Der Rückschritt zur troglodytischen Barbarei

Großbritannien 2025


Staatliche gewollte und gedeckte Abtreibung ist der Rückschritt auf die Barbarenstufe primitiver Höhlenmenschen
Staatliche gewollte und gedeckte Abtreibung ist der Rückschritt auf die Barbarenstufe primitiver Höhlenmenschen

Von José Arturo Quarracino*

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Die Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung bis zur Geburt in Groß­bri­tan­ni­en ist der ein­deu­ti­ge Beweis dafür, daß das schein­hei­lig so genann­te „Recht auf Abtrei­bung“ nichts ande­res ist als die Lega­li­sie­rung des Rechts ist, das eige­ne Kind zu töten – sowohl im Mut­ter­leib als auch bei der Geburt. Die­se Neue Welt­ord­nung ist in Wirk­lich­keit die Rück­kehr zur alten, vor­zi­vi­li­sa­to­ri­schen und tro­glo­dy­ti­schen Ord­nung, jener der pri­mi­ti­ven und grau­sa­men Höh­len­be­woh­ner, wie sie typisch ist für das abscheu­li­che Reich Satans und sei­ner Lakai­en. Wir spre­chen von der Bar­ba­rei in ihrer bestia­lisch­sten und schänd­lich­sten Form.

1. Gesetzesänderung im britischen Parlament

Am 17. Juni hat das Unter­haus des bri­ti­schen Par­la­ments eine Ände­rung des Geset­zes aus dem Jah­re 1967 gebil­ligt, das Abtrei­bun­gen bis zur 24. Schwan­ger­schafts­wo­che erlaubt. Die Ände­rung sieht vor, daß eine Abtrei­bung in Eng­land und Wales bis zum neun­ten Schwan­ger­schafts­mo­nat – also bis zur Geburt – nicht mehr straf­recht­lich ver­folgt wird, obwohl sie for­mal wei­ter­hin ille­gal ist. Die Frau, die die Schwan­ger­schaft abbricht, wird dem­nach nicht mehr ange­klagt oder bestraft. Der Vor­schlag wur­de von einem Labour-Abge­ord­ne­ten ein­ge­bracht und nach nur zwei Stun­den Debat­te mit 379 Stim­men dafür und 137 dage­gen angenommen.

Die­se Maß­nah­me muß nun noch vom Ober­haus (Hou­se of Lords) gebil­ligt wer­den, um in Kraft zu tre­ten, sofern sie dort nicht abge­lehnt wird.

Ein sehr wich­ti­ger Aspekt ist, daß zwar eine deut­li­che Mehr­heit der Abge­ord­ne­ten dafür gestimmt hat, jedoch die Mehr­heit der bri­ti­schen Bevöl­ke­rung dage­gen ist. Wie die Socie­ty for the Pro­tec­tion of Unborn Child­ren (Gesell­schaft zum Schutz unge­bo­re­ner Kin­der) berich­tet, ergab eine kürz­lich durch­ge­führ­te Umfra­ge, daß 62 Pro­zent der Befrag­ten der Mei­nung sind, daß ille­ga­le Abtrei­bun­gen als Straf­tat geahn­det wer­den soll­ten, wäh­rend zugleich nur fünf  Pro­zent es befür­wor­ten, daß Abtrei­bun­gen bis zur Geburt lega­li­siert werden.

Dies ist ein kla­rer Beleg für die gei­sti­ge und kul­tu­rel­le Ent­frem­dung zwi­schen der ein­fa­chen Bevöl­ke­rung und der poli­ti­schen Eli­te, einer klei­nen Min­der­heit, die prä­na­ta­le Tötun­gen in geno­zi­da­lem Aus­maß unter­stützt – Geno­zid am eige­nen Volk.

Genau genom­men lega­li­siert die beschlos­se­ne Ände­rung fak­tisch den Kinds­mord – also die Tötung oder die Ver­hän­gung der Todes­stra­fe gegen einen Men­schen, der bereits voll­stän­dig im Mut­ter­leib ent­wickelt und kurz vor der Geburt steht. Es han­delt sich dabei nicht um Fort­schritt, son­dern zwei­fel­los um einen erschrecken­den Rück­schritt in die dun­kel­sten Epo­chen der Mensch­heits­ge­schich­te – Zei­ten, die, soweit man weiß, noch mensch­li­cher oder weni­ger grau­sam waren als die heu­ti­gen Eli­ten, die der­art abscheu­li­che und kri­mi­nel­le Geset­ze vorantreiben.

2. Ursprung dieser mörderischen Ideologie

Wie kam es zu die­sem mör­de­ri­schen Wahn­sinn, der skru­pel­los die Todes­stra­fe auf die unschul­dig­sten und wehr­lo­se­sten aller Men­schen anwen­det – ein ech­ter Völ­ker­mord, der im Schnitt 60–70 Mil­lio­nen unge­bo­re­ne Kin­der pro Jahr auslöscht?

Seit dem Jah­re 2005 habe ich zahl­rei­che Arti­kel1 und ein Buch2 ver­öf­fent­licht, in denen wir die Ursa­chen und Hin­ter­grün­de die­ses tro­glo­dy­ti­schen Wahn­sinns zu ergrün­den ver­su­chen – einer vor­zeit­lich anmu­ten­den Per­ver­si­on, die in ihrer poli­ti­schen Dimen­si­on eher dämo­ni­schen Besti­en als ratio­na­len Wesen zuge­schrie­ben wer­den kann.

Es ist gera­de­zu para­dox: Auf der einen Sei­te erle­ben wir eine Zeit des bei­spiel­lo­sen mate­ri­el­len, tech­no­lo­gi­schen und wis­sen­schaft­li­chen Fort­schritts, doch auf der ande­ren Sei­te durch­le­ben wir eine histo­ri­sche Pha­se, in der Mil­lio­nen von Men­schen Jahr für Jahr noch vor ihrer Geburt aus­ge­löscht wer­den – kon­ti­nu­ier­lich und unauf­halt­sam. Das ruft inzwi­schen, auf ande­rer Ebe­ne und ohne auf den Zusam­men­hang hin­zu­wei­sen, ern­ste Besorg­nis bei natio­na­len und inter­na­tio­na­len Insti­tu­tio­nen und Orga­ni­sa­tio­nen hervor.

Die­ser syste­ma­ti­sche Aus­schluß neu­er Men­schen hat sich in einen „glo­ba­len Rück­gang der Gebur­ten­ra­te“3 ver­wan­delt. So bestehen die Gesell­schaf­ten ein­zel­ner Staa­ten zuneh­mend aus alten Men­schen und immer weni­ger aus Kin­dern und Jugend­li­chen. Die Demo­gra­phie spricht von einem „demo­gra­phi­schen Win­ter“, der vor allem durch einen regel­rech­ten prä­na­ta­len Holo­caust ver­ur­sacht wird.

3. Kein Zufall, sondern Plan: Der demographische Krieg

Der Gebur­ten­rück­gang und das damit ver­bun­de­ne schnel­le Altern der Bevöl­ke­rung sind kei­nes­wegs Zufalls­phä­no­me­ne. Viel­mehr han­delt es sich um ein hoch­gra­dig durch­dach­tes und sorg­fäl­tig geplan­tes poli­ti­sches Vor­ha­ben – ein Pro­jekt zur „Kon­trol­le und Begren­zung des unkon­trol­lier­ten Bevöl­ke­rungs­wachs­tums“ (John D. Rocke­fel­ler III dixit, 1966), angeb­lich „für den Welt­frie­den“.4

Die­ses Vor­ha­ben wur­de sowohl vom kapi­ta­li­sti­schen Ultra­li­be­ra­lis­mus als auch von kom­mu­ni­sti­schen und sozia­li­sti­schen Füh­rern unter­stützt – letzt­lich zum Vor­teil der glo­ba­li­stisch aus­ge­rich­te­ten anglo-ame­ri­ka­ni­schen Finanz­plu­to­kra­tie, die in den letz­ten Jahr­zehn­ten sowohl die rea­le Wirt­schaft als auch die spe­ku­la­ti­ve und räu­be­ri­sche Finanz­welt unter ihre Kon­trol­le gebracht hat. Es formt sich eine Neue Welt­ord­nung, in der nie­mand etwas besit­zen, aber alle glück­lich sein sol­len – wie es eines der berühm­ten Schlag­wor­te der Agen­da 2030 des Ideen­schmieds Welt­wirt­schafts­fo­rum formuliert.

In unse­rem Arti­kel „Geo­po­li­tik der glo­ba­len Gebur­ten­kon­trol­le“ und bei der Vor­stel­lung des Buchs „Geo­po­li­tik und Abtrei­bung“ im argen­ti­ni­schen Senat5 habe ich dar­ge­legt, wer, wie und war­um die­sen bei­spiel­lo­sen prä­na­ta­len Geno­zid geplant hat – ein Vor­ha­ben, das man in sei­ner Dimen­si­on als dia­bo­lisch bezeich­nen muß: Mas­sen­mord, der den tie­fen Haß auf Kin­der, jeden­falls die Kin­der ande­rer, durch eine para­si­tä­re und ultra-mino­ri­tä­re Macht­eli­te offenbart.

4. Historische Parallelen und ihre Unterschiede

In der Mensch­heits­ge­schich­te fin­den sich auf allen fünf Kon­ti­nen­ten6 Berich­te über ritu­el­le Kin­der­mor­de – Opfer­ga­ben, die Göt­tern dar­ge­bracht wur­den, um Natur­ka­ta­stro­phen abzu­weh­ren oder Schuld zu süh­nen. War­um gera­de Kin­der? Wahr­schein­lich, weil man glaub­te, daß ein beson­ders rei­nes und wert­vol­les Opfer den Göt­tern am mei­sten gefal­len wür­de.7

Rück­blickend erschei­nen die­se Prak­ti­ken zurecht grau­sam und bar­ba­risch, sie erfolg­ten jedoch in einem reli­gi­ös-kul­tu­rel­len Zusam­men­hang und waren selek­tiv, nicht massenhaft.

Die heu­ti­ge staat­lich geför­der­te Abtrei­bungs­po­li­tik ist hin­ge­gen völ­lig anders – ja sogar das Gegen­teil die­ser alten bar­ba­ri­schen Prak­ti­ken. Hier gibt es kei­ne Gott­heit mehr, der geop­fert wird – schon gar nicht im Sin­ne des Gemein­wohls. Es geht allein um den Pro­fit und Macht­er­halt einer klei­nen, para­si­tä­ren Eli­te, die die Welt unter­wor­fen hat. Die „Gott­heit“, die man heu­te nach­ahmt, ist ein erklär­ter Feind Got­tes und der Mensch­heit – jener Schöp­fung also, die Gott als sei­ne höch­ste und voll­kom­men­ste betrachtet.

Die­se Eli­te ist nichts ande­res als die dia­bo­li­sche Ver­kör­pe­rung Satans, die sich vom Haß und der Zer­stö­rung der Schwäch­sten nährt – um in Ruhe die Früch­te ihres Rau­bens und Plün­derns genie­ßen zu können.

Was sich nun im bri­ti­schen Par­la­ment ereig­net hat, zeigt, daß die­se sata­ni­sche Eli­te sich nicht mehr damit begnügt, Men­schen­le­ben im vor­ge­burt­li­chen Ent­wick­lungs­sta­di­um zu töten, son­dern nun einen Schritt wei­ter­geht: die geziel­te Tötung von Men­schen in der aller­er­sten nach­ge­burt­li­chen Lebens­pha­se. Im Unter­schied zu Tie­ren, die selek­tiv und aus Hun­ger töten, wol­len die­se „mensch­li­chen Besti­en“ immer mehr Blut, immer mehr Tod. Sie sind nie zufrie­den – wie Süch­ti­ge, die nicht mehr auf­hö­ren kön­nen.
In die­sem Sin­ne ver­wan­delt sich Eng­land – einst ein Zen­trum der christ­li­chen Kul­tur Euro­pas, ein Land gro­ßer huma­ni­sti­scher Tra­di­tio­nen mit pracht­vol­len Kir­chen, Uni­ver­si­tä­ten, Lite­ra­tur und Musik – nun durch den lin­ken Pro­gres­sis­mus in ein mensch­li­ches Schlacht­haus, des­sen Aus­maß nur Gott kennt.
Tat­säch­lich wird die­se Ent­wick­lung so weit gehen, wie wir es zulas­sen. Wenn wir nicht in der Lage sind, die­se höl­li­sche und got­tes­lä­ster­li­che Hor­de zu stop­pen, wird sie wei­ter­hin die gött­li­che Schöp­fung angrei­fen – und damit das Höch­ste und Hei­lig­ste zerstören.

Doch Gott wird uns nur hel­fen, wenn wir selbst bereit sind, Gott zu hel­fen: durch das Gebet („Die­se Art von Dämo­nen kann nur durch Gebet und Fasten ver­trie­ben wer­den“, sagt unser Herr Jesus Chri­stus in Mk 9,29) – und durch intel­lek­tu­el­les wie poli­ti­sches Engagement.

Die Päp­ste und Syn­oden­vä­ter haben wie­der­holt betont, daß jeder Mensch das Recht und die Pflicht hat, sich an der Poli­tik zu betei­li­gen – wenn auch auf unter­schied­li­che Wei­se, mit ver­schie­de­nen Auf­ga­ben und Verantwortungen.

Die oft erho­be­nen Vor­wür­fe gegen Poli­ti­ker – Kar­rie­ris­mus, Macht­gier, Ego­is­mus, Kor­rup­ti­on – oder die weit­ver­brei­te­te Mei­nung, Poli­tik sei ein mora­lisch gefähr­li­ches Feld, recht­fer­ti­gen in kei­ner Wei­se, wie Papst Johan­nes Paul II. in Chri­sti­fi­de­les Lai­ci (Nr. 42) betont, das Fern­blei­ben oder den Pes­si­mis­mus der Chri­sten gegen­über dem Gemeinwesen.

*José Arturo Quar­ra­ci­no, eme­ri­tier­ter Pro­fes­sor der Phi­lo­so­phie an der Uni­ver­si­dad del Sal­va­dor in Bue­nos Aires, Nef­fe von Kar­di­nal Anto­nio Quar­ra­ci­no, der als Erz­bi­schof von Bue­nos Aires und Pri­mas von Argen­ti­ni­en den Auf­stieg des Jesui­ten­pa­ters Jor­ge Mario Berg­o­glio mög­lich machte.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL


1 Auf mei­nem Blog, bei Stilum Curiae von Mar­co Tosat­ti, bei Glo​ria​.tv und anders­wo veröffentlicht.

2 José Arturo Quar­ra­ci­no: Geo­polí­ti­ca y Abor­to [Geo­po­li­tik und Abtrei­bung], Cír­culo Rojo Edi­cio­nes, Bue­nos Aires 2018.

3 UNFPA: The real fer­ti­li­ty cri­sis. The pur­su­it of repro­duc­ti­ve agen­cy in a chan­ging world. Sta­te of World Popu­la­ti­on 2025; dt. Aus­ga­be: Welt­be­voel­ke­rungs­be­richt 2025 der UNFPA.

4 Popu­la­ti­on Coun­cil, Decla­ra­ti­on on Popu­la­ti­on, New York 1966. Ein Doku­ment, ver­faßt von dem genann­ten US-ame­ri­ka­ni­schen Magna­ten und unter­zeich­net von 30 Staats- und Regie­rungs­chefs aus fünf Kon­ti­nen­ten, dar­un­ter der berühm­te kom­mu­ni­sti­sche Mar­schall Jugo­sla­wi­ens Josef Broz genannt Tito.

5 Buch­prä­sen­ta­ti­on im Senat der argen­ti­ni­sche Nati­on, 26. Juli 2018.

6 Sie­he als ersten Ein­blick den Wiki­pe­dia-Ein­trag „Sacrifí­cio infan­til“ (Kin­der­op­fer). Ein deut­scher Wiki­pe­dia-Ein­trag zum The­ma fehlt.

7 Leon­hard Schmitz: Sacri­fi­ci­um, in Wil­liam Smith: A Dic­tion­a­ry of Greek and Roman Anti­qui­ties, John Mur­ray, Lon­don 1875.

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