Die offiziell vom vatikanischen Presseamt verlautbarten Audienzen für Kardinal Victor Manuel Fernández, Präfekt des Glaubensdikasteriums, häufen sich wieder, was nicht nur in Rom aufmerksam registriert, sondern in Teilen der Weltkirche mit einer gewissen Sorge beobachtet wird.
Heute morgen wurde „Tucho“ Fernández, der seit September 2023 amtiert und in dieser kurzen Zeit nicht nur durch besonders umstrittene Dokumente, sondern auch aufgrund seiner pornographischen Schriftstellerei Bekanntheit erlangte, innerhalb einer Woche zum zweiten Mal von Papst Franziskus empfangen. Heute in Begleitung von Msgr. Armando Matteo, dem Sekretär der Sektion für die Glaubenslehre des Glaubensdikasteriums.
Da der heutige Mittwoch der Tag der Generalaudienz ist, dürfte die Audienz für den Ghostwriter und Augapfel des regierenden Papstes in den Büroräumen der großen Audienzhalle „Paolo VI“ stattgefunden haben. Die Generalaudienz selbst wurde auf dem Petersplatz abgehalten.
Die Tatsache, daß Glaubenspräfekt Fernández zusammen mit Msgr. Matteo empfangen wurde, läßt darauf schließen, daß ein bestimmtes Dokument von größerer Bedeutung in Vorbereitung ist. Zuletzt gab es eine solche Kombination, kurz bevor im vergangenen Mai vom Glaubensdikasterium die neuen „Normen zur Bewertung übernatürlicher Phänomene“ veröffentlicht wurden.
Vor heute war Tucho Fernández in der vergangenen Woche, am 22. August, von Franziskus empfangen worden. Damals allein. Gelegentlich wird darauf verwiesen, daß wöchentliche Begegnungen zwischen dem Papst und seinem Glaubenspräfekten üblich seien. Diese routinemäßigen Arbeitstreffen werden allerdings nicht vom vatikanischen Presseamt in seinem Tagesbulletin berichtet. Deshalb richtet sich ein erhöhtes Augenmerk auf jene Audienzen wie die heutige und jene vom 22. August, die offiziell gemeldet werden.
In diesem Zusammenhang ist an eine Besonderheit zu erinnern: Kurz nach seinem Amtsantritt hatte Kardinal Fernández eine ebenso ungewöhnliche wie kategorische Mitteilung veröffentlicht. Konkret handelte es sich um ein Rescriptum ex Audientia des 21. Oktober 2023. Hier noch einmal der vollständige Wortlaut:
„Der Heilige Vater hat in der Audienz, die er heute dem unterzeichneten Kardinalpräfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre gewährt hat, bestätigt, daß die bloße Unterschrift des Papstes, die am Ende eines jeden Textes, einer jeden Antwort oder eines jeden Dokumentes, das sich auf Angelegenheiten bezieht, die in die Zuständigkeit der Sektion für die Glaubenslehre des Dikasteriums fallen – auch vor diesem Rescriptum –, seine Zustimmung und seine Erlaubnis zu einer eventuellen Veröffentlichung ausdrückt.
Victor Manuel Card. Fernández
Präfekt
Ex Audientia Die 21-10-2023
Franciscus“
An dieser Stelle soll nicht auf die formale Änderung im offiziellen Approbationsverfahren eingegangen, allerdings darauf verwiesen werden, daß Tucho Fernández aufgrund dieser saloppen, recte formlosen Vorgehensweise, theoretisch auch noch nach dem Tod von Franziskus Dokumente, selbst solche von weitreichender Bedeutung, vorlegen und deren Rechtsgültigkeit einfordern könnte.
Tucho Fernández hält sich seit Ende der 90er Jahre in der direkten Umgebung von Franziskus auf, ab der Zeit, als der Jesuitenpater Jorge Mario Bergoglio Erzbischof von Buenos Aires wurde. Ob sich Bergoglio und Fernández bereits kennenlernten, da sich beide in der argentinischen Provinzstadt Córdoba befanden, ist nicht bekannt. Tatsache ist, daß Tucho Fernández‘ Karriere das wichtigste Förderprojekt von Papst Franziskus ist und sich der amtierende Glaubenspräfekt besser mit dem regierenden Papst versteht als jeder andere.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanMedia (Screenshot)
Das Ganze ist so abgeschmackt, ja sogar widerlich, dass es leider ganz sicher die Wahrheit ist, die niemand mehr überraschen dürfte, der auch nur ein wenig informiert ist. Was Fernandez betrifft, kann man nur eins machen: Nichts akzeptieren, was aus der Feder dieses Parvenus kommt, und wenn es hundertmal von Franziskus unterschrieben sein sollte.