Auf Kuba gehen die Hostien aus

Alle Vorräte an Mehl sind aufgebraucht


Da es an Mehl mangelt, können Kubas Karmelitinnen keine Hostien mehr backen und den Pfarreien liefern.
Da es an Mehl mangelt, können Kubas Karmelitinnen keine Hostien mehr backen und den Pfarreien liefern.

(Havan­na) Die Kar­me­li­tin­nen auf Kuba gaben am Aller­see­len­tag bekannt, daß sie nicht mehr in der Lage sind, Hosti­en für die Diö­ze­sen des Insel­staa­tes her­zu­stel­len, weil es ihnen an Mehl man­gelt. Auf der Insel sind die Mehl­vor­rä­te in den ver­gan­ge­nen Mona­ten dra­stisch zurückgegangen.

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Hosti­en aus unge­säu­er­tem Brot sind für die katho­li­sche Eucha­ri­stie unent­behr­lich. Die Kar­me­li­tin­nen gaben gestern auf sozia­len Netz­wer­ken bekannt:

„Wir infor­mie­ren alle Diö­ze­sen, daß es kei­ne Hosti­en mehr gibt. Wir haben mit dem weni­gen Mehl gear­bei­tet, das uns geblie­ben ist, und das, was wir in Reser­ve hat­ten, ist zu Ende gegangen.“

Die Ordens­frau­en hof­fen, die Arbeit bald wie­der auf­neh­men zu kön­nen und „über genü­gend Obla­ten zu ver­fü­gen, um sie an alle Diö­ze­sen des Lan­des zu ver­tei­len“. Wie sie das aller­dings machen wol­len, ist vor­erst unklar.

Um den Bedarf zu bemes­sen: Die katho­li­sche Kir­che ist die Mehr­heits­re­li­gi­on der elf Mil­lio­nen Kuba­ner. Nach der kom­mu­ni­sti­schen Revo­lu­ti­on von 1959 wur­de sie stark ein­ge­schränkt. Die Ein­schrän­kun­gen haben sich im Lau­fe der Zeit etwas gelockert, wur­den aber nicht beseitigt.

Pro­ble­me bei der Mehl­ver­sor­gung sind in Kuba seit eini­gen Mona­ten an der Tages­ord­nung. Die Bäcke­rei­en, auch die staat­li­chen, wer­den nicht regel­mä­ßig belie­fert. Pri­va­te Ein­rich­tun­gen kön­nen manch­mal tage­lang kein Brot ver­kau­fen. Das führt zu lan­gen War­te­schlan­gen und einer Preisspirale.

Der Man­gel an Grund­er­zeug­nis­sen, von Lebens­mit­teln über Treib­stoff bis zu Medi­ka­men­ten, ist eines der größ­ten und kri­tisch­sten Pro­ble­me der viel­schich­ti­gen Kri­se, unter der Kuba seit zwei Jah­ren lei­det. Grund für die Ver­schär­fung der Eng­päs­se sind die Fol­gen der Pseu­do­pan­de­mie und einer Ver­schär­fung der Sank­tio­nen durch die USA. Wäh­rend die US-Prä­si­den­ten Barack Oba­ma und Donald Trump die Sank­tio­nen gelockert hat­ten, wur­den sie von Joe Biden 2021 ver­schärft. Nicht zuletzt sind aber auch feh­len­de Wirt­schafts­re­for­men durch das kom­mu­ni­sti­sche Regime für die Man­gel­wirt­schaft ver­ant­wort­lich. Haupt­grund ist aber zwei­fel­los das Embar­go durch die US-Sanktionen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Facebook/​Vida Cri­stia­na (Screen­shot)

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