Niedergang der religiösen Praxis, Ermutigung der Masseneinwanderung, Kapitulation in Ethik-Fragen, Verbrüderung mit dem Islam: „Die Früchte des Bergoglionismus sind sehr schlecht.“
Eine Bilanz von Antonio Socci*
Um diese fünf Jahre des argentinischen Papstes bewerten zu können, ist ein Maßstab anzulegen, den Jesus selbst aufstellte:
„Ein guter Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte. (…) An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ (Mt 7,17–20).
Welche Früchte bringt der Bergoglionismus hervor? Gerne würde ich sagen „gute“, aber leider sind es sehr schlechte.
Vor allem haben wir da einen Niedergang der religiösen Praxis, überall, aber besonders auf am bergoglianischten Kontinent, in Südamerika, und im Land mit dem bergoglianischsten Episkopat, in Deutschland.
Wir können uns auch spezifische Fälle anschauen, indem wir zum Beispiel die beiden Hauptakteure der Wahl Bergoglios hernehmen: Kardinal Danneels (ehemaliger Primas von Belgien) und Kardinal Maradiaga (Noch-Primas von Honduras). Wir werden feststellen, daß die Kirche in diesen Ländern – ob jene Danneels in Belgien oder die Maradiagas in Honduras – untergeht. Es genügt, zu sagen, daß in Honduras innerhalb von 20 Jahren die Zahl jener, die sich selbst als Katholiken bezeichnen, von 76 Prozent auf 47 Prozent eingebrochen ist. Und im Erzbistum Brüssel gab es, als Danneels emeritiert wurde, noch vier (!) Seminaristen. Wohlgemerkt, in einer Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern.
Linie des Scheiterns
Im übrigen, um zu begreifen, daß die von ihnen gepredigte und von Bergoglio verkörperte Linie, die schlechteste ist, hätte ein Blick nach Argentinien und auf die Entwicklung genügt, seit er dort Erzbischof von Buenos Aires und Primas des Landes wurde. Von 1999 bis 2014 ist die Zahl der Seminaristen in diesem so großen Land von 1.500 auf 827 zurückgegangen. Eine geistliche Katastrophe. Die Berufungen (eine Zunahme von 17,4 Prozent) und die Zahl der Christen wachsen hingegen auf dem schwarzen Kontinent von Kardinal Robert Sarah: Von 2004 bis 2015 gab es dort eine Zunahme der getauften Katholiken um 19,4 Prozent, die von 186 auf 222 Millionen zugenommen haben. Es ist kein Zufall, daß sich der afrikanische Episkopat auf der Familiensynode durch Kritik an der Bergoglio-Revolution herausgehoben hat. Die Bischöfe haben sich gegen jede Öffnung zur Homosexualität und zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen ausgesprochen. Zudem widersetzt sich der afrikanische Episkopat seit Jahren der Massenmigration aus Afrika, die hingegen von Bergoglio unterstützt wird.
Es sind aber nicht nur die Statistiken, die eine Bilanz des Scheiterns beweisen. Es gibt noch etwas viel schwerwiegenderes, das sie nicht aufzeigen: die allgemeine Verwirrung der Katholiken, weil der Bergoglio-Vatikan sowohl in der Glaubenslehre als auch in der Seelsorge in ein gefährliches Schleudern geraten ist. Ich habe zwei Bücher über die Desaster dieses Pontifikats geschrieben. Eine solche Katastrophe läßt sich in wenigen Zeilen gar nicht zusammenfassen.
Im Kern kann gesagt werde, daß der argentinische Papst den von seinen Vorgängern abgesteckten Weg verlassen hat und sich die Agenda Obama zu eigen gemacht hat (unter dessen Präsidentschaft er Papst geworden ist).
Das sind die drei Kernpunkte dieser Agenda:
- Förderung der Massenmigration;
- bedingungslose Kapitulation der Kirche in ethischen Fragen;
- Verbrüderung mit dem Islam.
Medienpropheten
Die Bergoglio-Kirche ist von der Verkündigung Christi, dem einzigen Retter, zur Verkündigung der „Menschenrechte“ in der Obama-Fassung übergegangen. Es findet eine „umfassende Überlagerung“ von anderen Organisationen und Realitäten, ideellen wie politischen, statt, wie Ernesto Galli della Loggia im Corriere della Sera bemerkte, „die nichts mit der Tradition der Kirche zu hat. Das beginnt bei den großen internationalen Agenturen wie der UNO und der Welternährungsorganisation FAO.“ Die Überlagerung betrifft, so Galli della Loggia, auch „laizistisch-progressive Komponenten“ und „das ausufernde öffentliche Gewicht einiger superreicher und supereinflußreicher Figuren ‚philantropischer Globalisten‘. Ich wüßte nicht, wie man sie anders nennen sollte, die vom Typ Soros oder Zuckerberg oder Bezos, die inzwischen zu richtigen Medienpropheten geworden sind: Sie haben nichts mit dem katholischen Christentum zu tun, sondern stehen diesem vielmehr ablehnend gegenüber“.
Diese Anpassung an die Macht impliziert die bergoglianische Notwendigkeit, die christustreuen Katholiken täglich als „Fundamentalisten“ zu „bombardieren“ (auch durch Vernichtung blühender Ordensfamilien wie der Franziskaner der Immakulata). Stattdessen werden als zu bewundernde Vorbilder Gestalten wie Emma Bonino, Giorgio Napolitano und Marco Pannella hingestellt.
Vor dem Horizont dieser Anpassung an die weltliche Macht sind auch andere, irritierende Fakten zu lesen wie die „Heiligsprechung“ Luthers (und das Projekt, die katholische Messe anzugreifen) oder die Kapitulation des Vatikans vor dem kommunistischen Regime Chinas mit lieben Grüßen an die im Stich gelassenen, verfolgten, chinesischen Katholiken. Ebenso wie die im Stich gelassenen Opfer der islamischen Regime.
Despotische Methoden
Daß die von Bergoglio angestrebten Projekte einer Kurienreform gescheitert sind, geben sogar die eifrigsten Bergoglianer zu. Heute herrscht jenseits des Tibers totale Verwirrung. Das gilt auch für die Irritation über die despotischen Methoden, die er anwendet. Schwerwiegender ist noch die geistliche Verwirrung des Volkes Gottes, das sich orientierungslos fühlt. Von den Hirten verraten. Auch unter den Kardinälen, die ihn gewählt haben, wachsen Unsicherheit und eine Alarmstimmung. So sehr, daß einer von ihnen, einer der bedeutendsten, in einem heftigen Wortwechsel mit dem Papst, der in die Medien gelangte, sogar laut wurde:
„Wir haben dich gewählt, um zu reformieren, nicht um alles zu zerstören!“
Wenn wir als Beurteilungskriterium die Treue zur Heiligen Schrift und zum beständigen Lehramt der Kirche anlegen, was vorrangige Pflicht eines jeden Papstes ist, dann ist das Pontifikat von Bergoglio wahrscheinlich das katastrophalste in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche.
*Antonio Socci, italienischer Journalist und Rektor der von der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt RAI und der Universität Perugia getragenen Hochschule für Journalismus (Centro Italiano di Studi Superiori per la Formazione e l’Aggiornamento in Giornalismo Radiotelevisivo, Perugia).
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Libero/MiL (Screenshots)
In einer Tageszeitung stand ein ziemlich langer Artikel zum Gedenken an „5 Jahre Franziskus“. Darin wurde vom Verfasser desselben ausdrücklich auf die hohen Reformerwartungen, die von Anfang an das Franziskus-Pontifikat begleiteten, hingewiesen. Als ein äußeres Zeichen des geballten Reformwillens von Papst Franziskus deutete dieser Journalist die Weigerung Herrn Bergoglios, nach seiner Wahl zum Papst „rote“ Schuhe zu tragen, wie seine Vorgänger dies taten.
Im ersten Moment musste ich darüber schmunzeln, habe ich doch schon mehrere Erklärungs-Legenden zur Farbe der Schuhe gehört;
doch dann durchzuckte mich ein Gedanke, korrekter gesagt, eine Gedankenkette, einschließlich einer Frage:
Rot ist die Farbe der Liebe,
Rot ist auch die Farbe des Blutes,
des Blutes, das Jesus von Nazareth uneigennützig vergossen hat, um uns Menschen die Liebe Gottes zu veranschaulichen,
ja, zu „beweisen“ (denn nirgendwo ist Liebe größer, greifbarer und fühlbarer, als da, wo auch das Leid miteinander geteilt wird)
und uns durch seine Hingabe, sein Opfer Erlösung schenken will.
Rot ist die Farbe des Blutes der Märtyrer Stephanus, Petrus …, die alle mit
ihrem Leben für ihren Glauben an Jesus, den menschgewordenen Sohn Gottes bezahlt haben…
Die Kirche gründet/steht also auf dem Blut Christi sowie der wahrhaft Christgläubigen.
Wenn demnach ein Papst „rote“ Schuhe trägt, so drückt dies doch auch äußerlich sein „Fest-Stehen“ im wahren Glauben sowie seine Bereitschaft, sein Leben auf seine jeweils eigene Art ganz ‑buchstäblich bis aufs Blut- in den Dienst des Herrn zu stellen aus.
So gesehen, handelt es sich also bei der Schuh-Farbe um keinen belanglosen Mode-Gag, sondern um ein tief-theologisches Bekenntnis.
Was spräche also ‑auch für einen Reformpapst- dagegen, in diesem Falle und bei dieser Sichtweise die Tradition zu wahren und „rote“ Schuhe zu tragen?
Außer …
Wie sagt Jesus: „An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.“ (Mt7.20)
Ein katastrophales Pontifikat – das empfinden immer mehr gläubige Katholiken. Aber es hat vielleicht auch, etwas tiefer betrachtet, seinen Sinn. An diesem Pontifikat scheiden sich offensichtlich die Geister weltweit und in der Tat wie noch nie vorher, möglicherweise sogar endgültig.
Da stehen zum einen die dem weltlichen Zeitgeist Huldigenden, diejenigen, die das Evangelium Jesu Christi der Welt anpassen wollen mit der theologischen Begründung, Jesus habe eigentlich nur für Seine Zeit und Sein damaliges Umfeld gesprochen und gehandelt und müsste deshalb gemäß der sich verändernden Zeit und Situation immer wieder neu und auch mal ganz anders, evtl. sogar entgegengesetzt interpretiert werden.
Dort stehen zum andern die an der Lehre Jesu Christi, an seinem Wort treu und zuversichtlich Festhaltenden, denen bewusst ist, dass es kein Paradies und damit kein ewiges Leben auf Erden geben kann, diejenigen, denen das Wort Gottes so heilig ist, dass sie es wirklich ernst nehmen und niemals auf den absurden Gedanken kämen, dass die Welt – wir Menschen – das Evangelium umzuformen (und damit zu deformieren) müsste.
Was die Katholikenzahlen in progressiv-modernen Diözesen und Ländern betrifft, ist zu sagen, dass die katholische Kirche niemanden bekehrt, indem sie ihre eigenen Regeln nicht mehr ernstnimmt.
Die Menschen brauchen etwas, an das sie sich halten können, eine Konstante, und die erschafft man nicht durch Beliebigkeit, Relativismus und eine Okkupation des Zeitgeistes in christlichem Gewand.
Unter Papst Franziskus scheiden sich die Geister, Spreu und Weizen werden getrennt. Die Frage wird beantwortet, was jedem einzelnen Katholiken wichtiger ist, Jesus Christus oder ein dubioser Papst, der sagt was den Ohren schmeichelt.
Nicht von ungefähr macht er sich gerade unter Kirchenfernen beliebt, weil er sagt was sie hören wollen, statt dem ungefilterten Evangelium Jesu Christi.
Im morgigen Evangelium lesen wir in Johannes 5,31–47 u.a. folgende Stelle:
Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt.
Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab.
Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen.
Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?
—
Ist es nicht bedenklich, wenn Jesus selbst sagte, wenn jemand anderer in dessen Namen kommt, werdet ihr ihn(anstelle von Jesus) anerkennen?
In dem Titel dieses Artikels kann man ruhig das Wörtchen „Wahrscheinlich“ weglassen.
Inhaltlich und von seiner Ideologie gesehen ist es in der Tat das katastrofalste Pontifikat in der Geschichte.
Das wissen sehr viele- und sagen es trotzdem nicht.
Der vielfache Verrat an Unseren Herrn Jesus Christus.
An „katastrophalen Pontifikaten“ ist unsere Kirche nicht arm. Auch dieses werden wir wohl oder übel hinnehmen müssen, mit Gelassenheit, so wie manche Generationen vor uns es auch tun mussten. Davon geht die (katholische) Welt nicht unter, frei nach Marlene Dietrich.