Von Wolfram Schrems*
Viele Katholiken, Lebensschützer, Familienaktivisten und Patrioten haben seit Jahrzehnten diese Erfahrung gemacht: Sie organisieren oder besuchen eine Kundgebung, die Presse ist präsent, es wird vielleicht sogar interviewt – und man erkennt in Zeitung oder Staatsfunk die eigene Veranstaltung und das eigene Interview nicht wieder. Besonders massiv wurde das im Zusammenhang mit der Masseneinwanderung der letzten Jahre und jüngst mit der sogenannten „Corona-Pandemie“ (Maßnahmenkritiker sind automatisch „Nazis“) betrieben. Das kommt wohl daher, daß die Steuerleute der Massenmedien eine bestimmte Agenda haben und zu deren Erreichung systematisch Lügen einsetzen. Von daher spricht man seit geraumer Zeit von „Lügenpresse“.
Der deutsche Schriftsteller Thor Kunkel nahm sich vor kurzem dieses Phänomens an. Die Untersuchung ist äußerst lesenswert. Aber es handelt sich nicht um ein katholisches Werk. Daher die Frage: Wie kann man auf einer katholischen Netzseite ein säkulares Buch bewerben, das manchmal Fragen von Glauben und Theologie nicht ganz richtig hinbekommt und einmal bei schnellem Lesen sogar knapp an einer Blasphemie vorbeischrammt?
Man kann das tun, weil das Thema des Buches kein explizit theologisches ist, Unschärfen am Rande also die Grundaussage nicht beeinträchtigen, und weil die Demaskierung der Lüge immer wert- und verdienstvoll ist. Und das ist dem Autor auf eindrucksvolle Weise gelungen.
Daher hier in angemessener Ausführlichkeit und mit besonderer Berücksichtigung der religiösen und theologischen Aspekte:
Der Autor – eine schillernde Persönlichkeit
Thor Kunkel, geb. 1963 in Frankfurt am Main, ist Schriftsteller und verfaßte teils erheblich rezipierte Romane (Endstufe, 2004, SUBS, 2011), Hörspiele und Essays. Er arbeitete als Werbetexter für große Firmen. Er ist autofrei, vegetarisch, weitgereist, polyglott und unterstützt die Schweizer Grünen seit 2009 (160).
Erhebliche Probleme in der Medienwelt brachte ihm die Arbeit für den (angesichts der Umstände sehr erfolgreichen) Bundestagswahlkampf der Alternative für Deutschland (2017) ein. Die unfaßbaren Lügen, die er über sich in der daher so genannten Lügenpresse lesen mußte, erklären die oft massive Wortwahl, derer sich Kunkel im autobiographischen Teil des Buches bedient (177).
Reflexionen und Übersetzungen
Das Buch ist in theoretische Kapitel mit Hintergrundinformationen und grundsätzlichen Überlegungen eingeteilt, etwa zu den Themen Sprache als Repressionsinstrument, Sprechverbote, Ideologie in der Werbung, öffentlich-rechtliche Meinungsmonopole und das Diktat der Political Correctness. Dazwischen finden sich einem Fremdsprachenwörterbuch nachempfundene Glossare, die vom Buchtitel her (der von der Optik an die Wörterbücher von Langenscheidt erinnert) erwartet werden: Deutsch – „Zwecklügen“-Deutsch, Lügenpresse – Deutsch, Deutsch – Gepfeffertes Deutsch.
Letzteres scheint dem Rezensenten weniger gelungen als die anderen. Die beiden anderen sind aber treffend und oft durchaus geistreich.
Naturgemäß will keine wirklich humorvolle Stimmung aufkommen, denn diese „Übersetzungen“ zeigen gerade, wie systematisch wir seit Jahrzehnten belogen werden.
Sprache als Politikum
Kunkel ist ein minutiöser Beobachter und scharfer Denker. Aus der Fülle seiner durchwegs wertvollen Berichte und Reflexionen seien beispielhaft nur folgende zwei genannt.
Zur bewußt orchestrierten Verarmung und Orwellisierung der deutschen Sprache, wozu auch das mediale Einebnen der im Deutschen bekanntlich besonders reich und vielfältig entfalteten Dialekte gehört, sagt er:
„Wo die Sprache ‚entdeutscht‘ und von Lokalkolorit bereinigt wird, bleiben auch ihre ästhetischen Eigenschaften – Rhythmus, Stil, Klang, Mundart – auf der Strecke. Aus einer lebendigen, farbenprächtigen Sprache wird angewandte Informationstheorie im Sinne eines Austauschs von Sprachbausteinen – Signale statt Poesie“ (21).
Zum Thema Gendersprache, „sprachliches Voodoo“ und daraus resultierende gesellschaftliche Folgen wie die Familienzerstörung, kommentiert er:
„Wer die männliche und weibliche Sexualität dysfunktional macht, der nimmt in Kauf, dass die Grundspannung des Volkes verlöscht. Nachwuchs bleibt aus, die fundamentalste menschliche Einheit, die Familie, zerbricht“ (119).
Zum Thema Corona und gekaufte Medien gibt es leider noch nichts, weil der Redaktionsschluß des Buches (erste Auflage im März, die zweite bereits im April) offenbar noch vor der großen Lügenwelle angesetzt worden war.
Lügenpressedeutsch
Das ist der Kern des Buches. Das Anschauungsmaterial ist reichhaltig. Kunkel stellt jeweils einen heute von der Hauptstrompresse verwendeten Schlüsselbegriff vor und übersetzt ihn in wahrhaftiges Deutsch. Dazu wird ein Anschauungsbeispiel aus einem deutschen oder österreichischen Hauptstrommedium genannt. (Manchen wird es als besonders bedauerlich erscheinen, daß sich die einst reputable FAZ in keiner Weise mehr vom linksliberalen, globalistischen Hauptstrom abhebt.)
Dazu ein Beispiel für eine Lügenphrase, insoweit sie Religion betrifft:
- Dialog, interreligiöser
Staatlich und kirchlich vorangetriebene Islamisierung.
Zum zweiten Mal organisierte der Arbeitskreis interreligiöser Dialog ein gemeinsames Fastenbrechen ‚Iftar‘ auf einem öffentlichen Platz in Gmünd. War es im vergangenen Jahr der Münsterplatz, so trafen sich in diesem Jahr Hunderte von Gläubigen aller Religionen, jedoch überwiegend Moslems, auf dem Johannisplatz. Rems-Zeitung, 18. Juni 2017 (203).
Ein Beispiel für das besonders dreiste Umlügen der Umstände von Einwanderung und „Integration“:
- Einwanderungsland
Aussterbende Gesellschaft.
Deutschland hat allen Grund, sich auf eine Zukunft als Einwanderungsland zu freuen. Denn die Integration gelingt immer besser, macht die Gesellschaft jünger, dynamischer und zukunftsfest. Welt, 30. Januar 2016 (205).
Allgegenwärtige irreführende Begriffe:
- Graswurzelbewegung
Staatlich inszenierte Kunstrasenbewegung (‚Astroturf‘) (226)
- Hass
Sorge oder abweichende Meinung. ‚Trump und die Muslime – Wie Trump Hass gegen den Islam schürt‘. Süddeutsche Zeitung, 21. Juni 2017 (228).
Beispiele ganz offenkundiger Lügenphrasen:
- Klimaerwärmung
Schlechtes Wetter. ‚Erderwärmung ist mit schuld an Europas Eiseskälte‘. Die Zeit, 3. Februar 2012 (235).
- Minderjährige unbegleitete Schutzsuchende
Volljährige Männer, vor denen Minderjährige Schutz suchen sollten (244).
- Regime
Ausländische Regierung, die dem deutschen Regime nicht passt.
Ungarn – Die EU muss endlich gegen das Orbán-Regime einschreiten. Die Zeit, 30. Mai 2015 (262).
- Zensur
Ausschließlich im Ausland stattfindende Einschränkung der Pressefreiheit; im Inland bekannt als ‚Kampf gegen Hate Speech‘ (286).
Politische und strafrechtliche Implikationen – dennoch ist Widerstand möglich
Unter dem Titel Deutschland hat ein Medienproblem schreibt Kunkel:
„Die Anzahl der Pfui-Wörter, Tabus und Denkverbote ist seit 2015 enorm gewachsen, um den Bürgerinnen und Bürgern die Artikulation ihres wachsenden Unwohlseins in Merkels Schmelztiegelland zu verbauen. Längst folgt auf einem unüberlegt auf Twitter oder Facebook abgesetzten Spruch die polizeiliche Hausdurchsuchung, oder man wird am Arbeitsplatz [fertiggemacht]“ (294f).
Kunkel ruft auf, „die Sprachcodes zu brechen“ und „Sprachguerillas“ zu werden (299). Kunkel nennt einige Beispiele von Bürgern, die Lügen aufdecken, sich mit Gleichgesinnten austauschen und Kampagnen starten. Diese werden im Idealfall von alternativen Medien aufgegriffen und können Druck auf Hauptstrommedien oder inserierende Unternehmen aufbauen.
Betätigungsfeld ist dafür auch die Kirche, bzw. „die Kirchen“, die das Narrativ von „Jesus als Flüchtling“ immer weiter fortführen und linke Phrasen sogar in liturgische Texte einbauen (316).
Aufdeckung der Lüge als Exorzismus
Kunkels Verdienst liegt in der Demaskierung der vielen verlogenen und idiotischen Worthülsen, die die Medienphraseologie dominieren. Kunkel öffnet den Blick für die Orwellschen Absurditäten, die die Wirklichkeit nicht benennen, sondern den Leser hypnotisieren, benebeln und manipulieren wollen (vgl. dazu den einschlägigen Aufsatz des katholischen Philosophen Josef Pieper, Mißbrauch der Sprache – Mißbrauch der Macht).
Damit verbunden ist das Verdienst, den grundsätzlich lügnerischen Charakter der Medienwelt überhaupt herausgestellt zu haben. Es geht dort grundsätzlich nicht um „Information“ sondern um Manipulation zugunsten oft nicht ausgesprochener politischer und kommerzieller Zwecke.
Kunkel für Katholiken
Für die Leser einer traditionsorientierten katholischen Seite ist natürlich von Relevanz, inwieweit das Buch dem Gläubigen nützt. Im Anschluß an die einleitenden Bemerkungen dazu in Kürze:
Ob der Autor das intendierte oder nicht, klar ist, daß seine Kritik an der Lügensprache im säkularen Bereich auch Katholiken anregen wird, die innerkirchliche Lügensprache zu demaskieren und zu exorzieren. Offizielle kirchliche Medien vom Osservatore Romano bis zu den diözesanen Kirchenzeitungen des deutschen Sprachraums sind ja nicht besser als ihre säkularen Pendants, im Gegenteil: Corruptio optimi pessima.1
Kunkel bestätigt indirekt auch eine Weisung klassischer geistlicher Autoren:
Diese empfehlen den Gläubigen, sich grundsätzlich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern und nicht um Dinge, die sie nichts angehen und die von ihnen auch nicht geändert werden können. Und die in den Medien eben falsch dargestellt werden. Denn die Lebenszeit ist dazu da, daß man sein ewiges Heil wirke. Dazu muß man die Angelegenheiten ordnen, die in der eigenen Macht liegen. Das Konsumieren von Massenmedien zum Zeitvertreib ist daher kontraindiziert. Anders liegt der Fall bei denen, die sich der Aufdeckung von Lügen und Propaganda widmen, politisch tätig sind oder ein Medienapostolat betreiben: Dort gehört eine distanzierte und nüchterne Medienbeobachtung zum Geschäft. Auch kann der Gebrauch von religiösen oder säkularen Medienprodukten abseits des Hauptstroms eine persönliche Bereicherung und ein Gegengift gegen dessen Lügen darstellen.
Und noch eine Nutzanwendung der Kunkelschen Reflexionen für Katholiken:
Storytelling, historische Wahrheit und die „moderne“ Exegese
Kunkel thematisiert das sogenannte „Storytelling als Mittel der Diskreditierung von unbequemen Personen“ (155). Er selbst war Opfer dieser Lügenstrategie durch die Spiegel-Chefreporterin Melanie Amann geworden (159). Dieses Kapitel ist besonders lesenswert, weil es aufzeigt, daß jegliches Vertrauen zu Mainstream-Journalisten völlig fehl am Platze ist.
Was aber in einem theologischen Zusammenhang von besonderem Interesse sein soll, ist dies:
Kunkel stellt den Spiegel-Journalisten Claas Relotius als besonders prominentes Beispiel für storytelling vor. Relotius, der mit journalistischen Preisen gleichsam überhäuft wurde, reichte bekanntlich erfundene Geschichten in der Redaktion ein, die aber dann als Tatsachenberichte publiziert wurden. Irgendwann flog das auf. Kunkel zitiert nun dazu Spiegel-Chefredakteur Ullrich Fichtner zu ebendiesem Fall Relotius mit einer höchst bemerkenswerten Aussage: „Es geht nicht um die Frage: Stimmt das überhaupt?“ (168)
Für die maßgebliche Presse – so könnte man diesen Gedanken fortspinnen – ist also historische Wahrheit keine relevante Kategorie. Eine frei erfundene Geschichte kann also durchaus im Sinne der Mächtigen sein. Allenfalls kann sie sogar eine Lehre beinhalten. Und genau so argumentieren viele „Exegeten“ und „Bibelwissenschaftler“ (?) seit Rudolf Bultmanns Zeiten (und früher). Sie sagen, daß die Evangelien keine historischen Vorgänge darstellen würden. Sie seien ja Jahrzehnte nach dem Wirken Jesu Christi entstanden und die (selbstverständlich unbekannten) Autoren hätten Jesus gar nicht gekannt. Es handle sich also bei den Evangelien um „geronnene Erfahrung“, um „Gemeindebildungen“ oder um „Lehrerzählungen“. Diese seien auch dann „wahr“, wenn die dazu verwendeten Erzählungen nicht wahr seien. Es ginge immer um das „Existentielle“ (o. ä.).
„Moderne“ Exegeten erklären also, daß die Evangelisten ihrerseits storytelling betrieben, also Unwahrheiten erzählt hätten, die Christen das etwa achtzehn bis neunzehn Jahrhunderte lang nicht durchschaut hätten und erst die „moderne“ Bibelwissenschaft das erkannt hätte. Man kann also feststellen, daß das storytelling eines Claas Relotius den Gedankenmustern „moderner“ Bibelerklärer durchaus ähnelt.
Und da akademische Theologen mit ihren Lügen über die Evangelien den Damm der Wahrheit eingerissen hatten, mag das eine, zwei oder drei Generationen später so manchen journalistischen Schreiberling zu ähnlichem Fabulieren anregen. Denn höchstwahrscheinlich sind die sogenannten Ergebnisse der „modernen Exegese“ in zumindest vager Form diesen Journalisten und überhaupt jedem bekannt, der ab den 1970er Jahren schulischen Religionsunterricht besuchte.
Blasphemie – oder nicht?
Der eingangs erwähnte, beim ersten Lesen als blasphemisch empfundene Eintrag im Wörterbuch Deutsch – Gepfeffertes Deutsch lautet so:
„Jesus Christus – PR-Figur der katholischen Kirche, etwa vergleichbar dem Michelin®-Männchen oder Mister Peanuts®; steht für göttliche Flüchtlinge und NGO-Wassertaxis“
Das hätte der Autor besser unterlassen. Es stimmt zwar, daß katholische und protestantische Amtsträger seit Jahren den Namen Gottes und Christi für eine radikal-säkulare und antichristliche politische Agenda, besonders für die Flutung Europas mit Muslimen und für die lächerliche Klima-Hysterie, mißbrauchen. Es stimmt, daß der Name Jesu Christi für allen möglichen Unsinn aus bischöflichem und leider auch päpstlichem Mund herhalten muß. Kunkel selbst bringt dafür Beispiele. Der Rezensent ergänzt, daß ein verwirrter Wiener Kirchenmann die Besetzung der Wiener Votivkirche durch Muslime im Spätherbst 2012 mit der Herbergssuche der Heiligen Familie verglichen hat (wirklich!). Dennoch empfiehlt der Rezensent aus Gründen der Pietät, diesen Eintrag in einer Neuauflage zu streichen.
Kritik: einige Unschärfen im Buch
Auch Mutter Teresa (175), bzw. Theresa (176), hätte Kunkel besser nicht (nämlich in einem negativen Kontext) hineingezogen.
Kunkel beurteilt die Theologie falsch, wenn er Gandhi zitiert, nach welchem diese eine der „wirksamsten Lügenmächte“ wäre (110). Falsche Theologien und falsche Religionen sind es sicher, nicht aber die überlieferte katholische Theologie. Und im übrigen war der Herr Gandhi bei weitem nicht das große Vorbild, als das er vom Hauptstrom hingestellt wird. Das kann auch weg.
Sodann kann im Matthäus-Evangelium bezüglich der Flucht der hl. Familie nichts „missverständlich ausgelegt“ werden, denn der Weg nach Bethlehem zur Volkszählung war keine Flucht und das erzwungene Exil in Ägypten endete nach kurzer Zeit (113).
Schließlich noch ein Wort zu den von Kunkel genannten „verrohten, mittelalterlichen Macho-Einwanderern“ (140):
Da „Mittelalter“ sich gemäß üblichem Sprachgebrauch immer auf die am meisten katholische Epoche in der europäischen Geschichte bezieht (also etwa vom 6. bis zum 15. Jahrhundert, nach Christi Geburt natürlich), ist diese Übertragung auf islamische Umstände sinnlos. Das „Mittelalter“ (ursprünglich wohl ein pejorativer Begriff der sich selbst so verstehenden „Neuzeit“ und „Aufklärung“, meist in Verbindung mit „finster“ gebraucht, leider von Kunkel selbst, der von „geistige[r] Grabesnacht“ schreibt und übrigens auch die Inquisition falsch einschätzt: 177) brachte auf seinem Höhepunkt, dem 13. Jahrhundert, die bekannten Kathedralen, die Summen des hl. Thomas, den hl. König Ludwig IX., und eine Gesellschaft hervor, in der die Wahnsymptome unserer Zeit völlig undenkbar gewesen wären, einschließlich der von oben betriebenen Islamisierung des Abendlandes. Man soll also den Islam nicht mit dem „Mittelalter“ in Verbindung bringen. Der Islam ist, wie er ist, fertig.
Kunkel, eigentlich ein historisch beschlagener Autor, gewährt leider der fälschlich so genannten „Aufklärung“ zu viel Kredit. Dabei ist es gerade diese „Aufklärung“, die uns die Abkoppelung von der offenbarten und natürlich erkennbaren Wahrheit beschert hat und zwangsläufig immer mehr in den Irrsinn führt, den Kunkel selbst ja kenntnisreich aufspießt.
Etwas Angst vor der eigenen Courage gegen „Geschlechtergleichmacherei“ und „Hypersexualisierung“ ab dem Kindergarten scheint Kunkel zu bekommen, wenn er dann warnt, „Patchwork-Ehen und gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht zu diskreditieren“ (317). Das ist eben eine gewisse Schwäche eines Autors, der durchaus konservativ ist und dem Christentum nach Einschätzung des Rezensenten durchaus nahe steht, aber dann doch nicht alle Konsequenzen zieht.
Resümee
Führen diese Kritikpunkte zur Verwerfung des Buches? Nein. Denn wie eingangs gesagt, ist das Hauptthema die Aufdeckung der Lügensprache der Lügenmedien. Dieses Ziel wurde auf eindrucksvolle Weise erreicht. Tiefschürfende Reflexionen und hunderte Quellenangaben untermauern das.
Darum lohnt sich die Beschäftigung mit diesem hochinteressanten Werk.
Ein caveat zum Schluß
Der Kopp-Verlag bringt politische Literatur auf den Markt, die sonst von der Hauptstrompresse verschwiegene Hintergründe ausleuchtet. Zu den Autoren gehören etwa der vor nicht langer Zeit relativ früh verstorbene Journalist Udo Ulfkotte, der ehemalige Polizist Stefan Schubert und der österreichische Bundesheer-Oberst Hermann Mitterer.
Nicht alles kann aber unbesehen empfohlen werden, was der Verlag herausbringt oder in seinem Prospekt Kopp aktuell bewirbt. Hier muß sich eine kritische Prüfung bewähren: „Prüft alles, das Gute behaltet“ (1 Thess 5,21).
Thor Kunkel, Das Wörterbuch der Lügenpresse, Deutsch – Lügenpresse, Lügenpresse – Deutsch, Kopp-Verlag, Rottenburg, ²2020, 383 Seiten.
*Wolfram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Pro-Lifer
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1 Die Entartung des Besten führt zum Schlimmsten.
Das Problem mit dem Jesus-Christus-Eintrag liegt möglicherweise bloß darin, dass dieser im falschen Glossar erfolgt ist. „Deutsch-gepfeffertes Deutsch“ ist ohnedies nur ein Hybrid, zumal darin Einträge (unter „Deutsch“) aufscheinen, die schon unter „Lügenpresse“ firmierten (zB gleich der erste, „Aktivisten). Im Glossar „Lügenpresse-deutsch“ hingegen würde sich dieser Eintrag:
Jesus Christus – PR-Figur der katholischen Kirche, etwa vergleichbar dem Michelin®-Männchen oder Mister Peanuts®; steht für göttliche Flüchtlinge und NGO-Wassertaxis
gut machen, denn nun wäre klar, dass damit nicht der wahre Erlöser, sondern bloß eine gleichnamige Götze der Amtskirche(n) gemeint ist. Eine solche „Blasphemie“ wäre ev. sogar eine geeignetes Mittel, bei den „Konzils-Klerikern“ mit Rudimenten guten Willens Umkehr zu bewirken, denn hier landet man Treffer, wo es wirklich wehtut.