Frei, queer und blasphemisch: Die Eröffnung der Olympischen Spiele im macronistischen Frankreich

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Homo-Transen-Tunten parodierten bei der Eröffnungsfeier der Sommerolympiade 2024 das Letzte Abendmahl
Homo-Transen-Tunten parodierten bei der Eröffnungsfeier der Sommerolympiade 2024 das Letzte Abendmahl

Von einer Katholikin

Anzei­ge

Ein rei­ches Frank­reich, offen und stolz auf sei­ne Diver­si­tät. So fei­er­te die katho­li­sche Zei­tung La Croix die Eröff­nungs­ver­an­stal­tung der Olym­pi­schen Spie­le in Paris, mit­ten in der Stadt auf der Sei­ne und an ihren Ufern. Selbst der sint­flut­ar­ti­ge (sic!) Regen habe das bun­te Spek­ta­kel nicht trü­ben kön­nen. In vie­len Pres­se­kom­men­ta­ren spricht man aner­ken­nend von der extra­va­gan­ten, quee­ren und sehr fran­zö­si­schen Eröff­nungs­ze­re­mo­nie. Tho­mas Jol­ly, bekann­ter fran­zö­si­scher Regis­seur und künst­le­ri­scher Direk­tor der Ver­an­stal­tung, hat­te ver­spro­chen, alles bis­her Dage­we­se­ne zu durch­bre­chen. Frank­reich, Kunst, Geschich­te, Sport und Olym­pia – alles soll­te außer­ge­wöhn­lich sein in der Tra­di­ti­on der olym­pi­schen Eröf­fungs­ver­an­stal­tun­gen. Und nichts soll­te das schö­ne Bild stö­ren, schon gar nicht die Armen und Obdach­lo­sen, die der Prä­si­dent recht­zei­tig zu Tau­sen­den aus dem Groß­raum Paris aufs Land beför­dern ließ.

Die Ver­an­stal­tung paß­te zur Gigan­to­ma­nie des fran­zö­si­schen „Jupiter“-Präsidenten Emma­nu­el Macron. Ein gro­ßer Prä­si­dent der Gro­ßen Nati­on, Frei­heit, Gleich­heit, Brü­der­lich­keit auf den revo­lu­tio­nä­ren Fah­nen, steht er an der Spit­ze einer Nati­on, die als erste das Recht auf Kin­des­mord durch Abtrei­bung in ihre Ver­fas­sung geschrie­ben hat und die Eutha­na­sie fol­gen las­sen will.

Er, der mit gro­ßem Gestus als Hoff­nungs­trä­ger Frank­reichs nach dem Brand von Not­re Dame ver­kün­de­te, er wer­de für den Wie­der­auf­bau der Kathe­dra­le, sor­gen, schö­ner als je zuvor sol­le sie wer­den und das in nur fünf Jah­ren – bis zu den Olym­pi­schen Spie­len. Gott sei’s gedankt, daß das nicht gelang und sie nicht zum inter­na­tio­na­len Aus­hän­ge­schild eines lai­zi­sti­schen Prä­si­den­ten wer­den konn­te, der mit dem christ­li­chen Glau­ben nicht das gering­ste am Hut hat.

Mit einer gigan­ti­schen Eröff­nungs­show in der Haupt­stadt konn­te ein innen­po­li­tisch ange­schla­ge­ner Prä­si­dent den Fran­zo­sen und der Welt unver­geß­li­che Momen­te schen­ken. Die Zere­mo­nie soll­te ent­lang der Sei­ne die beweg­te Geschich­te Frank­reichs „von Eman­zi­pa­ti­on und Frei­heit“ dar­stel­len. „Nun sind wir Teil von einem Event, das die Welt in Frie­den ver­eint“, beschwor IOC-Prä­si­dent Tho­mas Bach in sei­ner Rede vor mehr als hun­dert Staats- und Regie­rungs­chefs den olym­pi­schen Geist.

Ich lie­be Frank­reich, sei­ne Men­schen, sei­ne Kul­tur, sei­ne Klö­ster und Land­schaf­ten, sei­ne Schlös­ser und Kathe­dra­len, sei­ne Köni­ge und Hei­li­gen, die­ses Frank­reich, der Got­tes­mut­ter Maria geweiht, die hier so vie­le Male ihre Kin­der besuch­te. Doch es ist auch ein Frank­reich, des­sen Revo­lu­tio­nä­re Prie­ster und Gläu­bi­ge dahin­met­zel­ten, sein katho­li­sches Erbe mit Füßen tra­ten, Kir­chen pro­fa­nier­ten und zu ihren „Tem­peln“ oder Wein­kel­lern mach­ten, ein Frank­reich, über dem der Fluch der Revo­lu­ti­on bis heu­te zu schwe­ben scheint, der in der geschmack­lo­sen Insze­nie­rung einer geköpf­ten und ein Revo­lu­ti­ons­lied sin­gen­den Marie-Antoi­net­te sei­nen blut­trie­fen­den Aus­druck fand: Ça ira, ça ira, ça ira, les ari­sto­cra­tes on les pen­dra. (Die Ari­sto­kra­ten wird man hängen.)

Das Spek­ta­kel der Super­la­ti­ve füg­te der in der Ver­fas­sung ver­an­ker­ten Revo­lu­ti­ons­de­vi­se Liber­té, Fra­ter­ni­té, Ega­li­té gleich noch einen neu­en vier­ten repu­bli­ka­ni­schen „Wert“ hin­zu: la Diver­si­té.

Nicht nur für Ste­phan Oster, Sport­bi­schof der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, der abso­lu­te „Tief­punkt“ : „das que­e­re Abend­mahl“, ein blas­phe­mi­sches Stand­bild mit dem Titel „Festi­vi­té“, auf dem meh­re­re Drag-Queens, ein Trans­gen­der-Model, sogar ein Kind und abschlie­ßend noch ein fast nack­ter „Dio­ny­sos“ ein Gela­ge las­zi­ver Aus­schwei­fun­gen dar­stell­ten, das Leo­nar­do da Vin­cis berühm­tes Wand­ge­mäl­de Das letz­te Abend­mahl par­odier­te. Hier zele­brier­te die LGBT+-Gemeinde sich in aller Scham­lo­sig­keit und trat mit Füßen, was Chri­sten das Aller­hei­lig­ste ist. Welt­weit äußer­ten sich Men­schen, die dadurch ver­letzt wur­den, Bischö­fe rie­fen zu Süh­n­egot­tes­dien­sten auf und auch die fran­zö­si­sche Bischofs­kon­fe­renz pran­ger­te die Ver­spot­tung und Ver­höh­nung des Chri­sten­tums an.

Es war viel­leicht wirk­lich die größ­te und unge­wöhn­lich­ste Eröff­nungs­fei­er in der bis­he­ri­gen Geschich­te der Oym­pi­schen Spie­le, aber es war auch die mon­dän­ste Schau der Schein­hei­lig­keit und der Selbst­be­weih­räu­che­rung des Men­schen, der unter dem Deck­man­tel von Sport und Kunst sei­ne Hybris fei­er­te und einer woken Pro­pa­gan­da Tür und Tor öff­ne­te. Auf der Sei­ne fuhr man vor­bei an den Zeu­gen der Geschich­te Frank­reichs, des katho­li­schen Frank­reichs, des Frank­reichs der Köni­ge, der Hei­li­gen und Künst­ler, aber die mei­sten künst­le­ri­schen Insze­nie­run­gen boten zwar viel auf und es gab bewe­gen­de Momen­te, meist jedoch blieb es bei einer Men­ge deka­den­tem Pathos auf einer Folie irdi­schen Glamours.

Der viel­be­schwo­re­ne olym­pi­sche Geist des Sports, der die Men­schen der Welt im Frie­den ver­ei­nen kann, kann gemein­schafts­stif­ten­de und zivi­li­sa­to­ri­sche Kraft haben. In Paris hat man aller­dings zugun­sten einer zer­stö­re­ri­schen Ideo­lo­gie den Wer­ten des christ­li­chen Abend­lan­des eine Absa­ge erteilt. Statt den Geist des Frie­dens zu för­dern, habe man Spal­tung gebracht, resü­miert Mgr Emma­nu­el Gobil­lard, beauf­trag­ter Bischof für die Olym­pi­schen Spie­le. und er ruft dazu auf, trotz der erfah­re­nen Belei­di­gung im Frie­den zu blei­ben: „Für uns ist Chri­stus der Frieden.“

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag schon hat Bischof Ail­let (Bayon­ne) eine Sühne­mes­se gefei­ert, ande­re wer­den es ihm gleich­tun: „Ich feie­re heu­te die Mes­se zur Süh­ne für die­se blas­phe­mi­sche Dar­stel­lung des Letz­ten Abend­mah­les, die Hun­der­te von Mil­lio­nen von Chri­sten belei­dig­te. Vater, ver­gib ihnen, sie wis­sen nicht, was sie tun.“

Einige Bemerkungen zur Rezeption in Deutschland

Es ist höchst auf­schluß­reich, wel­che Reak­tio­nen die kur­ze Stel­lung­nah­me von Bischof Oster, die auf der Face­book-Sei­te der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz ver­öf­fent­licht wur­de, her­vor­rief („Eine ein­drucks­vol­le Eröff­nung von hof­fent­lich fried­li­chen Spie­len. Das que­e­re Abend­mahl war aller­dings ein Tief­punkt und in der Insze­nie­rung völ­lig über­flüs­sig.“) Daß vie­le sich empör­ten, die DBK betrei­be damit schlech­ten Jour­na­lis­mus und mache sich gemein mit einem que­er­feind­li­chen Bischof, zeigt, wie viel die Kir­che in Deutsch­land schon zur Aus­höh­lung des christ­li­chen Men­schen­bil­des bei­getra­gen hat.

Beson­ders „lesens­wert“ sind die unfaß­ba­ren Kom­men­ta­re der beken­nend homo­se­xu­el­len Prie­ster Burk­hard Hose („Wenn es tat­säch­lich die Dar­stel­lung eines quee­ren Abend­mahls gewe­sen wäre, käme sie dem Abend­mahl ver­mut­lich näher als das, was ein aus­gren­zen­der und que­er­feind­li­cher Bischof dar­un­ter ver­steht.“) und Wolf­gang F. Rothe ( „Man muss schon ziem­lich ver­blen­det sein, um hier irgend­ei­nen Zusam­men­hang mit dem Abend­mahl (Jesu) zu erkennen.“).

Wir erin­nern uns: Im Juli 2022 hat­te sich Rothe als erster katho­li­scher Prie­ster am Münch­ner CSD betei­ligt und war mit Prie­st­er­kra­gen und Regen­bo­gen­flag­ge neben einer Drag­queen hoch zu Wagen gestanden.

Der nun als que­er­feind­lich und ver­blen­det beschimpf­te Bischof Oster hat heu­te als Video­bot­schaft und in Schrift­form eine aus­führ­li­che Stel­lung­nah­me zu den Pari­ser Ereig­nis­sen veröffentlicht:

Olympia, die säkulare Kultur und unser Menschenbild – Statement zur Eröffnungsfeier von Olympia

Bischof Oster macht deut­lich, wie im Dis­kurs der säku­la­ren Gesell­schaft, aber auch inner­halb der Kir­che die Wer­te Frei­heit und Selbst­be­stim­mung nicht mehr auf der Basis unse­res christ­li­chen Men­schen­bil­des ste­hen, des­sen „Aus­höh­lung“ weit fort­ge­schrit­ten ist. Er betont, „für uns Chri­sten gibt es eigent­lich kein Frei­heits­ver­ständ­nis, das sich nicht irgend­wie auf Gott bezieht“.

Der Bischof weiter:

Und jetzt erle­ben wir in einem welt­weit über­tra­ge­nen, kul­tu­rel­len Groß­ereig­nis, in olym­pi­schen Spie­len und ihrer Eröff­nung in einem ursprüng­lich tief christ­lich gepräg­ten Land einen Akt der Ver­höh­nung und Ver­spot­tung die­ses Aller­hei­lig­sten. Drag­queens imi­tie­ren Jesus und die Apo­stel und machen das Gan­ze zu einer quee­ren Par­ty mit Moden­schau. Womög­lich, das sagen inzwi­schen nun auch eini­ge Kom­men­ta­to­ren, gibt es in einer spä­te­ren Sze­nen­fol­ge auch noch Anklän­ge an das Bild­nis von einem „Mahl der Göt­ter“. Aber mir scheint die von vie­len so iden­ti­fi­zier­te erste Sze­ne doch sehr deut­lich an das berühm­te Bild vom Abend­mahl von Leo­nar­do da Vin­ci erin­nern zu wollen.

Und dann macht der Bischof unmiß­ver­ständ­lich klar, war das für uns bedeu­ten muß:

Aber was heißt das nun für uns, lie­be Geschwi­ster im Glau­ben? Das Wesent­li­che ler­nen wir von Jesus: Wir müs­sen damit rech­nen, dass es in unse­rer west­li­chen Gesell­schaft so wei­ter­geht. „Wenn sie mich gehaßt haben, wer­den sie auch euch has­sen“, sind sei­ne Wor­te und wir könn­ten ergän­zen: „Wenn sie mich ver­höhnt haben, dann wer­den sie auch euch ver­höh­nen“. Aber er ist gewalt­los geblie­ben und hat am Ende auch noch die geliebt, die ihn umge­bracht haben. Aber ist er des­halb in Deckung gegan­gen und hat ver­zich­tet, die Wahr­heit zu sagen? Nein, er ist ja die befrei­en­de Wahr­heit und Lie­be in Per­son. Und wir als Chri­sten schul­den der Welt die­se Wahr­heit, die­ses Leben, das wirk­lich frei macht. Wir schul­den es ihr durch unser Zeug­nis. Auch dann, wenn es uns viel kosten wird. Gott seg­ne Sie für die­ses Zeugnis.

Bild: X/​LaureLavalette (Screen­shot)

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1 Kommentar

  1. Unbe­dingt das Video von Bischof Oster anschau­en. Der Segen am Ende der Anspra­che hat eine Wirkung!

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