(Mainz) Am homosexuellen Wesen soll die Welt genesen? Das könnte man meinen bei Beobachtung der fiebrig überhitzten homophilen Aktivitäten, welche frenetisch von den oberen kirchlichen Etagen, von Prälaten und Verbandskatholizismus, mancher deutscher Diözese betrieben werden. Gegen die „queersensible Pastoral“ im Bistum Mainz protestieren nun besorgte Katholiken mit einem Brief an ihren Bischof.
Bischof Peter Kohlgraf, 2017 von Papst Franziskus (auf der Suche nach den progressivsten Kandidaten) zum Bischof von Mainz ernannt, steht dabei an vorderster Front. Der promovierte Religionspädagoge war seither bereits für seine „Offenheit“ gegenüber nicht-zölibatären „neuen Zugangsformen“ zum Priestertum, einschließlich der Frauenordination, aufgefallen. Sein Bistum betreibt inzwischen unter einem „pastoralen“ Mäntelchen offen Homo-Propaganda. Es gibt Hinweise, daß unduldsam überspannte Kirchenkreise den vor sich hinwelkenden „Synodalen Weg“ gar nicht mehr bis zu seinem Abschluß abwarten werden, sondern eigenmächtig vollendete Tatsachen schaffen wollen.
Unterdessen brachten besorgte Katholiken des Bistums dem Bischof ihre Bedenken gegen die „queersensible Pastoral“ zum Ausdruck. Hier ihr Schreiben im Wortlaut:
Herrn
Bischof Dr. Peter Kohlgraf
– Bischöfliches Ordinariat –
Bischofsplatz 2
55116 Mainz
„Queersensible Pastoral“
Exzellenz,
sehr geehrter Herr Bischof Kohlgraf,
laut einer Ankündigung auf dem Internetportal des Bistums Mainz wollen Sie am heutigen Sonntag, dem 9. Oktober 2022, einen Priester und eine Laientheologin „in einem Gottesdienst öffentlich mit der queersensiblen Pastoral im Bistum Mainz beauftragen und ihnen ihre Dekrete überreichen“.[1]
Wir, rechtgläubige Katholiken, fast alle aus der Diözese Mainz, verlangen von Ihnen hiermit, daß Sie sowohl diese skandalöse Veranstaltung absagen als auch das unmoralische Projekt einer „queersensiblen Pastoral“ aufgeben. Als Bischof haben Sie die Pflicht, die Glaubens- und Sittenlehre der Kirche uneingeschränkt zu vertreten. Die Erfüllung dieser Pflicht fordern wir hiermit von Ihnen ein.
Hinter dem harmlos anmutenden Begriff „queersensible Pastoral“ verbirgt sich ein umstürzlerischer Plan, den Sie und viele Ihrer deutschen Amtsbrüder gemeinsam mit Funktionären katholischer Gremien und Verbände verfolgen. Ziel ist die Aushebelung der überlieferten katholischen Sexualmoral. Sie soll durch ein hedonistisches Ethiksurrogat abgelöst werden, das auch „queere“ Sexualpraktiken als normal und gottgefällig erklärt.
Sie sind dabei, diesen Plan in Ihrem Bistum durchzuziehen. Doch das Bistum Mainz ist nicht Ihr Eigentum, es ist keine Verfügungsmasse. Dem Zeitgeist und der „queeren“ Szene dienen Sie sich mit einer „sensiblen“ Pastoral an. Wo aber bleibt Ihre Sensibilität für die rechtgläubigen Katholiken Ihrer Diözese? Wo ist Ihre Sensibilität für die Bewahrung des Depositum fidei?
Schon seit einiger Zeit werden im Bistum Mainz mit Ihrer ausdrücklichen Billigung kirchliche „Segensfeiern“ für homosexuelle Tandems und andere irreguläre Verbindungen abgehalten.
Zu alldem, Herr Bischof, sind Sie nicht befugt. Sie mißbrauchen Ihr Amt als Bischof. Sie brechen den Amtseid, den Sie bei Ihrer Bischofsweihe abgelegt haben. Auch hier ist zu fragen: Wo bleibt denn Ihre Sensibilität?
Wenn Sie heute tatsächlich die geplante „Beauftragung“ vornehmen sollten, tun Sie etwas, wofür Sie keinerlei Kompetenz haben. Ebenso wie die Segnung von moralisch unstatthaften Beziehungen ist auch diese „Beauftragung“ null und nichtig. Sie haben dazu keine Vollmacht. Die Dekrete, die Sie den beiden „Beauftragten“ überreichen wollen, sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind. Daran ändert sich auch nichts, wenn Sie die „Beauftragung“, wie geplant, in einer Kirche im Rahmen einer gottesdienstähnlichen Veranstaltung vornehmen. Apropos Gottesdienst. Gott dienen Sie mit Sicherheit nicht, eher jemand ganz anderem. Was Sie veranstalten, ist eine Pseudoliturgie und die Simulation einer bischöflichen Amtshandlung. Sie entweihen den heiligen Ort und beleidigen den, der dort real präsent ist.
Die Predigt, die Sie für diesen „Gottesdienst“ vorbereitet haben und deren Text seit Freitag im Internet steht, trägt den Titel: „Es muß Schluß damit sein, in eine Lebenslüge gedrängt zu werden.“ [2] Nein, Herr Bischof Kohlgraf, die Lehre der Kirche drängt niemanden in eine Lebenslüge. Eine Lebenslüge entsteht, wenn man mit der Lehre der Kirche bricht, der Kirche dafür die Schuld gibt und verlangt, sie müsse ihre Lehre ändern. Sie selbst, Herr Bischof, sind es, der mit seiner Leugnung eines erheblichen Teils der katholischen Glaubens- und Sittenlehre und der Hinwendung zur Häresie der Homo‑, Gender- und Queerideologie eine Lebenslüge errichtet und durch Ausspielen seiner administrativen Macht ein ganzes Bistum mit hineinziehen will.
Durch die „Beauftragung“ machen Sie sich schuldig erstens an den beiden „Beauftragten“, weil Sie sie zu einer „Pastoral“ verleiten, die mit der katholischen Glaubens- und Sittenlehre nicht nur unvereinbar, sondern auch ein gravierender Verstoß gegen sie ist. Ferner machen Sie sich an denjenigen Menschen schuldig, die durch diese vergiftete Pastoral zur Sünde verführt oder im Sündigen bestärkt werden. Drittens machen Sie sich schuldig, weil Sie durch Ihre häretischen Thesen und Taten sowohl das Presbyterium der Diözese als auch das gläubige Volk spalten und außerdem der Verunsicherung im Glauben und der schweren Sünde gegen das sechste Gebot Vorschub leisten. Viertens machen Sie sich an den rechtgläubigen Priestern des Bistums Mainz schuldig, weil Sie sie in Loyalitätskonflikte und Gewissensnöte treiben und den Attacken von Eiferern aussetzen, die dazu auch durch Ihren antikatholischen Kurs angestachelt werden.
Herr Bischof Kohlgraf, Sie ziehen sich den Zorn Gottes zu. Eines Tages werden Sie sich vor Gott verantworten müssen. Was auf dem Spiel steht, ist nichts Geringeres als Ihr Seelenheil. Kehren Sie um, leisten Sie öffentlich Abbitte vor Gott und tun Sie Buße. Bieten Sie dem Papst den Verzicht auf Ihr Bischofsamt an. Sie sind dafür nicht geeignet.
In Sorge
Gottfried Paschke, Bad Homburg v. d. H.
Brigitte Pelz, Friedberg (Hessen)
Adam und Ania Prendota, Niddatal
Alicja Warszawska, Mrocza (Polen)
Anmerkungen
[1] https://bistummainz.de/pressemedien/pressestelle/nachrichten/nachricht/Gottesdienst-zur-Beauftragung-queersensibler-Pastoral‑9.10./?. Aufgerufen am 9. 10. 2022.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Bistum Mainz (Screenshot)
Selbst von Mainz des Bischofs Gnaden, kamen mir benebelt vor.