(Berlin) Das Attentat auf dem Berliner Breitscheidplatz kostete zwölf unschuldige Menschenleben. Zahlreiche weitere Opfer ringen ums Überleben. Unter den zahlreichen, mehr oder weniger geistreichen und stichhaltigen Wortmeldungen finden sich auch solche von Kirchenvertretern. Zu ihnen gehört Bischof Nunzio Galantino, der „Mann des Papstes“ in der Italienischen Bischofskonferenz. Er kritisierte die Waffenindustrie!
Galantino kontrolliert die Tageszeitung, den Fernsehsender und die Radiosender der Bischöfe. Zuvor war er Bischof einer Mini-Diözese in Kalabrien, von wo er einen theatralischen Abgang machte. Papst Franziskus bat die Gläubigen „um Verzeihung“, daß er Galantino zum Generalsekretär ernannt habe, werde ihn aber der Diözese nicht wegnehmen. Um ihnen das auch mündlich zu sagen, reiste er einige Monate später eigens nach Kalabrien und ließ dafür die Fronleichnamsprozession in Rom ausfallen. In Cassano all’Ionio erklärte Franziskus die Mafiosi für exkommuniziert.
Nur wenige Monate nach den bischöflichen und päpstlichen Beteuerungen, Galantino werde Bischof und Generalsekretär der Bischofskonferenz sein, geschah, was geschehen mußte. Galantino verließ seine Diözese und wurde Nur-Generalsekretär. Galantino ist auch jener Bischof, der sich beim Weltjugendtag 2016 in Krakau als Bibelfälscher betätigte und den jungen Katholiken verkündete, das biblische Sodom, Sinnbild für Sünde und Perversion, vor allem der Homosexualität, „wurde gerettet“.
Galantino fiel, man hatte es schon fast geahnt, auch etwas zum Attentat vom Montagabend in Berlin ein: Er kritisierte die Waffenindustrie!
Dazu schrieb der katholische Publizist Camillo Langone in der heutigen Ausgabe der Tageszeitung Il Giornale:
Die Rechtfertiger, die Weihnachten nicht verteidigen
von Camillo Langone
Die islamischen Terroristen lösen in mir keinen besonderen Zorn aus: Sie verrichten ihr schmutziges Geschäft, die Verwirklichung des Korans, besonders der 8. Sure (Die Beute) und der 9. Sure (Die Bekehrung), in denen die Mohammedaner aufgefordert werden, die Ungläubigen „wo immer ihr sie trefft“ zu töten. Die Suren sagen nur deshalb nichts über einen LKW, weil es in der Entstehungszeit des Korans noch keine LKWs gab. Man mußte sich noch mit dem traditionellen Krummschwert arabischer Wegelagerer begnügen.
Sie sind der Feind und gegen den Feind hilft kein Zorn: Es braucht kühle Entschlossenheit. Besonderen Ärger lösen in mir vielmehr die Rechtfertiger aus, besonders die christlichen. Jene, für die die Terroristen schuld sind, aber nicht ganz und vor allem nicht allein, denn – so die Botschaft – im Grund haben wir sie provoziert.
Ich denke an Marco Tarquino, den Chefredakteur des Avvenire, der Tageszeitung der Italienischen Bischofskonferenz, nicht an das Pfarrblatt der hintersten Pfarrei. Tarquino stellte einen verkopften Zusammenhang zwischen dem Massaker von Berlin und dem Massaker von Aleppo her und gibt die Schuld für das vergossene Blut „zynischen Machtspielen“. Wer ist laut Tarquino also schuld für die Toten in Berlin: Die USA? Die NATO? Die EU? Der Westen insgesamt?
Um ja nicht zu sagen, daß der Islam schuld daran ist, vollbringt die Zeitung der Bischöfe akrobatische Kopfstände.
Der Meister dieses Faches ist ihr Deutschland-Korrespondent Giorgio Ferrari. Er stellt allen Ernstes die rhetorische Frage, ob die Toten auf dem Berliner Weihnachtsmarkt nicht der „strengeren Einwanderungspolitik aus wahltaktischen Gründen“ geschuldet sind. Schuld sind also die „Rechtspopulisten“, die zwar gar nicht regieren, aber die Regierungen zu Handlungen zwingen würden (die diese vielleicht gar nicht wollen?).
Medienverantwortlicher der Bischofskonferenz ist Bischof Galantino, der seine Kopfstände allerdings nicht im Hausblatt, sondern dem Corriere della Sera zum Besten gibt: „Die Vulgarität und die Aggressivität der Sprache nähren ein Klima, das die Menschen verroht.“ Wer Ohren hat, der höre genau: Der islamische Killer von Berlin steuerte den LKW in den Weihnachtsmarkt, nachdem er ein Tweet von Marine Le Pen oder Magdi Allam oder Frauke Petry gelesen hatte.
Doch Galantino weiß noch mehr zu sagen: Schuld am Massaker von Berlin sind nicht nur die elenden Populisten, sondern auch die schmutzigen Kapitalisten, die sich an den Kriegen bereichern, und die Spekulanten und die Waffenhändler. Das Galantino-Interview hätte von George Grosz oder Otto Dix sicher perfekt ins Bild gesetzt werden können, in denen man die reichen Bonzen sieht, die inmitten leichter Mädchen Champagner schlürfen, während sie die Armen als Soldaten an die Front schicken. Das pauperistische Denken des frühen 20. Jahrhunderts scheint sich in einem Teil des Klerus festgebissen zu haben.
Es ist schwierig mit jemandem vernünftig zu sprechen, der die Waffenindustrie für ein Blutbad verantwortlich macht, das mit einem LKW begangen wurde. Dieses Detail erwähne ich nur halblaut, damit Galantino nicht auch noch die Autoindustrie für das Attentat von Berlin verantwortlich macht.
Einige Stellungnahmen sind noch ausständig, etwa jene von Don Sante Braggiè, dem Friedhofskaplan von Cremona, der sich geweigert hatte, aus „Respekt vor der Sensibilität“ der Muslime und anderer Nicht-Christen, die Weihnachtskrippe aufzustellen. Seine Logik spricht für sich: Auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin gab es gleich mehrere Krippen in verschiedenen Größen. Die muß der Attentäter gesehen haben, dessen „Sensibilität“ durch diesen Anblick dermaßen verstört wurde, daß er einen LKW bestieg, den Fahrer ermordete und in den Weihnachtsmarkt raste.
Da muß man ja noch froh sein, daß er den LKW nicht durch San Gregorio Armeno jagte, die berühmte Straße der Weihnachtskrippen von Neapel mit ihren unzähligen Werkstätten, in denen Weihnachtskrippen hergestellt, und den unzähligen Läden, in denen sie verkauft werden.
Es ist noch nicht so lange her, da gewährten Richter Vergewaltigern mildernde Umstände, weil ihr Opfer vielleicht ein Lied gesummt hatte oder im Minirock spazieren gegangen war. Nun scheinen einige Kirchenmänner den Schändern von Weihnachten mildernde Umstände zu gewähren, weil die Europäer provozieren …
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Deutschlandfunk/MiL (Screenshots)
Einer der interessantesten und besten Artikel, die ich zu diesem Thema gelesen habe. „Camillo“ Langone trägt zu Recht den Namen von Giovanni Guarescis großartiger Romanfigur, des streitbaren italienischen Landpfarrers aus der Poebene der 1950er…
Kommentar von Papst Franziskus:
„Das sind Opfer der Gleichgültigkeit der Globalisierung“.
Verzeihung, das war sein Kommentar nachdem Islamisten in Jemen fünf Schwestern der Missionarinnen der Nächstenliebe (v. Mutter Theresa) und einem männlichen Helfer die Kehle durchschnitten.
Greulich.
Hier werden Unschuldigen getötet und gejagt weil Christen oder zumindest auf einem christlichen Weihnachtsmarkt gehend, und dann noch hinterher von der eigenen Obrigkeit lächerlich gemacht.
Exoriatur ex ossibus ultor.
Speziell für Victor Manuel Fernandez dieser Hinweis:
hier wird nichts aus dem Kontext gerückt, sondern ganz einfach in dem realen Kontext plaziert und zitiert.
„…quidquid delirant reges, plectuntur Achivi…“ ( Q. Horatius Flaccus, Epist.I,2,14)
Eine ebenfalls völlig unpassende Reaktion(ist es eine?) auf die Berliner Terroranschläge diese Woche wird von dem Bischof meiner Diözese im Osten Österreichs in einer international übertragenen Hl. Messe am Christtag gebracht.
Er hat den Mut oder die Dreistigkeit, das Jesuskind, statt in eine Krippe, in ein Boot zu legen, das an ein Flüchtlingsboot erinnern soll.
Ich finde es eine dekadente Frechheit, wie auf diese Weise die Schlepperindustrie verharmlost, die Terroranschläge ignoriert und der katholische Glaube, die Weihnachtsgeschichte, medienträchtig für niedere romantisch-humanistische Zwecke missbraucht wird.
Das hat der Herr Jesus Christus nicht verdient, schon gar nicht am hochheiligen Fest seiner Geburt.
Warum schaffen es nicht einmal die Gottgeweihten, wenigstens zum Hochfest Christi Geburt, das Weltliche hinter sich zu lassen, und auf das zu schauen was vor 2016 Jahren tatsächlich geschehen ist? In den Herzen der Menschen hat nicht der hohle, leere Humanismus geboren zu werden, sondern vielmehr der Herr Jesus Christus selbst. ‚Wer mich liebt hält meine Gebote‘ sagte Jesus. Was die Bischöfe durch die Aufweichung der Glaubenslehre eben nicht tun.
Der Herr ist und war kein Humanist, bei ihm kam das Heil der Menschen stets vor deren Wohl. Was nützt es einem Menschen wenn er die ganze Welt(für sich) gewinnt, aber dabei seine Seele verliert? An dieses Zitat Jesu sei an dieser Stelle noch einmal eindringlich erinnert!
Angesichts solcher Vorkommnisse verstehe ich nichts, wie man die tridentinischen Priester, die sich hundertprozentig an die vorgeschriebenen Texte und die Rubren(„Regieanweisungen“) zu halten hatten, als „überheblich“ abqualifizieren konnte, während die uns Gläubigen angeblich „auf Augenhöhe“ begegnenden modernistischen Geistlichen in ihrem luziferischen Hochmut die Messbesucher, die sich nicht wehren können, mit ihren „kreativen“ Einfällen quälen…