
(Bogota) Weit über Kolumbien hinaus findet ein Video Verbreitung. Es zeigt einen Priester in der Stadt Sabanalarga im Departamento de Antioquia, der mit einem manuellen Spritzgerät die Gläubigen mit Weihwasser besprühte.
Mit solchen Spritzgeräten sei „zielgenaue Handarbeit“ zu leisten. Die wurde vom Priester in dem 1.500 Meter hoch gelegenen Ort in den Aden zweifellos geleistet. Sabanalarga liegt im Osten von Antioquia.
In sozialen Netzwerken fand das Video schnelle Verbreitung. Dort wurde auch spekuliert, ob der Priester eine besondere Reinigung seiner Schäflein für notwendig erachtete.
Die etwas spezielle Form der Spendung des Sakramentale fand am Pfingstsonntag statt. Der Priester schulterte das mit Weihwasser befüllte Spritzgerät und vollzog damit den Ritus des Taufgedächtnisses.
Die zuständige Kirchenführung fand den Vorfall weniger erheiternd. Der Priester wurde dafür gerügt, ein unangemessenes Gerät für den Reinigungsritus am Beginn der Messe verwendet zu haben. Dem Priester wurde eine weitere Verwendung des Spritzgeräts untersagt. Die Gläubigen seien zu besprengen, nicht zu besprühen. Dazu ist ein Aspergill zu verwenden und nicht ein Spritzgerät.
Der Ritus dient der Reinigung vor Beginn der Messe, um die Gläubigen aus dem Alltag herauszuholen und in die heilige Liturgie hineinzuführen. Dazu wird die Antiphon mit einem Text aus dem Psalm 51 gesungen, in dem wörtlich von „besprengen“ die Rede ist („Asperges me“).
„Entsündige [wörtlich: besprenge] mich mit Ysop, dann werde ich rein; wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee. Erbarme dich meiner, o Gott, nach Deiner großen Barmherzigkeit.“
Text: Andreas Becker
Bild: Youtube (Screenshot)
Am Pfingstsonntag wird zur Austeilung des Weihwassers „Vidi Aquam“ gesungen. „Asperges me“ gibt es erst am Sonntag darauf.