(New York) Die Jesuitenuniversität Regis in Denver, Colorado, veranstaltete eine „Drag Show“ und wies alle Universitätsmitarbeiter an, Studenten nach dem Geschlecht anzusprechen, das diese „bevorzugen“.
Trotz der Kritik von Erzbischof Samuel Aquila von Denver,verteidigt das Rektorat der Regis University sowohl die „Drag Show“ auf dem Campus als auch die Umsetzung der Gender-Ideologie in der Universitätspraxis.
Die Regis Universität wurde 1877 vom Jesuitenorden gegründet. Sie ist Mitglied der Association of Jesuit Colleges and Universities (AJCU), in der die 28 Hochschulen des Jesuitenordens in den USA zusammengeschlossen sind. 24. Präsident der Universität ist seit 2012 P. John Fitzgibbons SJ. Die Universität zählt rund 11.400 Studenten, fast 2.000 wissenschaftliche Mitarbeiter und 660 Verwaltungsangestellte.
Am 29. Oktober verschickten Universitätsdirektorin Janet Houser und die von der Universität anerkannte Homo-Organisation Queer Resource Alliance eine Einladung an Studenten und Mitarbeiter zu einer „Drag Show“, um den Transgender Day of Remembrance (Gedenktag für die Opfer von Transphobie) zu begehen. Der Tag „gegen Transphobie“ wird nur von Homo-Organisationen begangen.
Mit der Einladung leitete Houster an die Universitätsmitarbeiter auch neue Richtlinien im Sinne der Gender-Ideologie weiter. Alle Universitätsmitarbeiter, ob Verwaltungspersonal, Professoren oder andere wissenschaftliche Mitarbeiter, haben Studenten künftig in dem Geschlecht anzusprechen, das diese wünschen. Wenn ein Student der Meinung sein sollte, plötzlich weiblich zu sein, habe er als „sie“ und nicht mehr als er angesprochen zu werden.
Das rief den zuständigen Ortsbischof Samuel Aquila, Erzbischof von Denver, auf den Plan. Auf der Internetseite des Erzbistums widersprach er der Anweisung und erklärte, daß diese „nicht mit dem katholischen Glauben übereinstimme“. Daran würden auch die Versuche nichts ändern, behaupten zu wollen, das sei „in den Werten des Jesuitenordens verwurzelt“. Erzbischof Aquila verwies dazu auf Papst Franziskus, der „wiederholt die Förderung der Gender-Ideologie als eine Form des ideologischen Kolonialismus kritisierte“. Der Erzbischof stellte deshalb die Frage:
„Warum fördert und lehrt die Regis Universität eine Ideologie, die im Widerspruch zu dem steht, was wir aus der Heiligen Schrift wissen?“
Die Universität denkt aber nicht daran, einzulenken. Universitätspräsident P. Fitzgibbons SJ antwortete dem Erzbischof lapidar: „Kein Student oder Mitarbeiter, der sich nach seinem Gewissen vor Gott als Lesbe, Schwuler oder Transgender identifiziert, soll sich in unserer Gesellschaft unsicher oder unwohl fühlen.“
Eine „Drag Show“ mag für einen Jesuitencampus und eine katholische Universität „unangemessen scheinen“, doch „öffnet diese Veranstaltung einen sicheren und barmherzigen Raum für LGBTQ-Studenten“, so der Jesuit.
Fitzgibbons antwortete Erzbischof Aquila ebenfalls mit einem Verweis auf Papst Franziskus, für den die Kirche „ein Feldlazarett“ sei: „Unsere LGBTQ-Studenten sind die am meisten verletzten Bürger unserer Gesellschaft“.
Auf den Vorwurf des Erzbischofs, einer Ideologie die Tore geöffnet zu haben, die der katholischen Lehre widerspricht, antwortete der Jesuit mit den Worten: „Unsere Treue gilt nicht den Ideologien, sondern den Menschen und dem Evangelium Jesu Christi“.
Der Sprecher des Erzbistums Denver sagte gegenüber CNA, daß im Ordinariat zahlreiche Nachrichten von Universitätsmitarbeitern, Professoren, Studenten, Absolventen und von Eltern von Studenten eingehen, die Erzbischof Aquila für seine Reaktion danken. „Die Universität und das Erzbistum arbeiten daran, ein Treffen zwischen Msgr. Aquila und P. Fitzgibbons zu vereinbaren.“
Das Erzbistum prüfe derzeit, welche „Optionen“ es gebe, mit „dieser Situation umzugehen“. Das „erste Ziel“ es jedoch, einen „produktiven Dialog“ mit P. Fitzgibbons zu suchen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Youtube (Screenshots)