Alle Jahre wieder wiederholt sich in Deutschland ein Ereignis. Die deutschen Bischöfe geben zuerst bekannt, daß immer mehr Menschen die Kirche verlassen und die Zahl der Meßbesucher schrumpft. Dann folgt die Erfolgsmeldung, daß die Kirchensteuereinnahmen einen neuen Rekordstand erreicht haben.
Genauso wiederholte es sich auch 2019.
Obwohl im vergangenen Jahr 216.078 deutsche Katholiken der Kirche den Rücken gekehrt haben, sind die Kircheneinnahmen für das Jahr 2018 auf sagenhafte 6,64 Milliarden Euro angewachsen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 3,3 Prozent.
2003, kurz nachdem der Euro eingeführt worden war, belief sich das Kirchensteueraufkommen auf 4,49 Milliarden Euro. Die Steigerung in den vergangenen 15 Jahren beträgt damit beachtliche 48 Prozent.
Das ist deutlich mehr als im selben Zeitraum durch die Inflationsrate verlorenging, und erst recht deutlich besser als die durchschnittliche Reallohnentwicklung für die Bundesbürger.
Stimmt die Rechnung also?
Die Katholische Kirche ist nach dem Staat der weitaus größte Arbeitgeber in der Bundesrepublik Deutschland. Immer wieder kann man von Priestern hören, daß die Kirche mehr Angestellte hat, als Meßbesucher am Sonntag.
Stimmt die Rechnung also?
Folgt man dem Kurs der Deutschen Bischofskonferenz, scheint dies zum Erstaunen und Ärger gläubiger Katholiken für die große Mehrheit der deutschen Bischöfe der Fall zu sein.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: DBK (Screenshot)
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