
(Rom) Seit Jahren findet am Päpstlichen Athenaeum Regina Apostolorum in Rom ein Lehrgang über Exorzismus und Befreiungsgebet statt. Bisher hatte die römische Hochschule der Legionäre Christi damit eine Sonderstellung. Nun bietet auch die Theologische Fakultät von Neapel eine ähnliche Ausbildung an.
Das Fach Dämonologie, in den vergangenen Jahrzehnten an kirchlichen Einrichtung häufig stiefmütterlich behandelt, wird in Neapel künftig festes Lehrveranstaltungsangebot beim Theologiestudium sein.
Wie erkennt man Fälle von dämonischer Besessenheit? Wann ist ein Exorzist gefordert? Auf solche Fragen soll der neue Lehrgang Antworten geben. Die Dämonologie wird Teil der zweijährigen theologischen Ausbildung. Die Leitung wurde Msgr. Salvatore Esposito, Ordinarius für Liturgie, übertragen. Der Lehrgang steht Seminaristen und Laien offen. Zum Lehrkörper gehört auch Francesco Bamonte, der Vorsitzende der Internationalen Exorzistenvereinigung, die von P. Gabriele Amorth gegründet wurde.
Die Fakultät will damit auf die gesteigerte Nachfrage reagieren. Msgr. Esposito bestätigte, daß vermehrt Menschen „Zuflucht zu Magie, zu Kartenlegern, Wahrsagern, Aberglaube, Wundersucht, angeblichen Erscheinungen, aber auch satanischen Sekten nehmen“. Es sei notwendig, dieses Phänomen zu studieren und Antworten zu geben, indem pastorale Ansätze gesucht werden. Es gehe darum, „zu evangelisieren und die Menschen, die der Magie verfallen sind, aufzufangen“.
Es wäre „gut“, so Esposito, „wenn die Diözesen Beratungs- und Anlaufstellen hätten, wo Priester und Experten geistliche Hilfe leisten können“. Es sei auch notwendig, den immer neuen „Gurus“ entgegenzutreten, die bis hinein in die Kirche Verwirrung stiften, so der Liturgiker.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Hieronymus Bosch: Weltgericht/Wikicommons