Die nicht gehaltene Palmsonntagspredigt

Die Gesundheit von Papst Franziskus


Auch am Palmsonntag verzichtete Franziskus auf seine Predigt. Ließ sie aber auch nicht vorlesen.
Auch am Palmsonntag verzichtete Franziskus auf seine Predigt. Ließ sie aber auch nicht vorlesen.

(Rom) Papst Fran­zis­kus ver­zich­te­te gestern auf sei­ne Pre­digt. Sie wur­de auch nicht von einem Mit­ar­bei­ter vor­ge­le­sen. Der vor­be­rei­te­te Text war vor­ab mit Sperr­frist an die Medi­en­ver­tre­ter aus­ge­ge­ben wor­den, dann aber in letz­ter Minu­te weg­ge­las­sen wor­den. Der seit Wochen andau­ern­de Ver­zicht wird als Indi­ka­tor des ange­schla­ge­nen Gesund­heits­zu­stan­des von Fran­zis­kus gesehen.

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Obwohl Fran­zis­kus auch bei der ver­gan­ge­nen Mitt­wochs­au­di­enz die Kate­che­se nicht selbst vor­trug, war damit gerech­net wor­den, daß er am Palm­sonn­tag die Pre­digt sel­ber vor­tra­gen wür­de. Damit trat gestern eine Fra­ge auf: Hat der ver­teil­te Pre­digt­text Gül­tig­keit? Vor knapp vier Jah­ren ließ Fran­zis­kus einen Teil der vor­be­rei­te­ten Anspra­che beim sonn­täg­li­chen Ange­lus weg, der aber in schrift­li­cher Form bereits den Medi­en­ver­tre­tern ver­teilt wor­den war. Einer von ihnen ver­öf­fent­lich­te auch die Aus­las­sung, wor­auf das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt klar­stell­te, daß nur das gespro­che­ne Wort gilt.

Die Pre­digt wur­de, da nie vor­ge­tra­gen, auch nicht auf der offi­zi­el­len Inter­net­sei­te des Hei­li­gen Stuhls ver­öf­fent­licht. Dort fin­det sich nur die Video­auf­zeich­nung der Palm­sonn­tags­lit­ur­gie. Unge­klärt ist, war­um Fran­zis­kus die Pre­digt, anders als die Tex­te der ver­gan­ge­nen Wochen, nicht von einem Mit­ar­bei­ter vor­tra­gen ließ.

Am Sams­tag, dem Vor­tag, hat­te Fran­zis­kus in der gro­ßen Audi­enz­hal­le Pao­lo VI Gene­ral­di­rek­to­ren und Mit­ar­bei­ter des ita­lie­ni­schen Staats­rund­funks RAI zu Gast. Bei die­ser Gele­gen­heit hielt Fran­zis­kus, anders als in den ver­gan­ge­nen Wochen, eine lan­ge Ansprache.

Bei die­ser Begeg­nung mit den RAI-Mit­ar­bei­tern scherz­te Fran­zis­kus über sei­nen Roll­stuhl, indem er dar­auf zeig­te und einen Ver­gleich mit der Sedia gest­a­to­ria zog.

Wört­lich sag­te Fran­zis­kus: „Es gab eine Zeit, in der die Päp­ste die Sedia gest­a­to­ria benutz­ten. Heu­te haben sich die Din­ge wei­ter­ent­wickelt. Ich benut­ze die­se Sedia, die sehr prak­tisch ist.“

Papst Fran­zis­kus am Sams­tag, als er den Mit­ar­bei­tern des ita­lie­ni­schen Staats­rund­funks RAI eine Anspra­che hielt

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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