(Rom) In der Pfarrkirche Santissima Assunta (Maria Himmelfahrt) von Arquata del Tronto wurden 16 Monate nach dem Erdbeben, bei dem die Kirche 2016 zerstört wurde, 40 perfekt erhaltene, konsekrierte Hostien gefunden, die im Tabernakel aufbewahrt worden waren.
Arquata del Tronto ist eine im Apennin gelegene Gemeinde in den italienischen Marken mit etwas mehr als 1.100 Einwohnern. Die Ortsteile wurden beim schweren Erdbeben vom 30. Oktober 2016 fast völlig zerstört.
Karl der Große kam im Jahr 800 auf dem Weg zur Kaiserkrönung in Rom hier durch. Der heilige Franz von Assisi predigte 1215 in dem fast 770 Meter hoch gelegenen Ort, der zum Kirchenstaat gehörte.
In der bescheidenen Kirche wurde ein kostbares Kruzifix im byzantinischen Stil aus dem 13. Jahrhundert aufbewahrt, das zwei Benediktiner, Frater Ranieri und Frater Berardus, angefertigt hatten.
Gleich nach dem Erdbeben war in den Trümmern der eingestürzten Pfarrkirche der aufgefundene Tabernakel den Carabinieri übergeben worden, die ihn in einem Magazin sicherstellten. Wer genau in gefunden und geborgen hatte, ist nicht mehr bekannt. Im allgemeinen Durcheinander, als vor allem nach Überlebenden gesucht wurde, geriet die Sache in Vergessenheit. Der Ort hat schon einiger Zeit keinen residierenden Priester mehr.
Die Auffindung
Nun wurde, fast genau 16 Monate nach den schweren Zerstörungen, bei Durchsicht der sichergestellten Dinge auch der Tabernakel entdeckt. Er war beschädigt, aber verschlossen. Bei seiner Öffnung wurde im Inneren auch das Ziborium gefunden, in dem die konsekrierten Hostien außerhalb der Heiligen Messe aufbewahrt werden. Der Kelch war noch mit dem Deckel verschlossen. Darin wurden 40 völlig intakte, konsekrierte Hostien vorgefunden.
Keine Zersetzung, kein Schimmel. „Hostien beginnen nach einer Woche zu verderben“, so Don Angelo Cianciotti, der Administrator der Dompfarre von Ascoli Piceno. Die konsekrierten Hostien von Arquata sind in perfektem Zustand. Egal ob an Farbe oder Geruch, sie sind völlig intakt.
Zur Wiederauffindung der konsekrierten Hostien sagte Msgr. Giovanni D’Ercole, Bischof von Ascoli Piceno,
„Es ist etwas, was uns sehr bewegt.“
Während der Avvenire, die Tageszeitung der italienischen Bischöfe zurückhaltender berichtete, schrieb die weltliche Zeitung Il Resto del Carlino: „Das Wunder von Arquata“.
„Das ist ein Zeichen der Hoffnung. Auch Jesus ist, wie alle, Opfer des Erdbebens geworden, aber unversehrt aus den Ruinen auferstanden.“
Mit diesen Worten reagierte Dompfarrer Don Angelo, der seine Tränen nicht zurückhalten konnte. Er stammt aus Arquata del Tronto. Deshalb bemühte er sich, zu bergen, was von seinem Heimatort noch übrig war. Auf der Suche gelangte er durch Hinweise auch zum Depot der Carabinieri. Er war der erste, der auf den Tabernakel stieß und in Anwesenheit der Carabinieri das Ziborium öffnete.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Avvenire (Screenshots)
„Hostien beginnen nach einer Woche zu verderben.“ Das ist reiner Unfug! Wenn eine Kirche nicht modrig und feucht ist, dann halten die species sogar über Jahre hindurch! Maximal werden sie spröde und hart, wie es halt bei Brot üblich ist. Bitte keine Wundersucht, wo sie nicht angebracht ist, sonst macht man sich lächerlich.
Ein Wunder ist das sicher nicht. Eine Hostie ist nichts anderes als eine Backoblate, völlig trockenes Gebäck und hält in der Regel in einem verschlossenen Gefäß mind. 20 Jahre, wenn nicht noch länger.
Ich weiß über Hostien nicht so genau Bescheid wie meine Vorkommentatoren. Das ist auch nicht so wichtig. Wichtig finde ich, dass der Leib des Herrn, der unter Trümmern lag, wiedergfunden wurde und das völlig intakt (nicht zerbrochen, nicht zermalmt usw.) Hätte ja alles sein können. Das erfüllt mich mit Freude wegen der Ehrfurcht vor Seiner Realpräsenz. Das ist wirklich „ein Zeichen der Hoffnung“, wie es der Artikel sagt.