(Bregenz) Am kommenden 30. September findet in Bregenz um 14.30 Uhr der Marsch fürs Leaba statt. Die Landeshauptstadt des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg ist zum zweiten Mal Austragungsort dieser Aktion für das Lebensrecht der ungeborenen Kinder.
Der Marsch für das Leben entstand 1974 in den USA als Reaktion auf das Urteil des Obersten Gerichtshofes im Fall Roe gegen Wade, mit dem die Tötung ungeborener Kinder legalisiert wurde. Was ganz klein begann, mobilisiert inzwischen bis zu einer Million US-Bürger, die ein Ende des Abtreibungsmassakers fordern. 2017 nahm erstmals der amtierende Vize-Präsident persönlich daran teil, 2018 sandte der US-Präsident eine Videobotschaft.
Aus den USA gelangte diese Aktionsform in den vergangenen Jahren auch nach Europa, wo immer neue Initiativen entstehen. Zu den jüngsten gehört der Marsch fürs Leaba am Bodensee. Wie in der benachbarten und sprachverwandten Deutschschweiz, wo vor zwei Wochen in Zürich bereits der 9. Marsch fürs Läbe stattfand, wurde auch in Vorarlberg die örtliche alemannische Variante für das Wort Leben gewählt.
Der Marsch für das Leben, ob in Berlin, Paris oder Rom ist eines der kräftigsten Lebenszeichen, daß der Kulturkampf für das Leben nicht nur in den USA, Lateinamerika und Afrika, sondern auch in Westeuropa nicht aufgegeben wurde. Es gibt ihn, den Widerstand gegen die Kultur des Todes, die zwar noch fest im Sattel sitzt und Europa im Würgegriff hält – und demographisch die europäischen Völker tatsächlich regelrecht erwürgt – doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
#fairändern
Der 2. Marsch fürs Leaba am Hafen in Bregenz steht unter dem Motto #fairändern. Die Veranstalter wollen für die längst überfälligen Begleitmaßnahmen gegen die Abtreibung mobil machen. Dazu läuft in Österreich gerade eine parlamentarische Bürgerinitiative, für die Unterschriften gesammelt werden.
Die Initiatoren schreiben:
„Die Abtreibung als alternativloses Angebot für eine Frau, die wegen ihrem kleinen Kind in eine Krisensituation geraten ist, kann es wohl nicht sein. Bedenkzeit zwischen Arzttermin und Abtreibung, Beratung über Alternativen zur und mögliche psychische Folgen von einer Abtreibung, Motivforschung und mögliche Hilfen nach der Geburt sind Themen, die neu angedacht werden müssen, um die Abtreibungszahlen zu senken.Auch die eugenische Indikation stellt ein trauriges Kapitel dar, das endlich angegangen werden muß.“
Und weiter:
„Es wird unter anderem gefordert, daß zwischen Besuch des Arztes und dem Termin der Abtreibung eine Bedenkzeit eingehalten werden muß, daß die Frauen über Alternativen und die psychischen Folgen der Abtreibung informiert werden muß, daß endlich die schon lange versprochenen statistischen Erhebungen gemacht werden, daß endlich der Skandal der eugenischen Indikation beseitigt wird. Wegen dem letzten Punkt wurde Österreich schon von der UNO kritisiert. Laut österreichischer Fristenlösung ist die Tötung des ungeborenen Kindes bei Verdacht auf Behinderung bis zum ‚Zeitpunkt während der Geburt‘ straffrei.“
Bregenz liegt dort am Bodensee wo Österreich, die Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz aneinandergrenzen. Die Aktion versteht sich daher als Lebensrechtsaktion für den ganzen Bodenseeraum. Vertreter der Lebensrechtsbewegung aus den Nachbarländern haben sich bereits angekündigt. So wird beispielsweise Daniel Regli vom Organisationskomitee des Marsches fürs Läbe als Redner auftreten.
„So wie bisher kann es nicht weitergehen!“
Die Veranstalter formulieren provokant:
„Es ist jedem klar, der auch nur noch ein bißchen Verstand bewahrt hat: So wie bisher kann es nicht weitergehen!“
Damit versuchen sie gegen einen verlogenen Abtreibungs-Mainstream aufzurütteln, der die Tötung ungeborener Kinder per Gesetz abgesichert hat und als „Recht der Frau“ postuliert. Der Zustand ist beispiellos in der Geschichte der Menschheit. Das Kind bleibt beim Thema Abtreibung unerwähnt, weil es wie lästiger Müll entsorgt werden können soll. Unerwähnt bleibt auch der Mann, der gleichen Anteil an der Zeugung eines Kindes hat wie die Frau, dann aber schnell ins Dunkel abtaucht und alles auf die Frau abschiebt. Aus dem Hintergrund sind es aber gerade Männer, die die Abtreibungspropaganda steuern und behaupten, es sei angeblich alles „zugunsten der Frau“.
Gegen Andersdenkende wie die Lebensschützer versuchen dieselben Abtreibungsbefürworter die Meinungsfreiheit außer Kraft zu setzen, um ein Umdenken in der Öffentlichkeit zu verhindern. Die Massenmedien, vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk, stützen den „Abtreibungskonsens“ durch einseitige Darstellungen zugunsten der Abtreibung und gegen die Lebensschützer, am meisten aber durch das Verschweigen des Abtreibungsdramas.
„Die Veranstaltung am Bodensee im Dreiländereck gibt allen, die nicht zu weit weg wohnen, die Möglichkeit ihre Stimme zu erheben und (auch vor Gott) zu zeigen, daß sie mit der jetzigen Situation nicht einverstanden sind.“
2. Marsch fürs Leaba, 30. September 2018, Bregenz (Vorarlberg)
14.30 Uhr Start am Hafen, Marsch durch die Bregenzer Innenstadt, anschließend Kundgebung am Hafen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: 1. Marsch fürs Leaba