Politisierte Bischöfe riskieren das letzte Ansehen
4. Oktober 2018Kommentare deaktiviert für Politisierte Bischöfe riskieren das letzte Ansehen
Bischof Mussinghoff: Politische Ansprache zum Tag der Deutschen Einheit gegen Trump, Putin, Chemnitz, die AfD und für offene Grenzen und Masseneinwanderung.
(Berlin) Am Tag der Deutschen Einheit hielt Msgr. Heinrich Mussinghoff, der ehemalige Bischof von Aachen, die Mittagsansprache im katholischen Sender Radio Horeb. Dazu erreichte uns folgende Zuschrift:
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Der Bischof hielt keine geistliche Unterweisung, sondern eine politische Rede, die in mir geradezu Aggressionen weckte. Das arrogante Abkanzeln des Volkes im Namen Jesu, von Friedens und Humanität ließ mich erschaudern. Mir wurde schmerzlich bewusst, wie sehr die Bischöfe unseres Landes, jedenfalls jene der tonangebenden Richtung, vom Boden abgehoben sind und den Kontakt zum Volk verloren haben. Anstatt wachsame Wächter der Freiheit zu sein, handeln sie wie Dompteure, die das Volk gefügig halten sollen.
Für wen?
Bischof Mussinghoffs Rede könnte von irgendeinem Politiker gehalten worden sein. Selbst ein deutscher Freimaurer würde kaum anders sprechen.
Wie aber passt das zusammen?
Ist die Kirche in Deutschland zum Anhängsel der Regierung verkommen? Wes Lied singt Bischof Mussinghoff da?
Die kommunistische Mauer war „schrecklich“, aber eine „friedliche Revolution“ in der DDR habe sie 1989 weggefegt mit Hilfe von Helmut Kohl und Willy Brandt.
Bischof Mussinghoff mit Papst Franziskus
Die Meinung derselben Menschen, die diese „friedliche Revolution“ gemacht haben, will Mussinghoff heute aber nicht mehr hören. Vielmehr mahnt er: Die Deutschen hätten eine Bringschuld, sie müssten beweisen, friedlich und demokratisch leben zu können, denn das wurde von anderen Völkern bezweifelt.
Überspringen wir jedoch diese verkürzte Geschichtsdeutung samt machtpolitischer Note. Denn nach dieser Einleitung kam Mussinghoff erst zum Kern seiner Ansprache:
Die „letzte Bundestagswahl hat uns erschreckt“, „die alten tragenden Volksparteien zerbröseln“, „an den Rändern tauchen Gebilde auf, die uns Angst machen“.
Warum so ein so düsteres Bild? Weil die Bedeutung des Christentums zerbröselt, weil schon seit längerem kirchenfeindliche Gebilde aufgetaucht sind und an Einfluss gewonnen haben, weil das deutsche Volk durch Geburtenmangel rapide schrumpft, weil unsere Zukunft abgetrieben wird, weil ohne Not die innere Sicherheit und Ordnung durch die Masseneinwanderung und die Islamisierung bedroht sind?
Fehlanzeige. Nichts dergleichen meint Mussinghoff. Ganz im Gegenteil.
„Der wütende Ton haßerfüllter Reden hat unsere Seele verstört“, „die Haß und Wut erfüllte Stimmung“, die „unsere Flüchtlinge trifft“, und die „vollständige Abschottung, die sie und andere Fremde bei uns erfahren“.
Denen, die anders denken, wirft der Bischof „Stumpfsinnigkeit“ vor.
„Trump, Putin, Erdogan und andere“ schaffen „Unsicherheit“. Der Bischof stellte die drei Politiker in einem Atemzug auf dieselbe Ebene.
Die „AfD schafft eine Lage, die zu gewaltsamen Ausbrüchen wie in Chemnitz und anderswo führen“.
Der in Chemnitz von einem „unserer Flüchtlinge“ getötete junge Mann interessiert Mussinghoff nicht. Das Opfer ist ihm kein Wort wert. Stattdessen konstruiert er einen Kausalzusammenhang von einer manipulativen Art, wie sie kaum übler sein könnte. Nicht der Täter ist schuld an Chemnitz, sondern die AfD. Wie Frau Merkel und Frau Nahles will auch Mussinghoff die Wirklichkeit nicht zur Kenntnis nehmen.
Dasselbe Ärgernis einer an Schizophrenie erinnernden Wahrnehmung ereignete sich vor wenigen Tagen in Baden-Württemberg, unweit vom Sendezentrum von Radio Horeb, das die Mussinghoff-Ansprache ausstrahlte.
Nachdem am 29. September ein weiterer „unserer Flüchtlinge“ in Ravensburg wahllos drei Männer niedergestochen hatte, quälte die grüne Innenminister des Landes nur eine Sorge: Ein Aufruf an die Ravensburger „zusammenzuhalten“ und „sich nicht auseinanderdividieren“ zu lassen, „von jenen, die nun aus dem Vorfall politisches Kapital schlagen wollen“. Die Bluttat, der Täter, die Opfer waren für sie nicht von Relevanz.
Den Rest der Geschichte kennt der „gelernte Bundesbürger“ inzwischen auswendig. Jeder „unserer Flüchtlinge“ ist laut obrigkeitlicher Platte phantastisch, großartig, einzigartig, friedliebend, besser ausgebildet und moralisch qua Abstammung höherstehend. Er ist a priori gut und des Bösen unfähig, und wenn er doch zum Messerstecher, Vergewaltiger oder Mörder wird, dann nur, weil er „traumatisiert“ und „psychisch krank“ sei. Und das sei er, weil seine Erwartungshaltung von den „abgeschotteten“ und „stumpfsinnigen“ Deutschen nicht erfüllt wurde. Der Hinweis, daß es nicht um den einzelnen geht, sondern um eine Völkerwanderung, sei grundsätzlich unstatthaft.
Daher klagt Mussinghoff: „Wo sind die Kräfte, die wirksam für Frieden und Freiheit eintreten?“
Ja, wo sind sie, das frage ich mich schon lange. Wo sind jene, die Frieden und Freiheit gegen Leute verteidigen, die solche Reden halten? Wo sind die Kirchenvertreter, die die katholische Soziallehre und Naturrechtslehre ernstnehmen?
Mussinghoff hingegen meint, es sei unsere Pflicht, den „Flüchtlingen und Fremden Freundschaft und Heimat zu bieten“, womit er das Wort Masseneinwanderung meidet, aber meint. Dass den Deutschen die eigene Heimat immer mehr entfremdet wird, und man sich selbst in den bisher friedlichsten Städten wie Ravensburg nicht mehr sicher fühlen kann, interessiert den Bischof offenbar nicht. Was nicht in die politische gewünschte Schablone passt, wird ausgeblendet.
Dann wird es aber noch bunter: „Unsere Wirtschaft klagt über fehlende Facharbeiter. Gott schickt uns bereitwillige und bildungsfähige Flüchtlinge und Fremde.“
Sind die Bischöfe nicht nur verkappte Regierungssprecher, sondern auch noch zu Sprechern der Wirtschaft geworden? Welcher Wirtschaft? Gott schickt uns die Flüchtlinge? Wäre das nicht ein grausamer Gott, der Menschen zu „Flüchtlingen“ macht, um durch sie andere Völker zwangszubeglücken? Nein, hier versucht der Bischof eine missglückte Quadratur des Gutmenschen-Kreises.
„Wenn wir uns die bereitwilligen und bildungsfähigen Flüchtlinge zu Freunden machen, nützt es dem Gemeinwohle in unseren Ländern und schützt unser aller Grund- und Menschenrechte.“ Das sei „der Weg des Evangeliums“. Das sei das Gebot der „Nächstenliebe“, an dem „das ganze Gesetz hängt“, „das ist der Stern, den die Weisen aus dem Morgenland gesehen haben“. „Mit allen Christen und Menschen guten Willens“ müsse man „für den Frieden kämpfen, den Gott uns schenken will“.
Erstens schafft die Masseneinwanderung Unfrieden und Unsicherheit in alarmierendem Ausmaß. Vor allem ist mir nichts von einem Einverständnis des deutschen Volkes bekannt, sich selbst aufzugeben. Und zweitens wird erneut Gott bemüht für eine Sache, die namentlich bekannte Politiker zu verantworten haben, ohne dafür einen Auftrag vom Volk erhalten zu haben
Diese Fahrt in eine ungewisse Zukunft, die Mussinghoff Deutschland wünscht, in dem die Deutschen immer weniger werden, der Islam immer stärker wird, und das Christentum durch politisierte Bischöfe noch mehr an Bedeutung verliert, nennt Mussinghoff eine „Sternstunde der Menschheit“, denn entscheidend sei, dass wir eine „verlässliche Gemeinschaft“ sind.
Die Frage ist, „verlässlich“ für wen?
Text: Leserzuschrift
Bild: Radio Horeb/BRF (Screenshots)
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