(Rom) Ein Mitarbeiter des Vatikans wurde wegen des Coronavirus in Quarantäne genommen. Der französische Priester wurde am vergangenen Freitag positiv getestet.
Der Priester ist an der Römischen Kurie als Assessor im Kommunikationsdikasterium tätig. Von dort war er Mitte Februar nach Paris zurückgekehrt und vor wenigen Tagen positiv getestet worden.
Präventiv wurde er in Quarantäne genommen, um die mögliche Ansteckung von anderen Priestern seiner Gemeinschaft, in der er lebt, zu reduzieren. Er weist derzeit keine Symptome einer Erkrankung auf. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, daß er sich in Italien infiziert hatte.
Das Auftreten des ersten möglichen Covid-19-Falles im Vatikanstaat löste dort Alarm aus. Im Kirchenstaat herrscht ständiges Kommen und Gehen aus der ganzen Welt. Paolo Ruffini, der Präfekt des Kommunikationsdikasteriums, sandte eine Mail-Nachricht an alle Mitarbeiter, in der er mitteilte, daß die Maßnahme gegen den Kollegen der „Prävention und Vorsicht“ dient.
Der Arbeitsplatz des Priesters im Palazzo Pio, dem ehemaligen Sitz von Radio Vatikan, sei bereits hygienisch gereinigt worden. Es gebe derzeit keinen Grund, am Arbeitsplatz „besondere Maßnahmen“ zu ergreifen, so Ruffini.
Papst Franziskus mußte vergangene Woche einige offizielle Termine absagen, trat aber am Sonntag zum Angelus wieder an die Öffentlichkeit. Es habe sich um eine gewöhnliche „Erkältung“ gehandelt. Allerdings wird Franziskus deshalb nicht an den diesjährigen Fastenexerzitien für die Römische Kurie teilnehmen.
Das Erzbistum Paris gab zum Fall des französischen Priesters am Samstag eine Stellungnahme heraus. Darin wird die Zusammenarbeit des Pariser Erzbischofs mit dem Gesundheitsministerium betont. Vor allem wird allen Priestern des Erzbistums in Erinnerung gerufen, sich an die ausgegebenen, aber sehr umstrittenen „Sicherheitsmaßnahmen“ zu halten, die auch aus anderen Diözesen bekannt sind:
- Kommunionspendung nur auf die Hand;
- keine Kelchkommunion;
- kein Friedensgruß
- kein Weihwasser
Erstaunlicherweise veröffentlichte die Presseagentur SIR der Italienischen Bischofskonferenz den Namen des betroffenen französischen Priesters, der an dieser Stelle aber nicht wiedergegeben werden soll.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons