Deutsche Ausgabe des Benedikt XVI./Sarah-Buches erscheint im Februar

Plädoyer für den priesterlichen Zölibat


Verteidigung des priesterlichen Zölibats: die erschienene französische Ausgabe (links) und die demnächst erscheinenden Ausgaben in deutscher und englischer Sprache.
Verteidigung des priesterlichen Zölibats: die erschienene französische Ausgabe (links) und die demnächst erscheinenden Ausgaben in deutscher und englischer Sprache.

(Rom) Die Hin­ter­grün­de der geziel­ten Stör­ak­tio­nen rund um die Ver­öf­fent­li­chung des Plä­doy­er­bu­ches von Bene­dikt XVI. und Kar­di­nal Robert Sarah zugun­sten der Bei­be­hal­tung des prie­ster­li­chen Zöli­bats, lich­ten sich immer mehr.

Anzei­ge

Ein schlech­tes Bild gaben die „Leit­me­di­en“ ab, die sich bereit­wil­lig mit Falsch­in­for­ma­tio­nen füt­tern lie­ßen und die­se mit ver­stärk­ter Dezi­bel-Lei­stung in die Welt hin­aus­po­saun­ten. „Bene­dikt XVI. distan­ziert sich von umstrit­te­nem Buch“, war eine der irre­füh­ren­den Schlag­zei­len nicht nur deut­scher Medi­en. Nichts der­glei­chen stimmt. „Kein Kom­ma“, am Inhalt des Buches wur­de geän­dert, erklär­te Kuri­en­erz­bi­schof Georg Gäns­wein. Ledig­lich die Autoren­an­ga­ben wer­den in künf­ti­gen Aus­ga­ben nuan­ciert ver­än­dert, was Fol­ge einer „Kom­pro­miß­lö­sung“ ist, wie sie Anto­nio Soc­ci nann­te. Statt Bene­dikt XVI. und Kar­di­nal Sarah wird es bei künf­ti­gen Aus­ga­ben hei­ßen: Kar­di­nal Sarah „mit einem Bei­trag von Bene­dikt XVI.“ Nicht der Rede wert, möch­te man mei­nen. Dahin­ter ste­hen aller­dings hoch­dra­ma­ti­sche Momen­te, die sich im Vati­kan abspiel­ten, da Papst Fran­zis­kus wut­ent­brannt dar­über war, daß ihm von sei­nem Vor­gän­ger ein Strich durch die Rech­nung gemacht wurde.

Egal, was Fran­zis­kus in Sachen Zöli­bat nun näm­lich auch ent­schei­det, weicht es von dem ab, was Bene­dikt XVI. mit sei­nem Plä­doy­er­buch bekräf­tig­te, wird offen­sicht­lich, daß die The­se, es pas­se kein Blatt zwi­schen Bene­dikt und Fran­zis­kus, nicht auf­recht­zu­er­hal­ten ist.

In der Dis­kre­di­tie­rungs­kam­pa­gne, die von der päpst­li­chen Prä­to­ria­ner­gar­de insze­niert wur­de, ging es unter ande­rem um die im neu­en Buch ent­hal­te­ne For­mu­lie­rung: „Ich kann nicht schwei­gen!“. Die­ses Zitat stammt vom hei­li­gen Kir­chen­va­ter Augu­sti­nus („Sile­re non pos­su­mus!“) und wird in „Des pro­fon­deurs de nos coeurs“ im ein­lei­ten­den Kapi­tel gebraucht, das von Bene­dikt XVI. und Kar­di­nal Sarah gemein­sam unter­zeich­net ist.

Laut Hin­wei­sen der ita­lie­ni­schen Pres­se­agen­tur ANSA und von Le Figa­ro wur­de das Zitat direkt von Bene­dikt XVI. ein­ge­fügt. Das ehe­ma­li­ge Kir­chen­ober­haupt begrün­det damit auf sehr ent­schie­de­ne und dra­ma­ti­sche Wei­se, war­um er sei­ne Stim­me in die­ser Sache hören läßt. Kurz­um: Es geht um etwas sehr wich­ti­ges, und es gesche­hen Din­ge, die ein Schwei­gen nicht mehr dulden. 

In der Tat.

Erz­bi­schof Georg Gäns­wein, der per­sön­li­che Sekre­tär Bene­dikts, bestä­tig­te inzwi­schen gegen­über Le Figa­ro, daß die fran­zö­si­sche Über­set­zung mit dem deut­schen Ori­gi­nal­text ver­gli­chen wur­de: „Kein Kom­ma wur­de geän­dert. Der Text ist zu 100 Pro­zent von Bene­dikt XVI.“

Gäns­wein bestä­tig­te auch, daß Bene­dikt XVI. wuß­te, daß die Tex­te in Buch­form erschei­nen wür­den, schließ­lich habe das ehe­ma­li­ge Kir­chen­ober­haupt selbst noch ein­mal die Tex­te durchgeschaut.

Als ent­spre­chen­de Falsch­mel­dun­gen inter­na­tio­na­ler Medi­en auf­tauch­ten, Bene­dikt XVI. habe sich vom Buch distan­ziert, bestä­tig­te Gäns­wein gegen­über Le Figa­ro schrift­lich, daß sich Bene­dikt XVI. nicht distan­ziert hat – und auch nicht dar­an denkt.

Die ita­lie­ni­sche Aus­ga­be wird bei Edi­zio­ni Can­tag­al­li (Erschei­nungs­ter­min: 30. Janu­ar), die deut­sche Aus­ga­be beim fe-Medi­en­ver­lag (21. Febru­ar), die eng­li­sche Aus­ga­be bei Igna­ti­us Press (12. März) erschei­nen. Wei­te­re Aus­ga­ben sind geplant. 

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL/​Verlage (Screen­shots)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!