Vom interreligiösen Treffen der Religionsführer zum katholischen Rosenkranz

Gibt es ein päpstliches Paradox?


Papst Franziskus betete gestern in Santa Maria Maggiore den Rosenkranz für den Frieden. Von dieser katholischen Andachtsform ging es schnurgerade zum Treffen der Religionsführer in Nur-Sultan.
Papst Franziskus betete gestern in Santa Maria Maggiore den Rosenkranz für den Frieden. Von dieser katholischen Andachtsform ging es schnurgerade zum Treffen der Religionsführer in Nur-Sultan.

(Rom) Das Zusam­men­tref­fen bestimm­ter Ereig­nis­se wird als „Para­dox“ bezeich­net. Als sol­ches sehen man­che, was gestern in Rom vor sich ging.

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Um 18.00 Uhr römi­scher Zeit begab sich Fran­zis­kus in die Patri­ar­chal­ba­si­li­ka San­ta Maria Mag­gio­re auf den Esqui­lin, um dem Rosen­kranz­ge­bet für den Frie­den zum Abschluß des Mari­en­mo­nats Mai vor­zu­ste­hen. Zu die­sem Rosen­kranz für den Frie­den hat­te der Päpst­li­che Rat zur För­de­rung der Neue­van­ge­li­sie­rung unter der Lei­tung von Kuri­en­erz­bi­schof Rino Fisi­chel­la geladen.

Das Para­dox?

Kurz zuvor hat­te Papst Fran­zis­kus sei­ne Absicht erklärt, am Tref­fen der Welt- und Reli­gi­ons­füh­rer in der Pyra­mi­de von Nur-Sul­tan in Kasach­stan teil­zu­neh­men. Fran­zis­kus wird im Sep­tem­ber als erster Papst an einem Tref­fen der „Reli­gi­ons­füh­rer“ teil­neh­men, das nicht von katho­li­scher Sei­te ein­be­ru­fen wurde.

Die Ankün­di­gung des inter­re­li­giö­sen Tref­fens auf höch­ster Ebe­ne und in einer zwei­fel­haf­ten Umge­bung – die Pyra­mi­de von Nur-Sul­tan gilt als Aus­druck des frei­mau­re­ri­schen Got­tes- und Reli­gi­ons­ver­ständ­nis­ses – steht direkt neben einer zutiefst katho­li­schen, nur katho­li­schen Andachts­übung, dem Rosenkranz.

Die Medi­en wid­me­ten dem Rosen­kranz für den Frie­den mehr Auf­merk­sam­keit als dem päpst­li­chen Gang in die Pyra­mi­de von Nur-Sul­tan. Grund dafür war vor­der­grün­dig die Teil­nah­me einer ukrai­ni­schen Fami­lie in der Basi­li­ka San­ta Maria Mag­gio­re, die der ukrai­ni­schen Gemein­de von Rom ange­hört. Die aktu­el­le Fixie­rung auf die schreck­li­chen Ereig­nis­se in der Ukrai­ne nimmt den Blick gefangen.

Erwäh­nens­wert ist, daß nach jedem Gesätz­chen des Rosen­kran­zes das Fati­mage­bet „O mein Jesus“ gebe­tet wur­de. Das ist kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit bei offi­zi­el­lem kirch­li­chem Gebet.

Ein wei­te­res Para­dox ver­dich­te­te sich in dem Gebet, das Fran­zis­kus zu Beginn der Andacht bete­te. Am 31. Mai 2022 gau­kel­te er der Welt noch immer vor, daß es eine „Pan­de­mie“ gebe. In der Tat sind Ita­li­en, Öster­reich und die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land die offen­bar letz­ten Län­der, die an der Pseu­do­pan­de­mie fest­hal­ten. Sie waren auch die ersten Län­der, die mit schlech­tem Bei­spiel vor­an­gin­gen und im März 2020, wie sich her­aus­stell­te, eben­so maß­lo­se wie halt­lo­se Radi­kal­maß­nah­men ergrif­fen, um etwas zu bekämp­fen, was sich im Rück­blick in der Ster­be­ra­te als etwas stär­ke­re, aber anson­sten nor­ma­le Grip­pe­sai­so­nen her­aus­stell­te. Die Bevöl­ke­rung aber wur­de auf unver­ant­wort­li­che Wei­se in Angst und Schrecken ver­setzt und in ihrem Ver­hal­ten mani­pu­liert und gegän­gelt. Bis heu­te fand Fran­zis­kus kein Wort des Zwei­fels an den Zwangs­maß­nah­men, die er im Vati­kan umsetz­te und die noch immer auf Ita­li­en lasten. Nach wie vor sind mehr als zwei­tau­send Ärz­te sus­pen­diert und an der Aus­übung ihres Beru­fes gehin­dert, weil sie sich nicht mit den expe­ri­men­tel­len Covid-Prä­pa­ra­ten „imp­fen“ haben las­sen. Auch von den Regie­run­gen in Ber­lin und Wien wur­den noch nicht alle Schat­ten der unsäg­li­chen Impf­pflicht besei­tigt. Auch fand Fran­zis­kus kein Wort des Mit­leids und der Anteil­nah­me für die sol­cher­ma­ßen Drang­sa­lier­ten, auch kei­nes für jene, die an Neben­wir­kun­gen die­ses größ­ten Phar­ma-Expe­ri­ments der Mensch­heits­ge­schich­te lei­den, oder für die Ange­hö­ri­gen jener, die an der Covid-Imp­fung ver­stor­ben sind.

Wel­che Glaub­wür­dig­keit kann ein Kir­chen­ober­haupt für sich in Anspruch neh­men, der auf sol­che Wei­se eine poli­ti­sche Agen­da ver­tei­digt, die weder ver­nünf­tig noch begrün­det ist, aber durch Will­kür und Zwang geprägt ist?

Fran­zis­kus betete:

„O Maria, Mut­ter Got­tes und Köni­gin des Frie­dens, wäh­rend der Pan­de­mie ver­sam­meln wir uns um dich und bit­ten um dei­ne Für­spra­che. Wir bit­ten dich, den Kran­ken zu hel­fen und dem medi­zi­ni­schen Per­so­nal Kraft zu geben; wir bit­ten dich um Barm­her­zig­keit für die Ster­ben­den und dar­um, die Trä­nen derer abzu­wi­schen, die in Stil­le und Ein­sam­keit leiden.

Heu­te Abend, am Ende des dir beson­ders geweih­ten Monats, tre­ten wir erneut vor dich, Köni­gin des Frie­dens, um dich zu bit­ten: Schen­ke uns die gro­ße Gabe des Frie­dens, und gib, daß der Krieg, der seit Jahr­zehn­ten in ver­schie­de­nen Tei­len der Welt wütet und nun auch den euro­päi­schen Kon­ti­nent erfasst hat, bald ein Ende fin­det.

Wir sind uns bewusst, daß Frie­den nicht nur das Ergeb­nis von Ver­hand­lun­gen oder eine Fol­ge poli­ti­scher Ver­ein­ba­run­gen sein kann, son­dern vor allem eine öster­li­che Gabe des Hei­li­gen Gei­stes ist.

Wir haben die Völ­ker, die sich im Krieg befin­den, Dei­nem Unbe­fleck­ten Her­zen geweiht und um die gro­ße Gabe der Bekeh­rung der Her­zen gebe­ten. Wir sind zuver­sicht­lich, daß mit den Waf­fen des Gebe­tes, des Fastens und des Almo­sen­ge­bens und mit der Gabe dei­ner Gna­de die Her­zen der Men­schen und das Schick­sal der gan­zen Welt ver­än­dert wer­den kön­nen.

Heu­te erhe­ben wir unse­re Her­zen zu dir, Köni­gin des Frie­dens: Lege Für­spra­che für uns bei dei­nem Sohn ein, ver­söh­ne die Her­zen, die von Gewalt und Rache erfüllt sind, len­ke die Gedan­ken, die vom Wunsch nach leich­ter Berei­che­rung ver­blen­det sind, und laß dei­nen Frie­den auf der gan­zen Erde herrschen.“

Nach dem über­flüs­si­gen Pan­de­mie-Gere­de kam Fran­zis­kus im Gebet auf den Ukrai­ne­krieg zu spre­chen, ohne die Ukrai­ne zu erwäh­nen. Er sprach all­ge­mein von „Krie­gen“, die seit Jahr­zehn­ten in Tei­len der Welt wüten. Nur durch den Hin­weis, daß dies „nun auch“ in Euro­pa der Fall sei, wur­de die Ukrai­ne angedeutet.

Im Video, das der Hei­li­ge Stuhl ver­öf­fent­lich­te, ist es nicht zu sehen, doch in der offi­zi­el­len Infor­ma­ti­on des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes wur­de es vermerkt:

„Am Ende des Rosen­kran­zes hielt Papst Fran­zis­kus kurz im Gebet vor der Iko­ne der Jung­frau Salus Popu­li Roma­ni inne“.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shots)

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