
(Managua) Die Diözesen Matagalpa und Estelì bleiben im Fokus der sandinistischen Repression. Nachdem vor wenigen Tagen der Administrator der Diözese Estelì verhaftet worden war, wurden nun mit dem Kanzler und dem Bischofsvikar auch die De-facto-Administratoren der Diözese Matagalpa von der Nationalpolizei des sozialistischen Diktators Daniel Ortega abgeführt.
Das Regime macht die Leitung dieser Diözesen immer schwieriger. Die Diözese Estelì hat seit 2021 keinen Bischof mehr, da Franziskus keinen ernennt. Hintergrund für diese lange Sedisvakanz ist, daß das sandinistische Regime keinen der vorgeschlagenen Kandidaten akzeptiert.
Aus diesem Grund wurde der Bischof der Nachbardiözese Matagalpa als Apostolischer Administrator von Estelì eingesetzt. Der Bischof von Matagalpa wurde jedoch 2022 verhaftet und wegen Hochverrats zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Sandinisten wurde der Bischof aus Nicaragua verbannt und konnte nach anderthalb Jahren Gefängnis das Land verlassen.
Estelì wurde seit der Verhaftung des Apostolischen Administrators von einem Administrator ad omnia, einem betagten Diözesanpriester, geleitet. Dieser wurde am 27. Juli verhaftet und befindet sich seither unter Hausarrest.
Die Diözese Matagalpa wird nach wie vor von dem exilierten Bischof Rolando Álvarez von Rom aus geleitet. Am Donnerstag wurden die beiden Priester Ulises Rene Vega Matamoros und Edgard Sacasa von der sandinistischen Nationalpolizei verhaftet. Die beiden Pfarrer hatten als Kanzler und Bischofsvikar die Diözese seit der Festnahme des Bischofs geleitet.
Zusammen mit Bischof Álvarez war im vergangenen Januar auch Msgr. Isidoro del Carmen Mora Ortega, der Bischof von Suina, des Landes verwiesen worden.
Die sandinistischen Machthaber beschuldigen die Kirche, 2018 einen Putsch gegen das sozialistische Regime versucht zu haben. Seither wird die Kirche in Nicaragua verfolgt. Es gibt unter anderem willkürliche Verhaftungen, Exilierungen, katholische Einrichtungen werden geschlossen, besonders Schulen, Universitäten und Medien, und ihr Eigentum vom Staat eingezogen.
Siehe hier: Nicaragua
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL