(Rom) Vor zwölf Tagen ging in Rom die Jugendsynode zu Ende. Vor zwei Tagen meldete sich ein bekannter Jesuit zu Wort und kritisierte, daß im Schlußbericht die „Öffnung“ gegenüber der Homosexualität ausgeblieben sei. Die „größte Herausforderung“ der Welt sieht er in der „Erderwärmung“.
Der US-Amerikaner Pater Thomas J. Reese gehört zu den bekanntesten, progressiven Stimmen im englischsprachigen Raum. Der Jesuit war bereits ständiger Kolumnist des National Catholic Reporter, des progressiven Medienflaggschiffes der USA, und Chefredakteur des US-Jesuitenmagazins America, für das auch P. James Martin schreibt. Als solcher mußte Reese allerdings auf Druck der Glaubenskongregation zurücktreten, die mehrere seiner Artikel beanstandete. Reese forderte unter anderem die Abschaffung des priesterlichen Zölibats und die Zulassung des Frauenpriestertums.
In einem Interview mit der Internet-Tageszeitung Quotidiano.net meldete er sich mit Kritik am Ergebnis der Jugendsynode zu Wort.
Quotidiano: In Erwartung der Reaktionen der Episkopate hat die Synode ein Schlußdokument hervorgebracht. Pater Reese, sehen sie im Text mehr Licht oder Schatten?
Reese: Der Text ist eine Mischung, es findet ein bißchen von allem. Das ist aber verständlich, da für die Annahme eine Zustimmung von 2/3 der Synodenväter notwendig war. Die Probleme der Jugendlichen der Ersten Welt sind aber ganz anders als die der Dritten
Quotidiano: Apropos Zustimmungsquorum: Was sagen Sie zum Paragraphen über die Homosexualität, der von insgesamt 167 Paragraphen, der war, der die meiste Ablehnung (non placet) fand, und der – inhaltlich betrachtet – eine Seelsorge für Homosex-Menschen ermutigt, aber die Abkürzung LGBT (Lesben, Gay, Bisexuelle und Transsexuelle) nicht übernommen hat, die sich hingegen zuvor im Arbeitspapier (Instrumentum laboris) der Synode befand?
Reese: Mir hätte es gefallen, wenn das Dokument das Wort „Gay“ wie auch den Audruck LGBT gebraucht hätte: Das sind Begriffe, die von den homosexuellen Gruppen gebraucht werden, die direkt von diesem Paragraphen betroffen sind. Dennoch finde ich die Einladung zur Annahme und pastoralen Begleitung der Homosex-Menschen positiv.
Quotidiano: Denken Sie, daß die Synode zum Sex mehr wagen hätte können, vielleicht durch Aufwertung der Rolle des Gewissens und durch die Ermutigung von Beziehungen, die auf echter Liebe gründen?
Reese: Bevor sie sich umfassend mit dem Sex befassen, wäre es gut, wenn die Bischöfen studieren würden, was die heutigen Moraltheologen sagen. Zudem sollten sie sich mehr mit der gelebten Erfahrung der Familien, der Paare und der Singles in Verbindung bringen.
Quotidiano: Das Schlußdokument öffnet aber die Tore zu einer theologischen und anthropologischen Vertiefung zu einigen Fragen, die mit der Sexualität und dem Körper verbunden sind. Halten Sie das nicht für bedeutsam?
Reese: Ja, das ist es. Ich halte es für ein gutes Signal für die Zukunft der Kirche.
Quotidiano: Wie beurteilen Sie die Tatsache, daß bei der Synode, trotz vier Wochen Arbeit, keine Fragen der Glaubenslehre behandelt wurden?
Reese: Ich glaube nicht, daß die Bischöfe der Meinung waren, daß doktrinelle Knoten zu lösen waren, da es um die Jugendpastoral ging.
Quotidiano: Was könnte das Thema für die nächste ordentliche Synode sein?
Reese: Die größte Herausforderung, der sich die Welt im 21. Jahrhundert stellen muß, ist die globale Erderwärmung. Ich weiß nicht, was sie Bischöfe tun könnten, aber sie könnten etwas versuchen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Quotidiano (Screenshot)
Ein Verbot des Jesuitenordens muss gefordert werden; dieses Verbot gab es bereits und es hätte nie aufgehoben werden dürfen. lt. Wikipedia hat diese Organisation 16.090 Brüder und Priester (Anfang 2017). Sollen diese wenigen Menschen über die Besetzung der Spitzenämter in der Kirche und ihren enormen Einfluss Kirche und Welt zerstören dürfen? Denken Sie nur an den menschenschädlichen Migrationspakt. Wer unterstützt den – alle Linken und Grünen und Papst Franziskus SJ mit seinem Migrationsberater Pater Czerny SJ.