Die drei Feinde des Feindes

Die wahren Gründe für das Unbehagen, das die Muttergottes hervorruft


Die Ent­schei­dung von Papst Leo XIV., das jüng­ste Doku­ment des Glau­bens­dik­aste­ri­ums unter der Lei­tung von Kar­di­nal Vic­tor Manu­el „Tucho“ Fernán­dez gegen eini­ge Mari­en­ti­tel zu bil­li­gen, ver­an­laß­te den tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Histo­ri­ker Mas­si­mo Vigli­o­ne zu einer empör­ten Reak­ti­on, die wir dokumentieren:

Die drei Feinde des Feindes. Die wahren Gründe für das Unbehagen, das die Muttergottes hervorruft

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Von Mas­si­mo Viglione*

Vor Jah­ren schrieb ich, daß das unver­meid­li­che Ergeb­nis des gno­sti­schen Kon­zils­ö­ku­me­nis­mus die fort­schrei­ten­de, all­mäh­li­che, doch unauf­halt­sa­me und uner­bitt­li­che Til­gung jener drei wesent­li­chen Ele­men­te sei, die die einst katho­li­sche und nun­mehr hyper­mo­der­ne Reli­gi­on in ihrer gött­li­chen und mensch­li­chen Natur prä­gen. In auf­stei­gen­der Rei­hen­fol­ge sind das:

  1. die aller­se­lig­ste Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria
  2. die hei­lig­ste Eucharistie
  3. die aller­hei­lig­ste Dreifaltigkeit

Die­se drei Ele­men­te sind näm­lich abso­lut und unheil­bar unver­ein­bar mit dem inter­re­li­giö­sen „Dia­log“ und vor allem mit des­sen letz­tem Ziel, näm­lich der Schaf­fung der gno­sti­schen, glo­ba­li­sti­schen, ega­li­ta­ri­sti­schen „einen Weltreligion“.

Von die­sen drei­en ist viel­leicht nur das erste, die aller­se­lig­ste Jung­frau, in gewis­ser Wei­se fähig, in eine Art trans­na­tu­ra­le Ein­heit mit einer heid­ni­schen weib­li­chen Gott­heit über­ge­führt zu wer­den (man den­ke an die Pacha­ma­ma – und den skan­da­lö­sen, schänd­li­chen und unver­zeih­li­chen Kult, der ihr im Vati­kan von gewis­sen scham­lo­sen Ver­rä­tern dar­ge­bracht wur­de – oder an Gaia oder ähn­li­che Gestalten).

Andern­falls wird jeg­li­cher Dia­log mit der pro­te­stan­ti­schen, jüdi­schen, isla­mi­schen Welt oder den Kräf­ten für eine neue Welt­ord­nung nutzlos.

Doch das zwei­te und das drit­te Ele­ment erlau­ben kei­ner­lei Anpas­sung: Chri­stus, der sich für uns geop­fert hat in Leib, Blut, See­le und Gott­heit unter den Gestal­ten von Brot und Wein, ist uner­schüt­ter­lich und nicht reduzierbar.

Und noch unver­söhn­li­cher sind die zwei­te und die drit­te Per­son der hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit – das eigent­li­che und letz­te Hin­der­nis für jede Form des „Dia­logs“, ins­be­son­de­re mit Juden­tum und Islam.

Daher braucht man sich nicht zu wun­dern über den Krieg gegen die aller­se­lig­ste Jung­frau Maria, das „Mäd­chen von neben­an“ nach­kon­zi­lia­ren und berg­o­glia­ni­schen Gedächt­nis­ses, die weder Mitt­le­rin aller Gna­den noch Mit­erlö­se­rin oder irgend­et­was ande­res sein soll. Die­ser Krieg wird so lan­ge wei­ter­ge­hen, bis man sie als Pacha­ma­ma oder Gaia dar­stellt, undif­fe­ren­ziert als Mut­ter aller Men­schen gemäß der berg­o­glia­ni­schen Reli­gi­on von Abu Dha­bi – die nichts Katho­li­sches mehr an sich hat.

Eben­so wer­den sie frü­her oder spä­ter ver­su­chen, den Glau­ben an die Eucha­ri­stie und an die Drei­fal­tig­keit zu verfälschen.

Wer heu­te, sech­zig Jah­re nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil, ange­sichts von sech­zig Jah­ren unauf­halt­sa­mer und immer ver­hee­ren­de­rer Kata­stro­phen, Apo­sta­sien, Häre­si­en aller Art – ja selbst nach Berg­o­glio und nun unter der gegen­wär­ti­gen, hyper­öko­lo­gi­schen und homo­phi­len vati­ka­ni­schen Hier­ar­chie – noch immer nicht ver­stan­den hat, was die Kon­zils­kir­che des Zwei­ten Vati­ka­num wirk­lich ist, kann nicht län­ger ent­schul­digt oder ver­stan­den werden.

Erst recht nicht jener, der es ver­stan­den hat, sich aber für ein Lin­sen­ge­richt an die Macht der Revo­lu­ti­on verkauft.

Täuscht euch nicht: Es wird immer schlim­mer wer­den, bis Gott eingreift.

Es ist nutz­los, pathe­ti­sche Melo­dra­men über die Gefahr des Sedis­va­kan­tis­mus zu ver­an­stal­ten, als sei dies das Haupt­pro­blem der heu­ti­gen Kir­che – und nicht viel­mehr eine gefähr­li­che Fol­ge der bereits statt­fin­den­den Zer­stö­rung von Glau­be und Moral.

Die Ver­wü­stung des mysti­schen Lei­bes Chri­sti wird unauf­halt­sam fort­dau­ern, solan­ge ihr Haupt es zuläßt. Sie wird enden, wenn Er ein­greift – auf die Wei­se, die Er für rich­tig hält.

In der Zwi­schen­zeit kön­nen wir nur drei Din­ge tun:

  1. Zu Gott beten, daß Er so bald wie mög­lich eingreife.
  2. Gott all unse­ren Schmerz und auch unse­ren hei­li­gen Zorn dar­brin­gen (für jene, die die Gna­de emp­fan­gen haben, ihn vom Him­mel zu emp­fan­gen) – denn Schmerz und Zorn über das Übel in der Kir­che sind gött­li­che Gnaden.
  3. Für die eine, unver­än­der­li­che, ewi­ge Wahr­heit Zeug­nis ablegen.

Alles ande­re ist Ver­rat und Mit­tä­ter­schaft – sowohl von jenen, die sie bege­hen, als auch von jenen, die ihnen folgen.

Möge die aller­se­lig­ste Jung­frau Maria, Mit­erlö­se­rin des Men­schen­ge­schlechts, uns füh­ren und erleuch­ten – und möge sie der Kir­che bald zu Hil­fe kom­men, um sie von ihren treu­lo­sen Män­nern und ihren über­all ver­streu­ten Kom­pli­zen zu erret­ten, beson­ders auch unter den „Guten“.

*Mas­si­mo Vigli­o­ne, Histo­ri­ker mit dem Schwer­punkt Geschichts­phi­lo­so­phie, ist wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter des Insti­tuts für Geschich­te des euro­päi­schen Mit­tel­meer­raums; unter ande­rem lehr­te er von 2005 bis 2020 an der Euro­päi­schen Uni­ver­si­tät von Rom; Vigli­o­ne ist Autor meh­re­rer Bücher dar­un­ter „Dal buio alla Luce. Civil­tà cri­stia­na e medioevo“ („Von der Dun­kel­heit zum Licht. Christ­li­che Zivi­li­sa­ti­on und Mit­tel­al­ter“, 2019), „La Rivo­lu­zi­o­ne Ita­lia­na. Sto­ria cri­ti­ca del Risor­gi­men­to“ („Die ita­lie­ni­sche Revo­lu­ti­on. Kri­ti­sche Geschich­te des Risor­gi­men­to“, 2001), „La Van­dea Ita­lia­na”. Le insor­gen­ze con­tro­ri­vo­lu­zi­o­na­rie dal­le ori­gi­ni al 1814 („Die ita­lie­ni­sche Ven­dée. Die kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­ren Erhe­bun­gen von ihren Ursprün­gen bis 1814“, 1995); Vigli­o­ne schreibt regel­mä­ßig für ver­schie­de­ne Medi­en dar­un­ter Radi­ci Cri­stia­ne und Il Timone.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wiki­com­mons

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