(Jerusalem) In den vergangenen Tagen fand auf sozialen Medien ein Video aus der Grabeskirche in Jerusalem große Verbreitung. Es soll beweisen, daß aus dem Salbungsstein am Eingang zur Basilika derzeit Blut und Öl hervorquillt. Die Franziskanerkustodie des Heiligen Landes veröffentlichte dazu gestern eine Erklärung. Hier zunächst das Video:
Und hier die Erklärung der Kustodie des Heiligen Landes:
Custodia Terræ Sanctæ
Die Kustodie des Heiligen Landes möchte klarstellen, daß sie nichts mit dem Video zu tun hat, das im Internet aufgetaucht ist und in dem behauptet wird, daß der Salbungsstein in der Grabeskirche begonnen hat, Öl und Blut auszuscheiden.
Der Stein wird täglich mit duftender Myrrhe gesalbt, und die Gläubigen sammeln dieses Öl mit Taschentüchern oder Kleidungsstücken auf, die sie zur persönlichen Andacht im Gedenken an den Tod unseres Herrn Jesus Christus aufbewahren.
Es gibt kein übernatürliches Phänomen, das die Aussagen in dem dem Video beigefügten Text bestätigen könnte, und kein Franziskaner der Kustodie des Heiligen Landes ist in diese Enthüllung verwickelt.
Veröffentlicht von Custodia Terræ Sanctæ am Mittwoch, 8. November 2023
Die Kustodie des Heiligen Landes wurde 1217 durch das Generalkapitel des Franziskanerordens gegründet. Kurz darauf versuchte der heilige Franz von Assisi selbst nach Jerusalem zu pilgern. Durch sein Einwirken auf den Sultan von Ägypten erhielten die Franziskaner die Duldung im Heiligen Land, als nach dem Sieg der islamischen Heere über die Kreuzritter alle lateinischen Christen aus dem Land vertrieben wurden. 1333 gelang es ihnen, die Obhut über den Abendmahlssaal zu erlangen und konnten seither weitere heilige Stätten zurückerhalten oder zurückkaufen. Der Papst beauftragte sie 1342 offiziell, die Interessen der Kirche von Rom im Heiligen Land wahrzunehmen.
Text/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Custodia Terræ Sanctæ (Screenshot)
„Der Stein wird täglich mit duftender Myrrhe gesalbt, und die Gläubigen sammeln dieses Öl mit Taschentüchern oder Kleidungsstücken auf, die sie zur persönlichen Andacht im Gedenken an den Tod unseres Herrn Jesus Christus aufbewahren.“
Nicht, daß jemand das Wichtigste übersieht.