(Rom) Don Andrea Gallo ist im Mai 2013 im Alter von 84 Jahren verstorben. Der Theologe und laisierte Priester Vito Mancuso veröffentlichte vor wenigen Tagen eine bisher nicht bekannte Aussage Don Gallos. Wer die Krise der Kirche verstehen will, muß die Krise des Glaubens erkennen, die Kirchenmänner erfaßt hat. Mancusos Enthüllung, von ihm ganz anders gemeint, hilft, diese Krise zu verstehen.
Am 25. April begeht Italien den „Tag der Befreiung vom Nazi-Faschismus“. Gemeint ist damit der italienische Faschismus und die deutsche Besatzung in der Endphase des Zweiten Weltkrieges.
Der Gedenktag ist seit Jahren zum Streitfall geworden. Kritiker beanstanden eine Usurpation durch die politische Linke, besonders die kommunistischen Partisanenverbände, die den Tag für sich beanspruchen und behaupten, die wahren Wächter von Freiheit und Demokratie zu sein. Das sei Heuchelei, so Kritiker, da die kommunistischen Partisanen zwar gegen Faschisten und deutsche Soldaten gekämpft hätten, aber nicht für die Freiheit und die Demokratie, sondern für die Errichtung eines moskauhörigen Sowjetregimes. Die Linke verschweige auch, die mindestens 25.000 von kommunistischen Partisanen nach der „Befreiung“ begangenen Morde an politischen Gegnern, um die eigene Machtposition in der Nachkriegszeit zu stärken. Matteo Salvini, der Vorsitzende der Lega und stellvertretende Ministerpräsident blieb daher den Gedenkfeiern fern.
Vito Mancuso, der Hoftheologe der politischen Linken, rief am 25. April auf Twitter Don Andrea Gallo in Erinnerung, jenen Priester, der sich gerne mit dem roten Halstuch der Kommunisten zeigte und und den linken Arm zur Faust erhob.
Mancuso, Referenztheologe der Tageszeitung von Eugenio Scalfari, der Papst Franziskus seinen „Freund“ nennt, schilderte auf Twitter, Don Gallo gefragt zu haben, ihm die Trinität zu erklären.
„Ich will diesen 25. April mit den Worten von Don Andrea Gallo feiern, der mir, als ich ihn fragte, mit die Trinität zu erklären, sagte: ‚Diese Dinge habe ich auch nie wirklich verstanden und sie interessieren mich auch nicht besonders: Für mich ist entscheidend, daß Gott Antifaschist ist‘. Amen!“
Don Andrea Gallo war bis zu seinem Tod der Lieblingstheologe der politischen Linken, besonders der radikalen Linken: Don Gallo, der Priester der fast alles leugnete – Skandal bis ins Grab.
Vito Mancuso ist ein italienischer Theologe und Kolumnist der Tageszeitung La Repubblica, der einzigen Tageszeitung, die Papst Franziskus regelmäßig liest. Er ist ein Schüler von Kardinal Carlo Maria Martini SJ. Von diesem wurde er 1986 zum Priester geweiht und zugleich von der Seelsorge dispensiert, um seine Studien bei Bruno Forte, dem heutigen Erzbischof von Chieti-Vasto und Vorsitzenden der Glaubenskommission der Italienischen Bischofskonferenz fortsetzen zu können. In die Seelsorge gelangte Mancuso nie, da er sich vom Zölibat dispensieren ließ und sein Priestertum aufgab. Er heiratete und wurde 1996 an der Päpstlichen Lateranuniversität zum Doktor der Theologie promoviert mit der Arbeit La salvezza della Storia. La filosofia di Hegel come Teologia (Das Heil der Geschichte. Die Philosophie Hegels als Theologie). 2007 veröffentlichte Mancuso sein Buch L‘anima e il suo destino (Die Seele und ihr Schicksal) mit einem Vorwort von Kardinal Martini. 2008 warf ihm die Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica (unter Papst Benedikt XVI. noch auf einem anderen Kurs) vor, in seinem Buch „ein Dutzend Dogmen der katholischen Kirche zu leugnen oder zumindest auszuhöhlen“ und die „Verwirrung“ zu fördern. Mancuso gilt in Italien als Hoftheologe der politischen Linken mit großer Breitenwirkung über die Massenmedien.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: UCCR/Twitter (Screenshots)
Gott, der das Weltall erschaffen hat, in eine Ideologie einzuordnen ist für einen katholischen Priester schon sehr abwegig.
In einem Psalm heißt es, Gott liebt Gerechtigkeit und Recht, … während diejenigen die Staat(damit Recht) und Kirche ablehnen, bewusst oder unbewusst auch Gott ablehnen. Eine Ideologie, gleich welche, führt niemals zu Gott sondern in letzter Konsequenz von ihm weg.
Eine Ideologie ist etwas Menschenerdachtes. Diese zum eigenen Lebensmittelpunkt zu machen bedeutet, Gottes Offenbarung in der Welt durch seinen Sohn Jesus Christus abzulehnen, oder nicht daran glauben zu können. Oder, was häufiger der Fall sein wird, aus Feigheit oder Scham nicht die Schritte zu tun, die dieser Glaube an Jesus als Sohn Gottes logischerweise mit sich bringt.