(Rom) Gestern empfing Papst Franziskus im Apostolischen Palast des Vatikans Vertreter der Vereinigung Rondine – Cittadella della Pace in Audienz und sprach über die Qualitäten echter Führungspersönlichkeiten.
Anlaß für die Audienz war das 20jährige Bestehen der Vereinigung, die sich für die „Förderung einer Kultur des Friedens und des Dialogs“ einsetzt und besonders „mit Menschen arbeitet, die aus Ländern kommen, in denen Krieg und Konflikte herrschen oder soeben geherrscht haben“.
Die Grundidee der Vereinigung besteht darin, Leute „auf neutralem Boden“ zusammenleben zu lassen, die in „ihren Herkunftsländern Feinde wären“.
Papst Franziskus sagte ihnen in seiner Ansprache:
„Die Politiker, die zu keinem Dialog fähig sind, sind keine Friedensführer. Ein Anführer, der sich nicht anstrengt, dem ‚Feind‘ entgegenzugehen, sich mit ihm an einen Tisch zu setzen, wie Ihr das tut, kann sein Volk nicht zum Frieden führen. Dazu braucht es Demut, nicht Arroganz.“
Im September 2016 wandten sich die vier Kardinäle Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner mit Dubia (Zweifel) zum umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia an Papst Franziskus. Dieser verweigerte ihnen jedoch jede Antwort. Im Frühjahr 2017 wandten sie sich erneut an das Kirchenoberhaupt und ersuchten um eine Audienz, um ihre Anliegen, Fragen und Sorgen vorbringen zu können. Von Franziskus kam wiederum keine Reaktion. Stattdessen empfing er demonstrativ einen bis dahin völlig unbekannten Autor, dessen „Verdienst“ allein darin bestand, die vier Dubia-Kardinäle öffentlich anzugreifen und ihnen „satanische“ Absichten zu unterstellen.
Inzwischen sind zwei der vier Kardinäle bereits gestorben, ohne eine Antwort zu ersten Fragen zu erhalten, die gleich mehrere Sakramente betreffen.
Ob Franziskus sie als Freunde oder Feinde betrachtet, wurde von ihm nie geäußert. Selbst wenn er sie als „Feinde“ sehen würde, müßte auch für ihn gelten, was er gestern zum Maßstab eines Friedensführers machte:
„Ein Anführer, der zu keinem Dialog fähig ist und sich nicht anstrengt, dem ‚Feind‘ entgegenzugehen, sich mit ihm an einen Tisch zu setzen, wie Ihr das tut, kann sein Volk nicht zum Frieden führen. Dazu braucht es Demut, nicht Arroganz.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Vatican.va (Screenshot)
Ja, man sollte zuerst „mea culpa“ sagen und bei sich selbst beginnen!!!