Im März verhafteter Bischof von Franziskus emeritiert

Bischof Jose Ronaldo Ribeiro wurde von Papst Franziskus emeritiert.
Bischof Jose Ronaldo Ribeiro wurde von Papst Franziskus emeritiert.

(Rom) Papst Fran­zis­kus nahm gestern den Rück­tritt von Msgr. José Ronal­do Ribei­ro, Bischof von For­mo­sa in Bra­si­li­en, an. Dies gab das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt bekannt. Bischof Ribei­ro war in den ver­gan­ge­nen Mona­ten auf auf­se­hen­er­re­gen­de Wei­se bekannt geworden.

Am 24. Sep­tem­ber 2014 war Ribei­ro von Papst Fran­zis­kus zum Bischof von For­mo­sa im bra­si­lia­ni­schen Bun­des­staat Goi­as ernannt wor­den. Das Bis­tum gehört zur Kir­chen­pro­vinz Brasilia.

Bischof Ribei­ro war am 19. März 2018 zusam­men mit sei­nem Gene­ral­vi­kar und wei­te­ren vier Prie­stern sei­ner Diö­ze­se ver­haf­tet wor­den. Ihm wird die Ver­un­treu­ung von Spen­den­gel­dern und ande­ren Ver­mö­gens­wer­ten des Bis­tums vorgeworfen.

Die Fest­nah­me von ins­ge­samt neun Per­so­nen erfolg­te im Rah­men der Ope­ra­ti­on Caifás. Die Ange­klag­ten müs­sen sich auch wegen Bil­dung einer „kri­mi­nel­len Ver­ei­ni­gung“ ver­ant­wor­ten. An der diö­ze­sa­nen Kurie und in eini­gen Pfar­rei­en fan­den Haus­durch­su­chun­gen statt.

Bischof Ribei­ro bestrei­tet alle Vor­wür­fe, wäh­rend sich Staats­an­walt Dou­glas Che­gu­ry sicher ist, daß die Betei­lig­ten jähr­lich eine Mil­li­on Bra­si­lia­ni­sche Real ver­un­treut, sich selbst berei­chert und das Bis­tum dadurch geschä­digt haben.

Die Justiz­be­hör­de sah Ver­dun­ke­lungs­ge­fahr, nach­dem Staats­an­walt­schat Che­gu­ry dem Bischof vor­warf, ver­sucht zu haben, Zeu­gen ein­zu­schüch­tern. Daher muß­te Msgr. Ribei­ro enen Monat in Unter­su­chungs­haft ver­brin­gen, aus der er am 17. April 2018 ent­las­sen wurde.

Bereits am 21. März hat­te Papst Fran­zis­kus Msgr. Pau­lo Men­des Pei­xo­to, den Erz­bi­schof von Ube­ra­ba (Bun­des­staat Minas Gerais), zusätz­lich zum Apo­sto­li­schen Admi­ni­stra­tor von For­mo­sa ernannt.

Gestern eme­ri­tier­te er Bischof Ribei­ro und mach­te damit den Weg frei, den Bischofs­stuhl von For­mo­sa neu zu besetzen.

Msgr. Ribei­ro erklär­te nach sei­ner Frei­las­sung aus der Unter­su­chungs­haft, „ohne Bewei­se“ fest­ge­nom­men wor­den zu sein. Er bekräf­tig­te sei­ne Unschuld und beklag­te, von den Medi­en durch den Schmutz gezo­gen wor­den zu sein.

Dem­nächst muß er sich zusam­men mit ande­ren Ange­klag­ten vor Gericht verantworten.

Die Ope­ra­ti­on Caifás war durch eine Anzei­ge von 30 Katho­li­ken des Bis­tums aus­ge­löst worden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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1 Kommentar

  1. Wenn man in die Gesich­ter der west­li­chen Bischö­fe schaut, wünscht man sich, sie trü­gen einen Bart. 

    Das wäre doch mal ein Anfang, um wah­re Demut auch äußer­lich zu zeigen.

    Weg vom Schein die­ser Welt, weg von der Ich­zen­triert­heit der Per­son, weg vom Gefal­len­wol­len und der Ver­letzt­bar­keit auf dem glän­zen­den Par­kett der Eitelkeiten.

    Da wir­ken die ortho­do­xen Bischö­fe ganz anders auf mich.

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