(Brüssel) Laut einer belgischen Studie, die in The British Journal of Cancer veröffentlicht wurde, ist in Flandern im Untersuchungszeitraum das Leben von 10,6 Prozent der Krebspatienten durch „Sterbehilfe oder ärztlich assistierten Suizid“ beendet worden. Hinzukommen 1,7 Prozent der Krebspatienten, die eine „Lebensverkürzung ohne ausdrückliche Patientenbefragung“ erlitten, also Opfer von Euthanasie wurden.
Die Studie End-of-life decision-making across cancer types: results from a nationwide retrospective survey among treating physicians wurde vom End-of-Life Care Research Group der Vrije Universiteit Brussel (VUB, Freie Universtät Brüssel) und der Universität Gent erstellt. Die Autoren sind Dirk Houttekier, Joachim Cohen und Rik Schots (Universitätsklinik Brüssel) unter Mitarbeit von Kenneth Chambaere und Luc Deliens.
Die Studie beruht auf der Auswertung eines Fragebogens, der an Ärzte gerichtet wurde. Laut den Ergebnissen erlebte die Euthanasie im Vergleich zum Jahr 2007 auf die Gesamtzahl aller Tumorerkrankungen eine Nettozunahme von 5,6 Prozent.
Bei 1,7 Prozent (Mittelwert) der Patienten, die Studie nennt in den Hochrechnung einen Wert zwischen 1,0 und 2,4 Prozent, erfolgten „Maßnahmen zur Lebensverkürzung“ ohne Zustimmung des Patienten.
Text: Andreas Becker
Bild: Corrispondenza Romana