(New York) Google hat Anzeigen eines christlichen Verlages abgelehnt, weil darin Jesus erwähnt wird. Dies gab der Verlag Concordia Publishing House (CPH) in den USA bekannt.
„Google kontrolliert viele Anzeigen, die von Verbrauchern online gesehen werden, was bedeutet, daß sie auch die Kontrolle darüber haben, was Nutzer nicht sehen.“
Mit diesen Worten kommentierte der katholische, spanische Verlag Mundo Cristiano/Palabra den Vorfall.
Concordia Publishing House (CPH), 1869 gegründet und mit Sitz in St. Louis im Staat Missouri (USA), ist der Verlag der Lutheran Church-Missouri Synod (LCMS), der mit zwei Millionen Angehörigen zweitgrößten lutherischen Gemeinschaft der USA.
Entstanden war die LCMS 1847 als Deutsche Evangelisch-Lutherische Synode von Missouri, Ohio und andern Staaten. Unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges und einer antideutschen Stimmung in den USA kam es zu einer raschen „Amerikanisierung“ und der damit einhergehenden Anglisierung der deutschen Lutheraner. Die LCMS bildet den konservativeren Gegenpart zur liberalen Evangelical Lutheran Church in America (ELCA).
Am Montag erhielt CPH die Mitteilung, daß die Anzeigen „aufgrund eines Verstoßes gegen die Google-Richtlinien für Werbung basierend deaktiviert“ wurden.
Bruce Kintz, der Geschäftsführer von Concordia Publishing House (CPH) schrieb am selben Tag auf Facebook:
„Heute morgen haben wir erfahren, daß Google keine Anzeigen mehr akzeptiert, die mit der Domain cph.org zu tun haben. Sie erklärten: Der Grund sei der Glaube, den wir auf unserer Internetseite zum Ausdruck bringen“.
In einer eigenen Presseerklärung ging CPH näher auf die Sache ein.
„Google teilte der CPH mit, daß der betreffende Anzeigentyp gemäß der Google-Richtlinien zu religiösen Bekenntnissen nicht erlaubt sei. Wie ein Service-Mitarbeiter von Google AdWords erklärte, hänge die Ablehnung mit Elementen in den Anzeigen und auf der CPH-Internetseite zusammen, die Bezug auf Jesus und/oder die Bibel nehmen.“
Google teilte dem Verlag mit, wenn CPH „alle Artikel mit Bezug auf Jesus oder die Bibel löschen“ sollte, dann könne der Verlag wieder Anzeigen schalten und das Google-Remarketing wieder nützen.
Ein „inakzeptable“ Bedingung, so Bruce Kintz.
„Wenn wir Jesus und die Bibel löschen, und damit unseren Glauben verleugnen, brauchen wir keine Anzeigen mehr zu schalten. Wir sind nicht bereit den Google-Anforderungen zu entsprechen.“
Wenn Google eine zunehmend christenfeindliche Haltung einnehme, sei der Auftrag der CPH „um so wichtiger“. „Wir werden den Glauben weiter verkünden, weil wir ohne jeden Zweifel wissen, daß das Wort des Herren ewig währt“, so Kintz.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: CPH (Screenshots)