Das Heilige Jahr 1950

Der fehlende Schritt zur Selbstkritik


Am 1. November 1950 proklamierte Papst Pius XII. das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel
Am 1. November 1950 proklamierte Papst Pius XII. das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel

Im Jahr 1950 fand das 24. Hei­li­ge Jahr der hei­li­gen Kir­che statt. Aus­ge­ru­fen hat­te es Papst Pius XII., der seit 1939 regierte. 

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Am 24. Dezem­ber 1949, an Hei­lig­abend, eröff­ne­te Pius XII. das Jubel­jahr, indem er die Hei­li­ge Pfor­te im Peters­dom öffnete.

In die­sem Jubel­jahr ver­kün­de­te der Papst am 1. Novem­ber mit der Apo­sto­li­schen Kon­sti­tu­ti­on Muni­fi­cen­tis­si­mus Deus das Dog­ma der leib­li­chen Auf­nah­me Mari­ens in den Him­mel. Es ist das vier­te der Mari­en­dog­men, mit denen unfehl­bar die beson­de­re Rol­le und Bedeu­tung der aller­se­lig­sten Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria im Heils­ge­sche­hen betont wird.

Das Hei­li­ge Jahr ende­te am 25. Dezem­ber 1950, dem Christ­tag, mit einem fei­er­li­chen Abschluß im Petersdom.

Die katho­li­sche Kir­che war damals in jeder Hin­sicht stark, die Rei­hen waren dicht geschlos­sen, was die Kir­che sag­te, wur­de ernst genom­men. Wenn die Mater Eccle­siae rief, kamen die Mas­sen her­bei. So zog sie 1962 tri­um­phie­rend in das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil, um sich ohne jede Not einen Geist der Zer­set­zung ein­pflan­zen zu las­sen, der in Tei­len der Welt inzwi­schen zur offe­nen Selbst­auf­lö­sung führt. Zur Selbst­auf­lö­sung genau jenes Kerns, des Abend­lan­des, der durch die Jahr­hun­der­te Trä­ger der Kir­che war und sie in die Welt hin­aus­ge­bracht hatte.

Die Ver­ant­wor­tung für die Kir­che und ihre Ent­wick­lung in der Geschich­te trägt der Papst. Ihm hat Chri­stus die Schlüs­sel zum Him­mel­reich über­ge­ben. Ein Mann allein hat ent­schie­den, das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil ein­zu­be­ru­fen. Ein Mann allein hat ent­schie­den, die Lit­ur­gie­re­form ein­zu­füh­ren. Ein Mann allein hat ent­schie­den, die Kir­che auf den Weg der inne­ren Selbst­auf­lö­sung zu führen.

So ste­hen wir 75 Jah­re spä­ter vor der Eröff­nung des 26. Hei­li­gen Jah­res. Nie in der Geschich­te hat sich das Gesamt­bild der Kir­che ohne äuße­ren Ein­griff radi­ka­ler ver­än­dert als in die­ser Zeit. Alles, was sich ver­än­dert hat, hat sich ver­än­dert, weil kirch­li­che Ver­ant­wor­tungs­trä­ger – Papst, Bischö­fe und Prie­ster – es so wollten.

Noch schwer­wie­gen­der scheint, daß die Fehl­ent­wick­lung nicht auf den Prüf­stand gestellt wird (wer­den darf).

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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