(Rom) Am kommenden 8. September wird Papst Franziskus persönlich in Kolumbien zwei Märtyrer seligsprechen. Am 21. Juli bestätigte Kurienerzbischof Angelo Becciu, Substitut des Kardinalstaatssekretärs, die Gerüchte der vergangenen Wochen. Beide neuen Seligen wurden Opfer von Kirchenfeinden.
Im Spätsommer 2017 wird Papst Franziskus zum fünften Mal Lateinamerika besuchen. Ziel seiner Reise wird vom 6.–11. September erstmals Kolumbien sein. Diesem Land wollte er ursprünglich bereits früher einen Besuch abstatten. Weil die kolumbianischen Wähler den vom Papst unterstützten Friedensplan des Staatspräsidenten mit der marxistischen Guerillaorganisation FARC ablehnten, verzögerte sich der Pastoralbesuch. Die kolumbianischen Bischöfe hatten den Plan im Gegensatz zu Franziskus abgelehnt.
Nachdem die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse dem Papst einen entsprechenden Antrag vorgelegt hatte, wurde von Franziskus das Martyrium eines Bischofs und eines Priesters anerkannt.
Es handelt sich um den Diener Gottes Jesus Jaramillo Monsalve, der Bischof von Arauca war. Der Bischof war von der kommunistischen Guerillaorganisation ELN entführt und 1989 ermordet worden. Pikanterweise war zu jener Zeit ein ehemaliger katholischer Priester Oberkommandant der Guerillagruppe, die es auch heute noch gibt.
Der zweite Märtyrer ist der Diözesanpriester Pedro Ramirez Ramos, der 1948 bei revolutionären Unruhen aus seiner Kirche gezerrt und auf dem Platz davor ermordet wurde. Beide starben in odium fidei, aus Haß gegen den Glauben.
Wie aus dem Schreiben von Kurienerzbischof Becciu an Erzbischof Oscar Urbina Ortega hervorgeht, wird die Seligsprechung in dessen Bischofsstadt Villavicencio stattfinden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: catedralescatolicas.com/Conferencia Episcopal Columbia (Screenshots)