tor für die Syn­oda­li­täts­syn­ode ernannt. Am 1. April, aller­dings kein April­scherz, ver­öf­fent­lich­te die ita­lie­ni­sche Tages­zei­tung La Stam­pa ein neu­es Inter­view mit dem Kar­di­nal. Und wie­der waren sei­ne Schwer­punk­te die Homo-Agen­da und das Prie­ster­tum. Der Inter­view­er Dome­ni­co Agas­so ließ kei­ne Zwei­fel dar­an, die­se Agen­da zu unter­stüt­zen. Man spiel­te sich gegen­sei­tig den Ball zu.

Zunächst ver­such­te der mosel­frän­ki­sche Pur­pur­trä­ger die Gerüch­te über einen mög­li­chen Rück­tritt von Papst Fran­zis­kus zum Schwei­gen zu brin­gen. Die­se waren wegen sei­nes jüng­sten Kran­ken­haus­auf­ent­hal­tes auf­ge­kom­men, und das nicht nur auf Sei­ten der Kri­ti­ker des der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kats. Die Sor­ge um einen mög­li­chen Amts­ver­zicht treibt vor allem die berg­o­glia­ni­sche Sei­te um.

Doch hören wir im O‑Ton, wie Kar­di­nal Hol­le­rich gegen­über der ita­lie­ni­schen Zei­tung geschmei­dig und aal­glatt zwei­tau­send Jah­re der kirch­li­chen Moral­leh­re umbog:

„Die Kir­che heißt lei­der homo­se­xu­el­le Men­schen nicht immer will­kom­men. Sie grenzt sie noch zu oft aus. Und das schmerzt mich. Es wider­spricht der Leh­re Jesu, denn im Reich Got­tes ist Platz für alle; Jesus ist nicht zu den Men­schen gegan­gen, um zu sagen: ‚Ihr müsst euch ändern‘, son­dern um sei­ne Güte für jeden ein­zel­nen zu zei­gen. Ein homo­se­xu­el­les Paar zu seg­nen? Seg­nen bedeu­tet, ‚etwas Gutes‘ über jeman­den zu sagen, und Gott sagt kei­ne schlech­ten Din­ge. Ein homo­se­xu­el­les Paar zu seg­nen bedeu­tet also nicht, eine sakra­men­ta­le Ehe zu schlie­ßen.
Und war­um soll­te man ein schwu­les Paar, das eine wah­re Lie­be lebt, ‚ver­flu­chen‘? Ich glau­be, daß die Kir­che die­se Ein­stel­lung nur in einem lan­gen Pro­zeß ändern kann. Aber sie muß sich ver­pflich­ten, das Tem­po zu erhö­hen: Wir müs­sen die Türen für alle öff­nen. Ich möch­te mich nicht zur Leh­re der Kir­che äußern, aber ich hof­fe auf eine umfas­sen­de Seel­sor­ge, dank derer sich alle will­kom­men fühlen.“

In die­sem dia­lek­ti­schen Spiel löst sich die Homo­se­xua­li­tät als him­mel­schrei­en­de Sün­de ein­fach auf, denn sie wird in Hol­le­richs Mund zur „wah­ren Lie­be“, die man doch nicht „ver­flu­chen“ kön­ne. Ver­flu­chen? Die Metho­de ist bekannt, es wer­den Gegen­sät­ze kon­stru­iert, die gar nicht exi­stie­ren, um dar­aus ver­meint­lich „gerech­te“ For­de­run­gen abzu­lei­ten. Hol­le­rich erklärt übri­gens die Kir­chen­ver­tre­ter der ver­gan­ge­nen zwei Jahr­tau­sen­de fak­tisch zu Sün­dern, denn nicht Homo­se­xu­el­le, son­dern sie hät­ten ja dann im Umkehr­schluß durch Aus­gren­zung und Lieb­lo­sig­keit gesün­digt. Doch über sol­che Details geht der Luxem­bur­ger hin­weg. Man müs­se ja schließ­lich „vor­wärts“ schauen.

Das zwei­te gro­ße Anlie­gen Hol­le­richs war in die­sem Inter­view nicht die Ein­füh­rung des Frau­en­prie­ster­tums, aber den­noch durf­te ein Angriff auf das sakra­men­ta­le Prie­ster­tum nicht feh­len. Der Kar­di­nal rede­te der Abschaf­fung des prie­ster­li­chen Zöli­bats das Wort. Agas­so berei­tet ihm in der Fra­ge bereits den Boden. Der Zöli­bat sei ja nur eine „Pra­xis“, aber „kein Dog­ma“ und soll­te doch wohl abge­schafft wer­den. Hol­le­richs Ant­wort lautete:

„Ich lebe mei­nen Zöli­bat mit gro­ßer Freu­de. Aber ich ken­ne vie­le Prie­ster, die dar­un­ter lei­den. Ich ken­ne jun­ge Män­ner, die ger­ne Prie­ster wer­den wür­den, aber Freun­din­nen haben. Außer­dem kön­nen wir nicht über­se­hen, daß es in ver­schie­de­nen Tei­len der Welt immer weni­ger Prie­ster­be­ru­fun­gen gibt. Ich fra­ge mich: Wäre es nicht bes­ser, auch ver­hei­ra­te­te Män­ner zum Prie­ster­tum zu wei­hen? In mei­ner Erz­diö­ze­se gibt es ver­hei­ra­te­te stän­di­ge Dia­ko­ne, die eine außer­ge­wöhn­li­che und sehr geschätz­te Arbeit lei­sten, ihre Pre­dig­ten kom­men aus ihrem Her­zen und aus der Rea­li­tät ihres Fami­li­en­le­bens. Ich glau­be, die Men­schen sind froh, wenn sie so pre­di­gen. Aber das ist eine Ent­schei­dung, die der Papst zusam­men mit der gan­zen Kir­che tref­fen muß.“

Doch Hol­le­rich als Gene­ral­re­la­tor der Syn­oda­li­täts­syn­ode und Papst-Bera­ter im C9-Kar­di­nals­rat berei­tet schon ein­mal den Boden – oder denkt jemand, er ver­tei­digt in den Gre­mi­en die kirch­li­che Glau­bens- und Moral­leh­re oder die kirch­li­che Ordnung?

Man geht nicht fehl in der Annah­me, daß er viel­mehr von Papst Fran­zis­kus genau wegen sei­ner zeit­gei­sti­gen Hal­tung in sei­ne Ämter beru­fen wur­de. Und so schließt sich der Kreis.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: La Stam­pa (Screen­shot)

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2 Kommentare

  1. Für einen Homo­se­xu­el­len könn­te Prie­ster­schaft in einem ent­spre­chen­den Umfeld anzie­hend erschei­nen. Wenn dann aber die Her­de ins Spiel kommt, fühlt es sich so ein­sam an. Die­se Käl­te zu über­win­den… Dann wür­de es sich auch unter den Scha­fen warm anfühlen.

  2. Wenn der Luxem­bur­ger Erz­bi­schof sich für die Homo-Agen­da stark macht, spricht er gegen Got­tes Schöp­fungs­ord­nung. Das ver­ges­sen auch die deut­schen Syn­oda­len. Und auch ande­re sich modern füh­len­de Bischö­fe wie der aktu­el­le Pari­ser Erz­bi­schof. Wenn Hol­le­rich zudem behaup­tet, dass man Homo­se­xua­li­tät zu Jesu Zei­ten nicht gekannt habe, ist das ent­we­der ein kom­plet­tes Unwis­sen die­ses Man­nes oder „il ves­co­vo fa lo sce­mo“ = der Bischof spielt den Dum­men (der angeb­lich nichts weiß).
    Was aber den prie­ster­li­chen Pflicht­zö­li­bat der latei­ni­schen Kir­che und die Prie­ster­ehe betrifft: die­ses The­ma kann nicht mit den ande­ren The­men wie Homo­se­xua­li­tät in einen Topf gewor­fen werden.
    Denn die Ehe zwi­schen Mann und Frau ist ein Sakrament.
    Ein Sakra­ment, in dem zahl­rei­che Prie­ster der katho­li­schen Ost­kir­chen leben (die dor­ti­ge kath. Prie­ster­schaft ist zu etwa 90% ver­hei­ra­tet). Ost­kir­chen-Prie­ster, die mir bekannt sind, sind sehr gute Prie­ster und wer­den von der Ehe­frau unter­stützt, das Reich Got­tes zu ver­kün­den und zu leben.
    Mir sind z.B. Fäl­le ganz kon­kret bekannt, als ver­hei­ra­te­te Prie­ster der Ost­kir­che in der Coro­na­zeit per­ma­nent für ihre Gläu­bi­gen da waren und die Sakra­men­te spen­de­ten. Wohin­ge­gen vie­le (nicht alle) unse­rer Zöli­ba­t­ä­ren ent­we­der die eige­ne Haut ret­te­ten oder nur sehr ein­ge­schränkt als Seel­sor­ger ansprech­bar waren.
    Wenn nun der Pflicht­zö­li­bat der lat. Kir­che fal­len soll­te, der seit rund 900 Jah­ren besteht, ist das kein Angriff auf das Priestertum.
    Und – der Hei­li­ge Geist sieht auf das Herz des Men­schen. Ob die­ser Mensch, der Prie­ster wer­den möch­te, got­tes­fürch­tig ist, ob er Gott, sei­nen Herrn von gan­zem Her­zen liebt (1.Gebot) und nicht dar­auf, ob er ledig oder ver­hei­ra­tet ist. Und – Gott beruft, wie wir sehen, nicht nur Ehe­lo­se zu Priestern.
    Dr. Julia­na Bauer

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