
Liebe Brüder und Schwestern,
unsere heutige Katechese nimmt Bezug auf das Lukasevangelium, in dem die für das Leben Jesu charakteristische Atmosphäre des Gebets in besonderer Weise spürbar wird. Jesus ist vor allem ein Betender. Alle seine wichtigen Lebensstationen, wie seine Taufe oder die Verklärung, sind von seinem persönlichen Gebet begleitet.
Jesus betet für Petrus, für seine Jünger wie für seine Peiniger. Folglich fragt ihn auch einer seiner Jünger: „Herr lehre uns beten“. Daraufhin erklärt Jesus, mit welchen Worten und in welcher Einstellung seine Jünger beten sollen. Die Haltung soll die eines Glaubenden sein, der sich inständig an Gott wendet. Jesus gibt zu verstehen, dass Gott immer antwortet, dass kein Gebet ungehört verhallt, auch wenn es uns manchmal so scheinen mag. Für diesen Fall empfiehlt Jesus im Gebet auszuharren und nicht aufzugeben. Das Gebet verändert immer die Wirklichkeit: wenn es vielleicht auch nicht die äußeren Umstände verändert, so verwandelt es doch zumindest uns selbst. Der Heilige Geist ist allen verheißen, die beten. Wir können sicher sein, dass Gott antwortet, selbst dann, wenn wir es nicht gleich erkennen können. Eines ist sicher: am Ende eines jeden Lebensweges steht der himmlische Vater, der alle mit offenen Armen empfängt.
Von Herzen grüße ich die Pilger deutscher Sprache. Ich wünsche euch für euren Glaubensweg die rechte innere Haltung, die aus dem Gebet kommt und immer neu ins Gebet hineinführt. Wenn wir ihn aufrichtig bitten, schenkt uns der himmlische Vater all das, was unser Leben wirklich erfüllt. Gott segne euch!
Bild: Vatican.va (Screenshot)