Starke Zunahme der Pilgerzahlen ins Heilige Land

Jerusalem: Starke Zunahme des Pilgerstromes.
Jerusalem: Starke Zunahme des Pilgerstromes.

(Jeru­sa­lem) Jeru­sa­lem erleb­te im Janu­ar eine star­ke Zunah­me an Pilgern.

Grund dafür waren die zahl­rei­chen Pil­ger aus Ruß­land, Ost­eu­ro­pa und der Volks­re­pu­blik Chi­na. Wäh­rend die zustän­di­ge Tou­ris­mus­be­hör­de der kom­mu­ni­sti­schen Volks­re­pu­blik Chi­na erst im ver­gan­ge­nen Novem­ber gegen­über Rei­se­ver­an­stal­tern ein Rei­se­ver­bot für den Vati­kan ver­häng­te, gibt es ein sol­che Ver­bot für Jeru­sa­lem nicht.

Das Chri­sti­an Infor­ma­ti­on Cen­ter bestä­tig­te die Sta­ti­sti­ken des israe­li­schen Tou­ris­mus­mi­ni­ste­ri­ums: Die Span­nun­gen um Jeru­sa­lem haben zu kei­nem Ein­bruch bei den Pil­ger­zah­len geführt, die kon­ti­nu­ier­lich stei­gen. Erfreut sind dar­über die Fran­zis­ka­ner­kus­to­die des Hei­li­gen Lan­des und die ein­hei­mi­schen Christen.

Im Janu­ar 2018 kamen 770 Pil­ger­grup­pen mit ins­ge­samt rund 26.000 Pil­gern in das Hei­li­ge Land. Im sel­ben Zeit­raum des Vor­jah­res waren es 529 Pil­ger­grup­pen gewe­sen und 2016 sogar nur 390.

Die star­ke Zunah­me des Pil­ger­stroms habe im Herbst 2017 begon­nen, zitiert Asia­News den Dia­kon Sob­hy Mak­houl vom maro­ni­ti­schen Patri­ar­chat von Jeru­sa­lem. Von Anfang Novem­ber bis Mit­te Dezem­ber waren so vie­le Pil­ger gekom­men, „daß wir erst­mals eini­ge auch in Städ­ten wie Hebron, 30 Kilo­me­ter süd­lich von Beth­le­hem unter­brin­gen mußten“.

Die Euro­pä­er, die aus Sicher­heits­grün­den fern­ge­blie­ben waren, keh­ren zurück. Hin­zu kom­men zahl­rei­che rus­si­sche, chi­ne­si­sche und ost­eu­ro­päi­sche Pilger.

„Die Locke­rung der Ein­rei­se­be­stim­mun­gen für Bür­ger der Volks­re­pu­blik Chi­na durch die israe­li­schen Behör­den hat sich posi­tiv aus­ge­wirkt. Wer von ihnen eine Ein­rei­se­er­laub­nis in die EU nach­wei­sen kann, darf pro­blem­los nach Isra­el einreisen.“

Auf dem Papier ver­spricht das Jahr 2018 zu einem neu­en Rekord­jahr zu wer­den, „wenn es die poli­ti­sche Situa­ti­on zuläßt, und es nicht zu Span­nun­gen kommt“.

Der Dia­kon fügt hin­zu, daß nicht nur die christ­li­chen Pil­ger zu neh­men. Auch Mus­li­me kämen ver­mehrt nach Jeru­sa­lem, vor allem aus Indo­ne­si­en, Malay­sia und der Türkei.

Auf die Ankün­di­gung von US-Prä­si­dent Donald Trump, die US-Bot­schaft nach Jeru­sa­lem zu ver­le­gen und die Stadt als israe­li­sche Haupt­stadt anzu­er­ken­nen, sei von palä­sti­nen­si­scher Sei­te zurück­hal­tend reagiert wor­den. Das sei für den Pil­ger­fluß „sehr posi­tiv“ gewe­sen. Die Medi­en wür­den von „Krieg“ schrei­ben, „aber hier will nie­mand Krieg“, so Mak­houl. Auch die Israe­li wol­len nichts mehr von einem Krieg hören, son­dern Frieden.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: AsiaNews

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