„Ihr alle aber seid Brüder“

Mittwochskatechese von Papst Franziskus


Lie­be Brü­der und Schwestern, 

Anzei­ge

vol­ler Dank­bar­keit schaue ich auf die viel­fäl­ti­gen und rei­chen Ein­drücke mei­ner Rei­se in den Irak zurück. Das Land ist die Hei­mat des Patri­ar­chen Abra­ham, als des­sen Nach­kom­men sich Juden, Chri­sten und Mus­li­me verstehen. 

Dar­auf nahm auch das Mot­to der Rei­se »Ihr alle aber seid Brü­der« (Mt 23,8) Bezug. Dies hat eine beson­de­re Aus­sa­ge­kraft in einem Land, das durch Krie­ge und Ter­ro­ris­mus furcht­bar geprüft wur­de. In Nad­schaf traf ich Groß­aja­tol­lah al-Sista­ni und rief gemein­sam mit ihm zu Tole­ranz und Frie­de auf. In Ur, wo Abra­ham sei­ne Beru­fung erhielt, lud ich die Ver­tre­ter aller Reli­gio­nen ein, dem Hass ent­ge­gen­zu­tre­ten – weil alle Men­schen Geschwi­ster und Kin­der Got­tes sind. Schließ­lich besuch­te ich das Gebiet von Mos­sul, Kara­kosch und Erbil, das durch den IS stark heim­ge­sucht wur­de und die dort ansäs­si­ge Bevöl­ke­rung, dar­un­ter vie­le Chri­sten und Min­der­hei­ten wie die der Jesi­den, flüch­ten ließ. Im Geist der Buße für die Fahr­läs­sig­keit der Welt vor die­ser Kata­stro­phe bete­te ich für die Opfer von Krieg und Gewalt und mahn­te, dass es nicht erlaubt ist, im Namen Got­tes zu töten, Krieg zu füh­ren oder zu has­sen. Das Sym­bol des Iraks, die Pal­me, die wächst und Frucht bringt, ist jedoch ein Zei­chen der Hoff­nung. So wirkt auch die Geschwi­ster­lich­keit: sie macht kei­nen Lärm, sie ist frucht­bar und lässt uns gemein­sam wachsen.

Einen herz­li­chen Gruß rich­te ich an die Gläu­bi­gen deut­scher Spra­che. Beten wir für unse­re Brü­der und Schwe­stern im Nahen Osten, die so sehr geprüft sind, damit sie die Kraft haben, die Gesell­schaft in Geschwi­ster­lich­keit wie­der­auf­zu­bau­en. Der Herr mache uns zu Boten sei­nes Friedens.

Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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