(Brasilia) Das Institut du Bon Pasteur (IBP) war vor Weihnachten vom Ortsbischof Msgr. José Antônio Peruzzo vor dem Hintergrund des Motu proprio Traditionis custodes aus dem Erzbistum Curitiba in Brasilien buchstäblich hinausgeworfen worden. Der Distriktsobere des Instituts für Lateinamerika reagierte am 21. Dezember mit einer Stellungnahme. Nun wandte sich auch P. Thiago Bonifácio IBP, der die Niederlassung des Instituts in Curitiba betreut, mit einer Erklärung an die Gläubigen.
Gegrüßet seist du, Maria, Unbefleckte!
Nun muß ich Ihnen die traurige Nachricht überbringen, daß die ‚Barmherzigkeit und Zärtlichkeit‘ unseres Erzbischofs uns alle Türen zu unseren Kapellen geschlossen hat.
Wir wurden ausgeschlossen, rausgeschmissen und das Schlimmste: ohne einen gerechten und angemessenen Grund. Wir befinden uns, weil wir katholisch sind, auf der Straße, vorerst ohne einen geeigneten Ort, um das Heilige Opfer darzubringen.
Selbst in der Weihnachtsoktav erklimmen wir einen schmerzhaften Kalvarienberg. Die Krippe und der Kalvarienberg sind eben untrennbar miteinander verbunden.
Auch für die Heilige Familie war es nicht leicht: Sie fand keinen geeigneten Ort für die Geburt Jesu und mußte überstürzt nach Ägypten fliehen, wo sie ein Leben in Not und Mühsal führte.
Unser Herr gibt uns die Gnade, für Seinen heiligen Namen leiden zu können. Verfolgt von denen, die den Glauben verteidigen, die Tradition bewahren und den Namen Gottes ehren sollten.
Zugleich tröstet uns ein Gedanke: Durch das Kreuz kommen wir zur Herrlichkeit! Vor der Krippe sang der Himmel die Herrlichkeit Gottes, nach Golgatha die Freude über die Auferstehung.
Wir müssen aber das Kreuz umarmen, es tapfer tragen und mit diesem heiligen Banner in der Hand kämpfen. Wir sollen uns mutig mit unserem duldenden Herrn vereinen.
Der Hirte wird sich mit Gottes Gnade erheben, denn sie wollen den Hirten schlagen, damit die Schafe zerstreut werden. Der Hirte wird aufstehen und sein Leben hingeben, damit die Schafe sich sammeln können…
Laßt uns zusammenstehen, laßt uns aufstehen, mit erhobenem Haupt! Unser Herr ruft uns, laßt uns bereit sein. Dieses Kreuz ist unseres!
Wir werden bei den Grundsätzen keine Kompromisse eingehen, wir werden nicht mit der Ungerechtigkeit kollaborieren, wir werden die Ehre Unseres Herrn verteidigen, indem wir den heiligen, überlieferten und ehrwürdigen Ritus der Messe verteidigen.
Sie können uns unsere Gebäude, unsere Bilder, unsere Leuchter und unseren guten Ruf wegnehmen. Sie können uns zu Unrecht vorwerfen: Rebellen, Schismatiker, Ungehorsame zu sein! Eines können sie uns aber nicht nehmen: den Wunsch, die Herrlichkeit des Allerhöchsten durch den ehrwürdigsten Ritus zu besingen! Eines können sie uns nicht vorwerfen: daß wir die Sache unseres Herrn im Stich gelassen haben, der für uns leiden mußte.
Die Situation ist beklagenswert: Wir haben noch keinen Platz, wo wir zelebrieren können.Wir dürfen nicht mehr in der Klosterkirche zelebrieren und (wegen der drakonischen Verfolgung durch den Erzbischof) schon gar nicht in der Militärkapelle.
Eines aber ist sicher: Wir werden nicht aufgeben.
Pater Thiago Bonifácio, IBP – Curitiba.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Radio Italiana (Screenshot)