
Msgr. Stephen Rossetti sah einen Mann an, dessen blaue Augen sich gelb verfärbten und die Pupillen sich zu schmalen Schlitzen verengten. Es war, als würde er in die Augen einer Schlange schauen. Diese an seinem Gegenüber beobachtete Veränderung überzeugte den Priester, daß der Mann von einem Dämon besessen war. Ein andermal wurden die Augen eines Mannes plötzlich pechschwarz. Auch diese schlagartige Veränderung zeigte ihm, daß er es mit einem echten Fall von dämonischer Besessenheit zu tun hatte.
Msgr. Rossetti hat einen bemerkenswerten Lebenslauf hinter sich. Der Kampf gegen die Dämonen ist heute Alltag für ihn. Das war nicht immer so. Zunächst absolvierte er die Offiziersausbildung an der United States Air Force Academy in Colorado Springs und war dann bei den US-Luftstreitkräften tätig. Während seiner Militärdienstzeit erwarb er einen Master in Psychologie an der Universität Pittsburgh und war für die Air Force intelligence, den militärischen Nachrichtendienst der Luftstreitkräfte, aktiv.
Dann erging ein ganz anderer Ruf an ihn und er trat in das Priesterseminar ein. Er studierte Philosophie und Theologie und wurde für das Bistum Syracuse im Staat New York zum Priester geweiht. An der Katholischen Universität von Amerika wurde er zunächst zum Doktor der Theologie promoviert, dann erwarb er einen Doktorgrad auch in Psychologie.
Nach fünf Jahren in der Pfarrseelsorge begann seine Tätigkeit am Saint Luke Institute, einer katholischen Einrichtung für psychische Gesundheit. Zwischendurch wechselte er an die Katholische Universität von Amerika, wo er Lehraufträge erhielt. Sein Buch The Joy of Priesthood zeigt auf, wie wichtig es ist, daß Priester ein rechtschaffenes Leben im Zölibat führen. Während andere den priesterlichen Zölibat bekämpfen oder vor Problemen kapitulieren, zeigt Rossettis Buch, daß und wie es trotz aller Herausforderungen und Kämpfe eine große Freude sein kann, katholischer Priester zu sein.

Inzwischen wirkt er mit einem Team von Mitarbeitern in der Nähe der Bundeshauptstadt Washington und führt jede Woche bis zu zwanzig Exorzismen durch. Damit werden Menschen, Gebäude, andere Lebewesen und Gegenstände befreit von „Dämonen und dem satanischen Bösen“.
Der New York Post sagte Rossetti vor wenigen Tagen, daß die Zahl der Exorzismen in den vergangenen zehn Jahren „exponentiell gestiegen“ sind. Die USA, so der Priester, sind von „Zwietracht und einer moralischen Krise geplagt“. Sie werden „dämonisch niedergedrückt“.
„Ich denke, das wird noch viel schlimmer, bevor es besser wird.“
Der Priester, Psychologe und außerordentliche Professor an der Katholischen Universität von Amerika schildert in seinem neuen Buch „Tagebuch eines amerikanischen Exorzisten. Dämonen, Besessenheit und der moderne Kampf gegen das alte Böse“ („Diary of an American Exorcist“, Sophia Institute Press) seine dreizehnjährige Erfahrung im Kampf gegen die Dämonen. Bei den Exorzismen „passieren erstaunliche Dinge, die menschlich gesehen nicht möglich sind“, sagt er.
Der Monsignore ist Vorsitzender und Gründer des St. Michael Center for Spiritual Renewal, einer katholischen Organisation, die in der Gegend von Washington die Anlaufstelle für Exorzismen ist. Er habe schon viel gesehen, so Rossetti, aber Besessene, die wie in Filmen schweben und den Kopf um die eigene Achse drehen, das habe er noch nicht erlebt.
„Bei einem Exorzismus werden die Dämonen von einer Folter getroffen, von der wir glauben, daß sie schlimmer ist als das Feuer der Hölle. Sie krümmen sich vor Schmerzen.“
Msgr. Rossetti schildert, daß die Dämonen sich auch der modernen Kommunikationsmittel bedienen. Während eines Exorzismus erhielt er „typisch dämonische“ SMS, in denen es um die junge Frau ging, über die er gerade den Exorzismus sprach. Die Nachrichten kamen vom Mobiltelefon der Frau, doch es sei nachweislich unmöglich gewesen, daß sie diese geschrieben und verschickt hatte.

„Die Frau hatte einen harten Kampf zu bestehen. Die Dämonen schrieben in den SMS: ‚Sie gehört uns!‘ Ihr Vater hatte sie als Kind Satan übereignet: Wenn jemand pervers genug ist, sich einem satanischen Kult anzuschließen, ist es auch denkbar, daß er seine eigenen Kinder seinem ‚Gott‘ anbietet.“
Die junge Frau fand auf der Suche nach Trost aber zum katholischen Glauben. „Das gefiel den Dämonen nicht“, so Msgr. Rossetti. Sie brannten ihr ein umgekehrtes Kreuz auf ihre Schulter. „Dann begann der geistliche Kampf“, so der Exorzist. Dieser Kampf gegen Satan sollte sechs Monate dauern, bis die verzweifelte Frau endlich befreit war.
Msgr. Rossetti schildert, wie er über sie die Worte sprach: „Ich beanspruche dich für Christus, unseren Retter, durch das Kreuzzeichen“. Die Frau antwortete: „Ich gehöre Jesus“.
„Und jedesmal geschah das gleiche entsetzliche Erlebnis. Satan brannte ihr viele Male ein auf dem Kopf stehendes Kreuz in die Haut, bis er schließlich vertrieben wurde. Die Brandmale verschwanden nach jedem Exorzismus. Gott sei Dank wurde diese Frau vor kurzem durch die Kraft Christi befreit. Es war ein häßlicher Kampf“, so Rossetti.
Der Monsignore ist überzeugt: „Die Gottesmutter hat mich auserwählt“ für den Dienst als Exorzist. Auf diesen Dienst wurde er in Rom und in den USA durch hochrangige Exorzisten vorbereitet. Msgr. Rossetti gibt allen Gläubigen einen wichtigen Rat, der Schutz bietet:
„Ich sage den Leuten, sie sollen in ihren Häusern Kruzifixe, Weihwasser und religiöse Bilder haben und den Rosenkranz beten.“
Während in manchen Gegenden der Kampf gegen das Böse auch durch Exorzisten geführt wird, sind auf der Exorzismus-Landkarte ganze Weltgegenden weiße Flecken. Dazu gehört auch die Bundesrepublik Deutschland, wo jüngst ein bekannter Priester sagte, daß er nicht von einem beauftragten Exorzisten weiß. Wieder andere Bistümer wollen den Dienst einführen. Die Diözese Tampico im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas sucht einen Exorzisten. Eine entsprechende Mitteilung ließ Bischof José Armando Álvarez Cano veröffentlichen.
Am Päpstlichen Athenaeum Regina Apostolorum in Rom wird seit mehr als fünfzehn Jahren ein Universitätslehrgang zum Fachbereich Dämonologie angeboten, mit dem parallel für Priester eine Ausbildung zum Exorzisten verbunden ist.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Bessi auf Pixabay/Wikicommons
„Während in manchen Gegenden, der Kampf gegen das Böse auch durch Exorzisten geführt wird, sind auf der Exorzismus-Landkarte ganze Weltgegenden weiße Flecken. Dazu gehört auch die Bundesrepublik Deutschland, wo jüngst ein bekannter Priester sagte, daß er nicht von einem beauftragten Exorzisten weiß.“
Und ich dachte immer das die deutschen Bischöfe auf ihrem Synodalen Weg einen Exorxisten als Ratgeber immer dabei haben.
Sie wären klug beraten es zu tun.
Per Mariam ad Christum,