(New York) Associated Press (AP), eine der „Big Three”, der drei einflußreichsten, internationalen Presseagenturen, veröffentlichte am vergangenen Samstag, dem 9. November, eine Analyse zur Frage der Zulassung verheirateter Priester in der katholischen Kirche.
Bemerkenswert, denn die Presseagentur ist nicht nur ein weltliches Medium, sondern seit ihrer Gründung im fernen Jahr 1848 kirchenfern. Was die großen Presseagenturen berichten, spiegelt sich in der Regel in der Meinung vieler Durchschnittskatholiken wider, weil die Positionen der Agenturen von den regionalen und lokalen Medien übernommen werden.
AP steht wie alle Big Three nur leicht links der Mitte. Die Berichte sind faktengetränkt und wirken neutral, doch die Themenauswahl und subtile Formulierungen lassen die Tendenz erkennen.
Der jüngste, tendenziöse Vorstoß von AP lautet:
„Weltweite Diskussion über verheiratete, katholische Priester begonnen.“
Der Anstoß dazu kommt, wie könnte es anders sein, aus Deutschland. AP-Autor Kirsten Grieshaber berichtet, daß „die deutschen Katholiken enthusiastisch“ reagiert hätten, weil die Amazonas-Bischöfe die Zulassung verheirateter Männer zur Priesterweihe gefordert haben.
„Solche Reformen wurden seit Jahrzehnten von vielen deutschen Bischöfen und Laiengruppen vorangetrieben.“
Das Ziel sei eine „Liberalisierung jahrhundertealter römisch-katholischer Traditionen“.
Grieshaber vergißt nicht, die Gegenseite zu benennen, von der „Widerstand“ komme. Es sei „das konservative, katholische Establishment“, das reformunwillig sei, während Papst Franziskus schon am nachsynodalen Apostolischen Schreiben arbeite, das er bis Jahresende vorlegen wolle.
AP zitiert als deutsche Stimme Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück, der die Vorschläge der Amazonassynode begrüßt. Zudem wird Bodes Idee einer „europäischen Synode“ nach dem Vorbild der Amazonassynode lanciert.
„In Bezug auf die Rolle der Frau in unserer gesellschaftlichen und kirchlichen Situation sind die Empfehlungen ein Rückenwind für unsere bisherigen Bemühungen“, so Bode.
Die zweite deutsche Stimme ist das unvermeidliche Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Die stellvertretende ZdK-Vorsitzende Karin Kortmann sagte am vergangenen Freitag zu AP:
„Die Frage, ob wir noch genügend Priester haben, die im Zölibat leben und alle in der Gemeinde erforderlichen Aufgaben erfüllen können, muß auch in Deutschland gestellt werden.“
Im kommenden Januar findet in Frankfurt am Main die erste Plenarsitzung des auf zwei Jahren angelegten „synodalen Weges“ der Bischofskonferenz statt, an der auch das ZdK teilnehmen wird. AP rechnet damit, daß dort die Weihe von verheirateten Männern und Frauen gefordert wird.
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Vorsitzender der Bischofskonferenz, so AP, sprach sich auch für den Vorschlag der Amazonassynode aus, allerdings mit der Einschränkung, daß er keine generelle, also weltweite Zulassung verheirateter Priester fordert.
AP sagt nicht alles: Die Marxsche Einschränkung ist minimal, denn sie meint lediglich, daß diese Entscheidung den jeweiligen Bischofskonferenzen überlassen werden soll.
In völliger Verkennung der Realität zitiert AP schließlich jenen ominösen Satz von Kardinal Marx und meint, er habe damit die Erwartungen der deutschen Katholiken gedämpft. Der Satz lautet:
„Bei der Synode ging es nicht um die Aufhebung des Zölibats, das wird nicht passieren.“
Dabei handelt es sich, was AP nicht sah oder sehen will, nur um einen dialektischen Trick. Noch kein Zölibatsgegner forderte bisher die Zölibatsabschaffung. Was Kardinal Marx wirklich sagen will, läßt sich so wiedergeben:
In Zukunft soll kein Priester gezwungen werden, heiraten zu müssen.
Die weltweite Diskussion über die Zulassung verheirateter Priester gerät nicht einfach nur in Gang. Sie wird auch von AP durch solche Berichte angestoßen. Welche Kräfte damit unterstützt werden, ist offensichtlich.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: AP (Screenshot)
Ich sehe keinen Priestermangel – es passt schon. Die Anzahl der gläubigen, demütigen, dem Herrn dienen und nachfolgen wollenden Katholiken passt genau zu der Anzahl der dem Herrn treu dienenden Priester, die den Heiligen Pfarrer vorn Ars zum Vorbild haben. Alle anderen wollen sich ihre eigene Kirche zum Wohlwollen der UNO zimmern und diese auch allen gläubigen, demütigen, dem Herrn dienenden und nachfolgenden Priestern und Katholiken aufzwingen.
Der Glaubensabfall greift schnell, sehr schnell um sich. Das „Gotteslob“ muss schnell neu gedruckt werden – heißt es doch in einem Lied tatsächlich nur „Töchter und Söhne“, ist ja mittelalterlich, Diverse fehlen doch dort – auf, auf ihr Bischöfe schnell ändern, sonst werdet ihr noch verklagt.
herrn dienen wollenden Katholiken
Natürlich ist das alles schon lange so (oder so ähnlich) geplant.
Ich mache jede Wette – mehr als 100 Jahre.