Vollkommener Ablaß für alle Infizierten und Gläubigen, die für das Ende der Epidemie beten

Dekret der Apostolischen Pönitentiarie


Papst Franziskus gewährt wegen der Coronavirus-Epidemie einen vollkommenen Ablaß.
Papst Franziskus gewährt wegen der Coronavirus-Epidemie einen vollkommenen Ablaß.

(Rom) Die Apo­sto­li­sche Pöni­ten­tia­rie ver­öf­fent­lich­te heu­te ein Dekret, mit dem allen Coro­na­vi­rus-Infi­zier­ten und allen Gläu­bi­gen, die für das Ende der Pan­de­mie beten, ein voll­kom­me­ner Ablaß gewährt wird. Nur eine Bedin­gung ist dafür notwendig.

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Kar­di­nal­groß­pö­ni­ten­ti­ar Mau­ro Pia­cen­za unter­zeich­ne­te gestern das Dekret, das im Auf­trag von Papst Fran­zis­kus erlas­sen wur­de. Es gewährt allen Katho­li­ken, die mit dem Coro­na­vi­rus infi­ziert sind, aber auch allen Gläu­bi­gen einen voll­kom­me­nen Ablaß, wenn sie eine Bedin­gung erfül­len: Sie müs­sen Gott um ein Ende der Epi­de­mie bit­ten und für die Infi­zier­ten beten.

Der Kar­di­nal­groß­pö­ni­ten­ti­ar schreibt:

Auch Papst Fran­zis­kus hat in den letz­ten Tagen sei­ne väter­li­che Nähe zum Aus­druck gebracht und die Ein­la­dung erneu­ert, unun­ter­bro­chen für die Coro­na­vi­rus-Pati­en­ten zu beten.

Damit alle, die unter Covid-19 lei­den, genau im Geheim­nis die­ses Lei­dens ‚das­sel­be erlö­sen­de Lei­den Chri­sti‘ (Sal­vi­fi­ci dolo­ri, 30) wie­der­ent­decken kön­nen, gewährt die­se Apo­sto­li­sche Pöni­ten­tia­rie im Ver­trau­en auf das Wort Chri­sti, des Herrn, und unter Berück­sich­ti­gung der der­zei­ti­gen Epi­de­mie, die als per­sön­li­che Umkehr zu leben ist, mit dem Geist des Glau­bens, die Gna­de eines Ablas­ses unter fol­gen­der Bedingung.

Der voll­kom­me­ne Ablaß wird den am Coro­na­vi­rus erkrank­ten Gläu­bi­gen gewährt, die auf Anord­nung der Gesund­heits­be­hör­de in Kran­ken­häu­sern oder in ihren eige­nen vier Wän­den unter Qua­ran­tä­ne gestellt sind, wenn sie sich mit einem von jeg­li­cher Sün­de los­ge­lö­sten Vor­satz geist­lich über die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel der Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se, dem Gebet des Rosen­kran­zes, der from­men Übung der Via Cru­cis oder ande­ren Fröm­mig­keits­for­men anschlie­ßen, oder zumin­dest das Glau­bens­be­kennt­nis, das Vater­un­ser und eine from­me Anru­fung der aller­se­lig­sten Jung­frau Maria beten und die­se Prü­fung im Geist des Glau­bens an Gott und in der Lie­be zu den Brü­dern und mit dem Wil­len anbie­ten, die übli­chen Bedin­gun­gen (Beich­te, Kom­mu­nion­emp­fang und Gebet in den Anlie­gen des Hei­li­gen Vaters) zu erfül­len, sobald es ihnen mög­lich ist.“

Das Dekret besagt zudem:

„Dar­über hin­aus gewährt die­se Apo­sto­li­sche Pöni­ten­tia­rie anläß­lich der gegen­wär­ti­gen welt­wei­ten Epi­de­mie unter den­sel­ben Bedin­gun­gen bereit­wil­lig den voll­kom­me­nen Ablaß auch jenen Gläu­bi­gen, die das Aller­hei­lig­ste besu­chen, oder Eucha­ri­sti­sche Anbe­tung hal­ten, oder  min­de­stens eine hal­be Stun­de die Hei­li­ge Schrift lesen, oder den hei­li­gen Rosen­kranz beten, oder die from­me Übung des Kreuz­we­ges pfle­gen, oder den Barm­her­zig­keits­ro­sen­kranz beten, um den All­mäch­ti­gen Gott anzu­fle­hen, die Epi­de­mie zu been­den, jenen Erleich­te­rung zu ver­schaf­fen, die betrof­fen sind, und das ewi­ge Heil jenen zu schen­ken, die der Herr zu sich geru­fen hat.“

Der Groß­pö­ni­ten­ti­ar Kar­di­nal Pia­cen­za gab zugleich bekannt, daß die Kir­che für jene betet, denen es unmög­lich ist, das Sakra­ment der Kran­ken­sal­bung und der Letz­ten Ölung zu empfangen: 

„Indem sie alle und jeden der Gött­li­chen Barm­her­zig­keit anver­traut und dem Gläu­bi­gen im Moment sei­nes Todes den voll­kom­me­nen Ablaß gewährt, sofern er ent­spre­chend dis­po­niert ist, in sei­nem Leben gewohn­heits­mä­ßig gebe­tet hat (in die­sem Fall ersetzt die Kir­che die drei übli­cher­wei­se ver­lang­ten Bedin­gun­gen). Um die­sen Ablaß zu errei­chen, wird die Ver­wen­dung des Kru­zi­fi­xes oder des Kreu­zes emp­foh­len (vgl. Enchi­ri­d­ion indul­gen­ti­arum, Nr. 12).“

Kar­di­nal Pia­cen­za schließt das Dekret mit den Worten:

„Die seli­ge Jung­frau Maria, Mut­ter Got­tes und der Kir­che, Heil der Kran­ken und Hil­fe der Chri­sten, unse­re Für­spre­che­rin, möge der lei­den­den Mensch­heit hel­fen, das Böse die­ser Pan­de­mie von uns zurück­wei­sen und uns alles Gute erwir­ken, das für unser Heil und unse­re Hei­li­gung not­wen­dig ist. Die­ses Dekret gilt trotz gegen­tei­li­ger Bestimmungen.

Gege­ben in Rom vom Sitz der Apo­sto­li­schen Pöni­ten­tia­rie, am 19. März 2020.

Mau­ro Kar­di­nal Pia­cen­za
Groß­pö­ni­ten­ti­ar“

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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1 Kommentar

  1. „Die seli­ge Jung­frau Maria, Mut­ter Got­tes und der Kir­che, Heil der Kran­ken und Hil­fe der Chri­sten, unse­re Für­spre­che­rin, möge der lei­den­den Mensch­heit hel­fen, das Böse die­ser Pan­de­mie von uns zurück­wei­sen und uns alles Gute erwir­ken, das für unser Heil und unse­re Hei­li­gung not­wen­dig ist. Die­ses Dekret gilt trotz gegen­tei­li­ger Bestimmungen.“
    Das gefällt mir. Beson­ders die „Mut­ter der Kir­che“ löst bei mir Adre­a­nal­in­schü­be aus. Wenn ihr nun noch der Göt­tin Pacha­ma­ma einen Mühl­stein um den Hals bin­det und sie in der tief­sten Stel­le im Tiber ver­senkt dann habt ihr einen gro­ßen Schritt in Rich­tung „Seg­ne uns Maria“ getan.
    Per Mari­am ad Christum.

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