Liebe Brüder und Schwestern,
im Galaterbrief geht Paulus dem Verhältnis zwischen dem mosaischen Gesetz und der Neuheit des christlichen Lebens aus dem Heiligen Geist nach. Das Gesetz steht in enger Verbindung mit dem Bund Gottes mit seinem Volk. Die Beobachtung des Gesetzes – der Tora – garantierte dem Volk die Güter des Bundes und seine besondere Beziehung zu Gott.
Die Nichteinhaltung stellte einen Verrat am Bund dar. Paulus zeigt nun auf, dass Bund und Gesetz nicht unlösbar miteinander verbunden sind. Der Bund Gottes mit Abraham gründet auf dem Glauben an die Erfüllung der Verheißung, das Gesetz wurde später wegen der Übertretungen hinzugefügt (vgl. Gal 3,21). Doch auch wenn es nicht in der Verheißung enthalten war, so kommt das Gesetz von Gott und hat eine klare Rolle in der Heilsgeschichte. Es schenkt aber nicht das Leben und die Erfüllung der Verheißung. Diese wurde in Christus verwirklicht. Darin besteht also die radikale Neuheit des christlichen Lebens: Wer an Jesus Christus glaubt, ist zum Leben im Heiligen Geist berufen, der vom Gesetz befreit und es zugleich erfüllt gemäß dem Gebot der Liebe.
Herzlich grüße ich die Gläubigen aus den Ländern deutscher Sprache. Der Heilige Geist stärke uns im Glauben an Jesus Christus und mache uns stets bereit, unseren Nächsten zu helfen. Einen schönen Aufenthalt in Rom.