
(Rom) „Franziskus ist inzwischen links wie wir Rebellen-Theologen“. Diese Aussage ist keine Polemik US-amerikanischer „Gringos“, die von der heutigen Vatikanführung als „Ökonomen des Hasses“ gesehen werden. Diese Aussage ist vielmehr das Bekenntnis eines Mannes, der eine der Speerspitzen der Befreiungstheologie ist: der brasilianische Dominikaner Frei Betto.
Frei Betto wurde als Carlos Alberto Libânio Christo in Belo Horizonte geboren. Seit seiner Jugend wirkt in ihm ein starker Linksdrall. Er gehörte schon als Jugendlicher der Katholischen Aktion an, die in Brasilien „der Kommunistischen Partei nahestand“, wie Frei Betto im Interview selbst zugibt.
„Beeinflußt war sie vom Denken und dem Vorbild des Guerilleros Carlos Marighella.“
Dieser Einfluß führte Frei Betto in die Nähe der linksradikalen Guerilla, an die Seite der kubanischen Kommunisten und ins engste Umfeld des linken, brasilianischen Staats- und Regierungschefs Lula da Silva, der heute wegen Korruption im Gefängnis sitzt.
1964 und 1969 wurde er wegen seiner politischen Umtriebe verhaftet.
„Unter den Gefangenen waren wir geachtet und gefürchtet. Sie hielten uns für Terroristen. Einige kamen und wollten nach der Haftentlassung sich uns anschließen.“
Frei Betto gehört zu den „Säulenheiligen“ der politischen Linken: Lula machte ihn 2003 zum Regierungsberater und die UNESCO zeichnete ihn „für seinen Einsatz für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit“ aus.
Die linksliberale Tageszeitung Il Fatto Quotidiano veröffentlichte gestern ein Interview mit Frei Betto. Darin sagte der Befreiungstheologe den eingangs zitierten Satz.
Der Dominikaner mit marxistisch gefärbter Theologie bietet im Interview Einblick in seine Gedankenwelt. Der Korruptionsprozeß gegen Lula war für Frei Betto, wie für die gesamte Linken, nur „eine politische Farce“. Den Wahlsieg des neuen Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Bolsonaro, vergleicht Frei Betto mit der „Machtübernahme Hitlers 1933“. Papst Paul VI. habe den konservativen Erzbischof von Sao Paulo „bestraft“. Aber „Wojtyla und Ratzinger hatten da andere Vorstellungen.“
„1970 besuchte uns der Kardinal von Sao Paulo, der konservative Agnelo Rossi, im Gefängnis, und wir haben ihm die Spuren der Schläge gezeigt. Er ging hinaus und sagte der Presse, daß es uns gut gehe. Paul VI. zitierte ihn nach Rom, und als er nach Sao Paulo zurückkehrte, mußte er feststellen, ‚wegbefördert‘ worden zu sein. Er wurde Präfekt der Propaganda fide in Rom und [in Sao Paulo] durch den progressiven Kardinal Paulo Evaristo Arns ersetzt.“
Der rebellische Dominikaner nimmt unter anderem zum Verhältnis von Papst Franziskus zur Befreiungstheologie Stellung.
FQ: Ich nehme an, Papst Franziskus gefällt Ihnen, trotz des inzwischen verbreiteten Eindrucks, daß „mehr Schein als Sein“ ist?
Frei Betto: Kardinal Bergoglio war kein Progressiver, aber als Papst Franziskus ist er ein Förderer der Befreiungstheologie geworden. In seiner sozial-ökologischen Enzyklika Laudato si (2015) geht er den Gründen der Umweltzerstörung nach. Und seine Positionen zur Kommunion für die Geschiedenen und zur Beichte der Kinder von Homo-Paaren sind große Schritte vorwärts, auch wenn er sich durchschlängeln muß zwischen allen Hürden, die ihm zwischen die Beine geworfen werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: AdCuba (Screenshot)
Herr Maduro ist auch links („Nicolás Maduro Moros ist ein venezolanischer Politiker. Seit 2013 ist er der Staatspräsident Venezuelas. Zuvor war der Politiker der Vereinigten Sozialistischen Partei von 2006 bis zum 16. Januar 2013 Außenminister und ab Oktober 2012 Vizepräsident der Präsidialen Bundesrepublik Venezuela.“ Wikipedia).
Er hat Venezuela in den Bankrott und Bürgerkrieg geführt, obwohl durch das Erdöl ein ungeheurer Reichtum vorhanden ist.
Destruktion und Durcheinanderwerfen sind gleichen Ursprungs.
Die Menschen in Lateinamerika, leiden sehr unter ihren Diktaturen.
Als ich heute, die Äußerung vom Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofkonferenz, las. Er war bei einer Diskussion, in Berlin sagte:
“ man sollte den Begriff christliches Abendland “ nicht verwenden. Es sei „ausgrenzend“.
Sollen wir unsere eigene Geschichte verschweigen? Es mag auf dem ersten Blick eine Äußerung der Demut sein,
aber im Gegenteil, es sprechen Hochmut und Heuchelei.„Seht her, wie tolerant wir sind!“