Marianisches Jubiläum mit der Muttergottes von Fatima

Pater Pio: "Rosenkranz hat einen außergewöhnlichen Wert für uns und unsere Zeit"


Unsere Liebe Frau von Fatima am 11./12. Oktober bei ihrem vierten Besuch in Rom
Unsere Liebe Frau von Fatima am 11./12. Oktober bei ihrem vierten Besuch in Rom

Von Cri­sti­na Siccardi*

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Aus allen Tei­len der Welt sind Pil­ger nach Rom geströmt, um sich in der Kir­che San­ta Maria in Tra­spon­ti­na zu ver­sam­meln und dort Unse­re Lie­be Frau von Fati­ma zu ver­eh­ren und zu ihr zu beten. Die Ori­gi­nal­sta­tue der Got­tes­mut­ter war anläß­lich des Jubi­lä­ums der maria­ni­schen Spi­ri­tua­li­tät im Hei­li­gen Jahr, das am Sams­tag, dem 11., und Sonn­tag, dem 12. Okto­ber, began­gen wur­de, aus­nahms­wei­se nach Rom gebracht wor­den. Es war erst das vier­te Mal in der Geschich­te, daß die­ses Gna­den­bild Por­tu­gal ver­ließ, um in die Ewi­ge Stadt zu rei­sen. Die Sta­tue beglei­te­te die Fei­er­lich­kei­ten und Gebets­zei­ten wäh­rend der bei­den Festtage.

Die Tage waren ins­be­son­de­re den Rek­to­ren und Mit­ar­bei­tern maria­ni­scher Hei­lig­tü­mer gewid­met sowie den Mit­glie­dern maria­ni­scher Bewe­gun­gen, Bru­der­schaf­ten und Gebets­grup­pen. Am Sams­tag fand eine Wall­fahrt zur Hei­li­gen Pfor­te des Peters­doms statt – mit der Mög­lich­keit, in den Jubi­lä­ums­kir­chen das Buß­sa­kra­ment zu emp­fan­gen. Am Nach­mit­tag wur­de von 17 bis 19 Uhr eine Gebets­vi­gil in der Basi­li­ka San­ta Maria Mag­gio­re abge­hal­ten. Am Sonn­tag­mor­gen wur­de schließ­lich auf dem Peters­platz das Hoch­amt gefei­ert – zele­briert von Papst Leo XIV., der am 11. Okto­ber aus­drück­lich das Rosen­kranz­ge­bet mit der Bit­te um Frie­den in den gegen­wär­ti­gen Kon­flik­ten welt­weit anreg­te. Die­ses Gebet scheint bereits Früch­te zu tra­gen: Ein Hoff­nungs­schim­mer hat sich mit dem Waf­fen­still­stand zwi­schen Isra­el und der Hamas auf­ge­tan – ermög­licht durch ein diplo­ma­tisch geschick­tes Pro­gramm des US-Präsidenten.

In sei­ner Sonn­tags­pre­digt sprach der Stell­ver­tre­ter Chri­sti – ein Titel, den Papst Fran­zis­kus auf­ge­ge­ben hat­te und den Papst Leo XIV. wie­der auf­ge­nom­men hat – fol­gen­de Worte:

„Die Lie­be zu Maria von Naza­reth macht uns mit ihr zu Jün­gern Jesu. Sie erzieht uns, zu Ihm zurück­zu­keh­ren, das Leben zu betrach­ten und die Gescheh­nis­se zu deu­ten, in denen uns der Auf­er­stan­de­ne wei­ter­hin besucht und ruft. Die maria­ni­sche Spi­ri­tua­li­tät taucht uns in die Geschich­te ein, über der sich der Him­mel geöff­net hat. Sie hilft uns zu erken­nen, wie die Stol­zen zer­streut wer­den in den Gedan­ken ihres Her­zens, die Mäch­ti­gen von ihren Thro­nen gestürzt, die Rei­chen leer zurück­ge­schickt werden.“

Ein denk­wür­di­ges Datum ist der 13. Okto­ber 1884: Nach der hei­li­gen Mes­se ver­harr­te Papst Leo XIII. meh­re­re Minu­ten regungs­los und mit erschrocke­nem Gesichts­aus­druck vor dem Taber­na­kel – eine Fol­ge einer erschüt­tern­den dämo­ni­schen Visi­on. Dar­auf­hin ver­faß­te er das berühm­te Gebet zum hei­li­gen Erz­engel Micha­el zum Schutz der Kir­che und ord­ne­te an, daß es kniend nach jeder hei­li­gen Mes­se gebe­tet wer­de. Die­se Pra­xis wur­de jedoch mit der nach­kon­zi­lia­ren Lit­ur­gie­re­form auf­ge­ge­ben, bleibt jedoch im Vetus Ordo wei­ter­hin lebendig.

Am 13. Okto­ber 1917 geschah das soge­nann­te „Son­nen­wun­der von Fati­ma“: Zur Mit­tags­zeit erleb­ten Zehn­tau­sen­de – Gläu­bi­ge wie auch Ungläu­bi­ge (von denen sich etli­che noch an jenem Tag bekehr­ten) – ein außer­ge­wöhn­li­ches Him­mels­phä­no­men. Abge­se­hen von den drei Seh­erkin­dern berich­te­ten unzäh­li­ge Augen­zeu­gen, daß – wäh­rend es reg­ne­te und der Him­mel in schwe­re Wol­ken gehüllt war – der Regen plötz­lich auf­hör­te, die Wol­ken sich lich­te­ten und die Son­ne erschien. Sie begann zu rotie­ren, ver­än­der­te ihre Far­be, schien grö­ßer zu wer­den und stürz­te schließ­lich schein­bar auf die Erde zu – ein Ereig­nis, das selbst noch vie­le Kilo­me­ter ent­fernt von der Erschei­nungs­stät­te Cova da Iria beob­ach­tet wurde.

Am 13. Okto­ber 2025, dem Tag nach dem Jubi­lä­um der maria­ni­schen Spi­ri­tua­li­tät im Rah­men des Hei­li­gen Jah­res, erklan­gen aus dem Land, in dem Jesus gebo­ren wur­de, leb­te, pre­dig­te, starb und auf­er­stand, fol­gen­de Wor­te – gespro­chen von US-Prä­si­dent Donald Trump in der Knes­set, dem israe­li­schen Parlament:

„Gemein­sam haben wir bewie­sen, daß der Frie­den nicht nur eine Hoff­nung ist, von der wir träu­men kön­nen, son­dern eine Rea­li­tät, auf der wir Tag für Tag auf­bau­en kön­nen – Mensch für Mensch, Nati­on für Nation.“

Und wei­ter:

„Wir ver­sam­meln uns an einem Tag tie­fer Freu­de, wach­sen­der Hoff­nung, erneu­er­ter Glau­bens­treue und – vor allem – an einem Tag, um dem all­mäch­ti­gen Gott Abra­hams, Isaaks und Jakobs unse­ren tief­sten Dank dar­zu­brin­gen. Nach so vie­len Jah­ren unauf­hör­li­cher Krie­ge und end­lo­ser Bedro­hun­gen ist der Him­mel heu­te klar, die Waf­fen schwei­gen, die Sire­nen ertö­nen nicht mehr – und die Son­ne geht über einem Hei­li­gen Land auf, das end­lich den Frie­den kennt. Es ist die histo­ri­sche Mor­gen­rö­te eines neu­en Nahen Ostens.“

So wie das hei­li­ge Meß­op­fer die Son­ne ist, die die See­len erleuch­tet und Trä­ger der hei­lig­ma­chen­den Gna­de ist, so ist der hei­li­ge Rosen­kranz – das Sie­ges­zei­chen von Lepan­to am 7. Okto­ber 1571 – die stärk­ste Waf­fe, um durch die aller­se­lig­ste Jung­frau Maria die Barm­her­zig­keit unse­res Herrn zu erflehen.

Pater Pio von Piet­rel­ci­na maß dem Rosen­kranz­ge­bet eine außer­ge­wöhn­li­che Bedeu­tung bei – sowohl in sei­nem theo­lo­gi­schen Wert als auch als geist­li­ches Werk­zeug. Die­se erha­be­ne Gebets­form, die zah­len­mä­ßig an die Psal­men erin­nert und „Ave Maria“ um „Ave Maria“ die zen­tra­len Sze­nen der Mensch­wer­dung Chri­sti, sei­nes Lei­dens, Todes, sei­ner Auf­er­ste­hung sowie die Auf­nah­me und Ver­herr­li­chung Mari­ens – der Mit­erlö­se­rin an der Sei­te des Erlö­sers – betrach­tet, bezeich­ne­te er als:

„die Zusam­men­fas­sung unse­res Glau­bens, die Stüt­ze unse­rer Hoff­nung, das Auf­leuch­ten unse­rer Liebe.“

Als der Guar­di­an des Kapu­zi­ner­kon­vents von San Gio­van­ni Roton­do Pater Pio eines Tages frag­te, war­um der Rosen­kranz sei­ne „unauf­hör­li­che“ Gebets­pra­xis gewor­den sei, ant­wor­te­te der stig­ma­ti­sier­te Hei­li­ge des Gargano:

„Wenn die Unbe­fleck­te in Lour­des – und noch mehr das Unbe­fleck­te Herz in Fati­ma – mit Nach­druck das Gebet des Rosen­kran­zes emp­foh­len haben, bedeu­tet das nicht viel­leicht, daß die­ses Gebet einen außer­ge­wöhn­li­chen Wert für uns und für unse­re Zeit hat?“

*Cri­sti­na Sic­car­di, Histo­ri­ke­rin und Publi­zi­stin, zu ihren jüng­sten Buch­pu­bli­ka­tio­nen gehö­ren „L’inverno del­la Chie­sa dopo il Con­ci­lio Vati­ca­no II“ (Der Win­ter der Kir­che nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil. Ver­än­de­run­gen und Ursa­chen, 2013); „San Pio X“ („Der hei­li­ge Pius X. Das Leben des Pap­stes, der die Kir­che geord­net und erneu­ert hat“, 2014), „San Fran­ces­co“ („Hei­li­ger Fran­zis­kus. Eine der am mei­sten ver­zerr­ten Gestal­ten der Geschich­te“, 2019), „Quella mes­sa così mar­to­ria­ta e per­se­gui­ta­ta, eppur così viva!“ „Die­se so geschla­ge­ne und ver­folg­te und den­noch so leben­di­ge Mes­se“ zusam­men mit P. Davi­de Pagli­a­ra­ni, 2021), „San­ta Chia­ra sen­za fil­tri“ („Die hei­li­ge Kla­ra unge­fil­tert. Ihre Wor­te, ihre Hand­lun­gen, ihr Blick“, 2024), 

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana


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