Kardinal Tagle: „Annäherung der Kirche an LGBT-Welt ist präsent“

Jugendsynode und Homosexualität


Kardinal Tagel: "Die Annäherung der Kirche an die LGBT-Welt ist auf der Jugendsynode präsent".
Kardinal Tagel: "Die Annäherung der Kirche an die LGBT-Welt ist auf der Jugendsynode präsent".

(Rom) Chri­sto­pher Lamb, Mit­ar­bei­ter des pro­gres­si­ven, bri­ti­schen The Tablet, berich­te­te über das Pres­se­ge­spräch, das wäh­rend der Jugend­syn­ode täg­lich vom vati­ka­ni­schen Pres­se­amt und dem Syn­oden­se­kre­ta­ri­at aus­ge­rich­tet wird. Heu­te nahm Kar­di­nal Luis Anto­nio Tag­le, der Erz­bi­schof von Mani­la, dar­an teil, der schon seit eini­ger Zeit in pro­gres­si­ven Krei­sen als Wunsch­nach­fol­ger von Papst Fran­zis­kus genannt wird.

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Der Kar­di­nal ist Vor­sit­zen­der der Cari­tas Inter­na­tio­na­lis und Mit­glied der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­mis­si­on der Syn­ode. Lamb frag­te ihn, ob im Schluß­do­ku­ment der Jugend­syn­ode einen Bezug auf die „LGBT-Katho­li­ken“ ent­hal­ten sein wer­de. Die homo­phi­le Bezeich­nung „LGBT-Katho­li­ken“ ist der homo­se­xu­el­len Milieu­spra­che ent­nom­men. Sie stellt ein Para­dox dar. Gemeint sind Katho­li­ken, die sich der schwe­ren Sün­de der Homo­se­xua­li­tät hingeben.

Die Ant­wort von Kar­di­nal Tag­le ver­öf­fent­lich­te Lamb am frü­hen Nach­mit­tag auf Twitter:

When asked about whe­ther #LGBT Catho­lics will be refer­red to in #Synod18 docu­ment Car­di­nal Tag­le says ‘my hunch is that it will be the­re’ but couldn’t say in what form.

Auf deutsch:

Auf die Fra­ge, ob #LGBT-Katho­li­ken im #Syn­od18-Doku­ment erwähnt wer­den, sagt Kar­di­nal Tag­le: „Mein Gefühl ist, daß es da sein wird“, konn­te aber nicht sagen, in wel­cher Form.

Inzwi­schen liegt ein Video der Pres­se­kon­fe­renz vor, wes­halb die genaue Ant­wort von Kar­di­nal Tag­le wie­der­ge­ge­ben wer­den kann:

„Ich habe das Gefühl und auch die Hoff­nung, daß die­se The­men Teil des Schluß­do­ku­ments der Syn­oden­vä­ter sein wer­den. In den Wort­mel­dun­gen in der Aula und in mei­nem eng­lisch­spra­chi­gen Cir­culus – ich möch­te es nicht als Pro­blem bezeich­nen –, ist die Annä­he­rung der Kir­che an die LGBT-Welt präsent.“

Im Vor­feld der Syn­ode war von ver­schie­de­ner Sei­te, beson­ders deut­lich von Erz­bi­schof Charles Cha­put von Phil­adel­phia, kri­ti­siert wor­den, daß der Begriff „LGBT“ des Homo-Milieus Ein­gang in das Vor­be­rei­tungs­do­ku­ment gefun­den hat­te. Die Ant­wort von Kar­di­nal Tag­le zeigt, indem er selbst von LGBT und „LGBT-Welt“ spricht, zeigt, daß es sich nicht um einen Aus­rut­scher han­del­te. Das Vor­be­rei­tungs­do­ku­ment bedurf­te auch der Zustim­mung von Papst Franziskus.

Die „Annä­he­rung der Kir­che an die LGBT-Welt“ ist in vol­lem Gan­ge und offen­sicht­lich von der der­zei­ti­gen Kir­chen­füh­rung gewollt – und es ist ein Weg der Schmei­che­lei und der Anbiederung.

Kri­ti­ker spra­chen bereits vor Mona­ten, daß die eigent­li­che Agen­da der Jugend­syn­ode eine Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät sei.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Twit­ter (Screen­shot)

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