Indem der Priester am Aschermittwoch das Haupt der Gläubigen mit Asche bestreut, spricht er eine Ermahnung aus:
Memento, homo, quia pulvis es, et in pulverem reverteris (Genesis 3,19).
„Gedenke, Mensch, daß du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst.“
Diese strenge Ermahnung am Beginn der Fastenzeit findet sich auch in der Totenliturgie.
Bild: Vatican.va (Screenshot)
So ehrwürdig diese Tradition auch ist,in glaubensschwachen Zeiten ist sie gefährlich mißverständlich: „Egal, ob ich als Heiliger oder in Sünden lebe, am Ende bleibt nur Staub von mir übrig. So kann ich so viel sündigen, wie ich will, nur erwischen lassen darf man sich nicht!“
In materialistisch denkenden Zeiten wird eben der Mensch als seelenlos gedacht und dieses materialistische Menschenverständnis kann sich gerade dadurch gestärkt sehen. Nur den menschliche Leib verwandelt sich ja in Staub, auf keinen Fall aber die Seele, die postmortem in den Himmel oder ins Fegefeuer oder in die Hölle eingeht. Nach dem Zeugnis des Alten Testamentes geht die Seele in die Sheol ein, bzw in das Unterweltgefängnis der Seelen 1Petrus 3,8, nur modernistische Theologen kennen den „Ganztod“ des Menschen, daß auch seine Seele sich auflöste!
Uwe Lay Pro Theol Blogspot
Im Römerbrief geht Paulus davon aus, jeder Mensch weiß, daß es Gott gibt. Das ist auch rabbinischer Standpunkt. Wir haben nun zwei Möglichkeiten, dem nachzukommen. Entweder durch Befolgung der Thora, der Gesetze. Oder im neuen Bund in der Liebe zu Gott, Kraft der Erlösung durch Jesus Christus. Diese Argumentation ist höherrangiger, als seine Taten von den Jenseitsvorstellungen abhängig zu machen. Wir sind in erster Linie Gottes Geschöpfe und haben eine Freiheit mit auf den Weg bekommen.