Der Christbaum für den Petersplatz ist auf dem Weg nach Rom

Die Weihnachtskrippe aus Grado


Weihnachtsbaum und Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz
Weihnachtsbaum und Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz

Die Bewoh­ner des Ledrot­als haben sich durch­ge­setzt. In der Nacht zum Mon­tag, dem 18. Novem­ber, wur­de in aller Frü­he die Fich­te gefällt, die als Christ­baum für den Peters­platz bestimmt ist. Seit gestern abend ist der Baum auf dem Weg nach Rom, wo er mor­gen früh erwar­tet wird.

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Die Pro­te­ste lin­ker Grup­pen, die ihre anti­kirch­li­chen Ein­wän­de unter aller­lei Vor­wän­den tar­nen, waren ver­ge­bens. Aller­dings wur­den die frü­he­sten Mor­gen­stun­den gewählt, um die Fäl­lung durch­zu­füh­ren. Die­se erfolg­te wegen der Kon­tro­ver­sen der ver­gan­ge­nen Wochen unter Poli­zei­schutz. Die­ser wäre aber nicht nötig gewe­sen. Es han­del­te sich um einen Sturm im Was­ser­glas. Die übli­chen Bekann­ten der Kli­ma-Sek­te nütz­ten die media­le Auf­merk­sam­keit um den Weih­nachts­baum für den Papst für ihre Agen­da. Jede Wer­bung ist ihnen recht.

Die Akti­vi­sten, die die Kam­pa­gne gegen die­se „absur­de Ent­schei­dung“ ins Leben geru­fen haben, bedau­ern die Fäl­lung des Bau­mes ange­sichts des „Ern­stes“ des Kli­ma­wan­dels. „Der Stopp der Fäl­lung wäre ein Sym­bol für den Wan­del gewe­sen“, so die fak­ten­be­frei­ten Klima-Sektierer.

Dabei hat­te man sogar einen Kom­pro­miß gefun­den. Statt einer 27 Meter hohen, aber 200 Jah­re alten Fich­te, man­che spra­chen sogar von 300 Jah­ren, wur­de ein 30 Meter hohes, aber erst 70 Jah­re altes Exem­plar gefällt, das ohne­hin, wie von vati­ka­ni­scher Sei­te fast ent­schul­di­gend betont wird, für die Schlä­ge­rung bestimmt gewe­sen sei. Statt im Säge­werk zu lan­den, wird der Baum nun einen viel pro­mi­nen­te­ren Platz erhalten.

Der im Ledrot­al gefäll­te Baum wur­de trans­port­be­reit gemacht und befin­det sich seit gestern auf dem Weg nach Rom

Beim Fäl­len des Bau­mes waren vie­le Men­schen aus dem Ledrot­al anwe­send und applau­dier­ten. Es gibt eben nicht nur die Welt der laut­star­ken und mit viel Geld künst­lich auf­ge­bläh­ten Kli­ma-Sek­te. Bür­ger­mei­ster Rena­to Girar­di sag­te, daß „alle hier im Tal, bis viel­leicht auf drei, vier“ für den Weih­nachts­baum auf dem Peters­platz sind. „Die­je­ni­gen, die mit Bos­heit pole­mi­sie­ren, sind nicht aus unse­rem Tal und füh­len sich auf der Tasta­tur wohl, um Unter­schrif­ten zu sam­meln, die aus Vor­ur­tei­len und Unwis­sen­heit entstehen.“

Ab dem 7. Dezem­ber wird der „Grü­ne Rie­se“ den Peters­platz schmücken. Am sel­ben Tag wird der Bür­ger­mei­ster mit einer star­ken Dele­ga­ti­on aus dem Ledrot­al von Papst Fran­zis­kus in Audi­enz emp­fan­gen wer­den. Anders als zunächst ange­kün­digt, wird Kar­di­nal Fer­nan­do Vérgez Alz­a­ga, der Regie­rungs­chef des Staa­tes der Vati­kan­stadt, bereits am sel­ben Tag, dem Vor­abend zum Hoch­fest Mariä Emp­fäng­nis, um 18:30 Uhr den Christ­baum und die tra­di­tio­nel­le gro­ße Weih­nachts­krip­pe auf dem Peters­platz mit einer klei­nen Zere­mo­nie einweihen. 

Die Weihnachtskrippe aus Grado

Die Weih­nachts­krip­pe wird in die­sem Jahr aus Gra­do stam­men, einer Stadt auf dem Meer wie Vene­dig. Auch sie ent­stand, als die Bewoh­ner des Fest­lan­des Zuflucht vor den Hun­nen such­ten. In die­sem Fall waren es die Bewoh­ner von Aqui­leia gewe­sen, die Gra­do auf­bau­ten. Durch die Krie­ge von Byzanz gegen die Ost­go­ten kam die Insel­stadt 552 zum Byzan­ti­ni­schen Reich und wur­de von Vene­dig aus ver­wal­tet. Mit der weit­ge­hen­den Erobung Ita­li­ens durch die Lan­go­bar­den ver­leg­te der Patri­arch von Aqui­leia 570 sei­nen Sitz nach Gra­do und dann im 13. Jahr­hun­dert nach Vene­dig. Als Vene­dig näm­lich ab 810 immer selb­stän­di­ger von Byzanz wur­de, ver­blieb Gra­do in sei­nem Herr­schafts­be­reich, bis Napo­le­on 1797 der See­re­pu­blik ein Ende setz­te. Gra­do kam auf dem Ver­trags­weg zu Öster­reich und 1815 auch zum Deut­schen Bund, nach­dem es bereits 955 bis 1420 zum Deut­schen Reich gehört hat­te. Mit dem Auf­kom­men des Kur- und Bade­ur­laubs ab der Mit­te des 19. Jahr­hun­derts wur­de Gra­do als Teil der „öster­rei­chi­schen Rivie­ra“ bekannt. Wie das Ledrot­al kam auch Gra­do nach dem Ersten Welt­krieg zu Ita­li­en und ist heu­te Teil der Auto­no­men Regi­on Fri­aul-Julisch Vene­ti­en. In Gra­do wur­de wegen der Herr­schaft Vene­digs sehr früh und dann durch­ge­hend Vene­tia­nisch gespro­chen. Im Hin­ter­land wur­de jedoch Fri­au­lisch gespro­chen, eine Vari­an­te des Alpen­ro­ma­ni­schen, und gegen Osten Slo­we­nisch. Die Ein­hei­mi­schen wie auch die Vene­zia­ner nen­nen die Stadt Gra­vo, die Fri­au­ler Grau und die Slo­we­nen Gra­dež.

Frauen im Vatikan

Das vom Gover­na­torat des Vati­kan­staa­tes ver­öf­fent­lich­te Kom­mu­ni­qué betont, daß Kar­di­nal Vérgez von Sr. Raf­fa­el­la Pet­ri­ni, der Gene­ral­se­kre­tä­rin des Gover­na­torats des Vati­kan­staa­tes, beglei­tet wird. Die Fran­zis­ka­ne­rin und stu­dier­te Sozio­lo­gin wur­de am 4. Novem­ber 2021 von Papst Fran­zis­kus in die Regie­rungs­funk­ti­on beru­fen. Der Gene­ral­se­kre­tär des Gover­na­torats ist zugleich auch stell­ver­tre­ten­der Regie­rungs­chef des Vatikanstaates.

„Absur­der­wei­se“, wie Kri­ti­ker mei­nen, ist die Ordens­frau seit Juli 2022 auch Mit­glied des Dik­aste­ri­ums für die Bischö­fe, das die Bischofs­er­nen­nun­gen vor­be­rei­tet (zumin­dest vor­be­rei­ten soll­te, sofern Fran­zis­kus nicht eige­ne Wege geht) und die Akten der Bischö­fe welt­weit aktua­li­siert und verwaltet.

Zuvor war Sr. Pet­ri­ni die Büro­lei­te­rin von Kar­di­nal Luis Anto­nio Tag­le als Prä­fekt der Kon­gre­ga­ti­on für die Evan­ge­li­sie­rung der Völ­ker.

Der Staat Palästina

Immer am 7. Dezem­ber wird am Vor­mit­tag auch die Aus­stel­lung „Geburt von Beth­le­hem 2024“ in der gro­ßen Audi­enz­hal­le ein­ge­weiht. Dort wer­den Dar­stel­lun­gen der Geburt Chri­sti gezeigt wer­den, die alle in Beth­le­hem von loka­len Kunst­hand­wer­kern geschaf­fen wur­den. Zu die­sem Anlaß wird die Ver­tre­tung der Bot­schaft des Staa­tes Palä­sti­na beim Hei­li­gen Stuhl anwe­send sein. Man beach­te die For­mu­lie­rung „des Staa­tes Palä­sti­na“. Der Hei­li­ge Stuhl erkann­te Palä­sti­na 2012 unter Papst Bene­dikt XVI. als Staat an. Das­sel­be taten auch 140 der übri­gen 193 UNO-Mit­glieds­staa­ten. Wie der Hei­li­ge Stuhl genießt Palä­sti­na bei der UNO aber nur Beob­ach­ter­sta­tus, weil die USA, und in ihrem Gefol­ge auch die EU-Mit­glieds­staa­ten, Palä­sti­na die Aner­ken­nung als Staat ver­wei­gern. Schwe­den ist das ein­zi­ge EU-Mit­glieds­land, das Palä­sti­na seit 2014 als Staat anerkennt.

Der Weih­nachts­baum wird jeden­falls wie üblich auf dem Peters­platz erstrah­len und die Bil­der von ihm als star­kes Sym­bol um die Welt gehen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Gover­na­tora­to del­lo Sta­to del­la Cit­tà del Vati­ca­no (Screen­shot)

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