(Rom) Für den Juni lädt der Vatikan 30 Friedensnobelpreisträger ein, um gemeinsam ein Ende des Krieges in der Ukraine zu fordern – um genau zu sein, aller Kriege auf der Welt. Papst Franziskus sprach auf dem Rückflug von Budapest nach Rom über eine „Mission“, die bereits im Gange sei, ohne näheres darüber zu sagen. Ob er die Einladung der Nobelpreisträger meinte, wird sich zeigen.
Wörtlich sagte Franziskus am vergangenen Sonntag, dem 30. April, im Flugzeug:
„Ich bin bereit, alles zu tun, was getan werden muß. Sogar jetzt ist eine Mission im Gange, aber sie ist noch nicht öffentlich, schauen wir mal.… Wenn sie öffentlich ist, werde ich darüber sprechen.“
Inzwischen wurde bekannt, daß der Heilige Stuhl für den kommenden Juni 30 Friedensnobelpreisträger in den Vatikan einlädt, um das Kriegsende zu fordern.
Nun ist es so, daß Friedensnobelpreisträger für ihre Anwesenheit aktuell – und zwar ausnahmslos – Geld verlangen. Man könnte von einer Friedensnobelpreisträger-Gebühr sprechen. Diese beträgt mindestens 50.000 US-Dollar, häufig wesentlich mehr. Man denke an den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, dem der Friedensnobelpreis nachgeworfen wurde, noch bevor er irgendeine Leistung erbracht hatte. Das heißt: Seine „Leistung“ bestand darin, der Demokratischen Partei in den USA den Wahlsieg gebracht zu haben. Dafür durfte der „Friedensnobelpreisträger“ Obama dann jeden Tag seiner achtjährigen Amtszeit irgendwo auf der Welt Krieg führen. Doch darum geht es an dieser Stelle nicht.
Die Frage ist vielmehr, wer die mindestens anderthalb, wahrscheinlich sogar mehr als drei Millionen US-Dollar bezahlt, damit die 30 Friedensnobelpreisträger in den Vatikan kommen?
Diese Frage dürfte unbeantwortet bleiben wie die Frage, wer die sogenannten Impfstoffe von Pfizer gegen Covid-19 bezahlte, die an den Vatikanstaat geliefert wurden, der unter allen Staaten bereits im Januar 2021 die radikalste Impfpflicht eingeführt hatte. Die Pharmakonzerne, die sich in der angeblichen Corona-Pandemie bereicherten, sorry, philantropisch hervortaten, sind durch eiserne Geheimhaltungsklauseln geschützt.
Vatikanische Stiftung Fratelli tutti
Offiziell lädt die Vatikanische Stiftung Fratelli tutti die Friedensnobelpreisträger in den Vatikan ein. Diese Stiftung wurde Ende 2021 von Papst Franziskus gegründet, um die gleichnamige Enzyklika über die „Brüderlichkeit aller Menschen“, die er 2020 veröffentlicht hatte, zu fördern.
Am 10. Juni will die Stiftung rund 30 Friedensnobelpreisträger zusammenbringen, um ein Ende der weltweiten Konflikte zu fordern. Die Initiative ist nicht auf die Ukraine beschränkt. Papst Franziskus warnte seit Februar 2022 die Kriegsfrage auf den russisch-ukrainischen Konflikt zu beschränken, nur weil die westlichen Medien besonders ausführlich darüber berichten.
Er warnte auch vor einem Dritten Weltkrieg, wobei die Aussage etwas verschwommen blieb. Tatsache ist, daß es sich bei der aktuellen Situation nicht um einen Rückfall in den Kalten Krieg handelt, wie manchmal behauptet wird, denn es ist ein offener, bewaffneter Konflikt in Europa im Gange, der mit den Waffen von Ost und West geführt wird.
Die Zusammenkunft am 10. Juni soll „Welttreffen für die Brüderlichkeit“ heißen und „eine Politik der Brüderlichkeit und des Dialogs als Form der Konfliktlösung“ fördern.
Die Veranstaltung wird auf dem Petersplatz stattfinden, im ersten Teil in Anwesenheit von rund 30 Friedensnobelpreisträgern, und „Brüderlichkeit und Freundschaft zwischen Individuen und Völkern als Gegenmittel zu den vielfältigen Formen von Gewalt und Krieg in der Welt fördern“.
Die Teilnehmer werden, so ist es geplant, gemeinsam einen „Aufruf zum Einsatz für die Brüderlichkeit aller Menschen“ verfassen, den sie offiziell dem Papst vorschlagen werden, der ihn sich zu eigen machen wird.
Nach dem Treffen der Nobelpreisträger wird die Veranstaltung in einem zweiten Teil mit der Anwesenheit von 193 jungen Menschen aus 193 Ländern fortgesetzt, die auf dem Vatikanplatz eine „Umarmung für den Frieden“ machen werden, zu der sich Menschen aus anderen Städten per Videokonferenz hinzugesellen werden, um „Erfahrungen der Brüderlichkeit zu verbreiten“. Die 193 Länder entsprechen den Mitgliedsstaaten der UNO.
Die Vatikanische Stiftung Fratelli Tutti wurde von Papst Franziskus mit einem am 8. Dezember 2021 unterzeichneten Chirograph gegründet. In den Statuten heißt es zu den Zielen:
„Die Ziele der Stiftung sind Solidarität, Bildung und die Verbreitung von Kunst, insbesondere von sakraler Kunst; sie fördert die Synodalität, die Kultur der Brüderlichkeit und des Dialogs.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)