
(Colombo) Nach dem Tod eines Singhalesen, kam es gestern zu Gewaltaktionen der buddhistischen Mehrheitsbevölkerung gegen Muslime. Die Regierung von Sri Lanka verhängte für zehn Tage den Ausnahmezustand.
Die Polizei griff mit Tränengas ein, um die aufgebrachte, buddhistische Menge zu zerstreuen. Das Land befindet sich laut Beobachtern am Rand eines neuen Bürgerkrieges.
Gestern wurde in der Stadt Theldeniya, wo ein Singhalese getötet wurde, eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Der Vorfall provozierte den Zorn der Singhalesen gegen die Muslime des Landes, denen die Schuld am Tod gegeben wird. Radikale buddhistische Gruppen mobilisierten zur Gewalt.
Die Ankunft von Galagoda Aththe Gnanasaara, einem radikalen buddhistischen Mönch der radikalbuddhistischen Bodu Bala Sena (BBS), und von Dan Priyasath, der sich als „Retter der Singhalesen“ betrachtet und einer gleichnamigen Organisation vorsteht, heizte die Stimmung noch mehr an. Beide vertreten eine radikale Form des buddhistisch-singhalesischen Nationalismus. Beide befinden sich wegen früherer Gewalttaten derzeit nur auf Bewährung in Freiheit.
Als radikale Buddhisten eine Moschee in Digana angriffen und muslimische Geschäfte plünderten, sei es zu panikartigen Szenen unter Muslimen gekommen, so AsiaNews.
Bereits vergangene Woche war es zu Ausschreitungen gekommen, als Singhalesen in Ampara eine Moschee abfackelten und umliegende muslimische Geschäfte gleich dazu. 24 Buddhisten wurden von der Polizei verhaftet.
Schwierige ethnische und religiöse Situation

Der Generalinspektor der Polizei, Pujith Jayasundara, teilte mit, daß die Kriminalpolizei Ermittlungen wegen religiös motivierter Krawalle eingeleitet habe. Die Regierung von Sri Lanka forderte die Bevölkerung des Landes auf, die Ruhe zu bewahren und sich jeglicher Gewalttaten zu enthalten.
Rund 75 Prozent der Bevölkerung von Sri Lanka sind Singhalesen. Dazu kommen etwa fast 16 Prozent Tamilen, die sich in Sri-Lanka-Tamilen und Indien-Tamilen unterteilen. Letztere, etwas ein Drittel, kamen erst im 19. Jahrhundert unter britischer Herrschaft als Plantagenarbeiter auf die Insel. Dazu gibt es noch etwa neun Prozent muslimische Moors, die unterschiedlicher ethnischer und geographischer Herkunft sind.
Religiös bekennen sich 70 Prozent zum Buddhismus, mehr als 12 Prozent zum Hinduismus und fast zehn Prozent zum Islam. Die Christen machen fast acht Prozent aus. Die Tamilen machten bereits mehr als 20 Prozent der Bevölkerung aus, als es zu einer Vereinbarung zwischen den Regierungen in Colombo und Neu Delhi kam. 60 Prozent der Indien-Tamilen wurden von Indien wieder zurückgenommen. Während Buddhisten Singhalesen sind und singhalesisch sprechen, sind Hindus Tamilen und sprechen tamilisch. Die Muslime (Moors) verstehen sich als eigenständige ethnische Volksgruppe. Sie sprechen zu über 90 Prozent tamilisch, zu zehn Prozent singhalesisch.
Älteste Spuren des Christentums

Von 1983 bis 2009 herrschte auf Sri Lanka ein Unabhängigkeitskrieg zwischen den buddhistischen Singhalesen und den hinduistischen Tamilen, die einen eigenen Staat errichten wollten. Muslime und Christen gerieten dabei wiederholt zwischen die Fronten. Die katholische Kirche bemühte sich in der Vergangenheit intensiv um den Versöhnungsprozeß zwischen den Sprach‑, Volks- und Religionsgruppen. Ihr gehört der Großteil der Christen an.
Das Christentum ist die einzige Religion, die sich in beiden großen Ethnien und Sprachgruppen findet. Die ältesten Belege für die christliche Präsenz auf der Insel reichen bereits auf 5. Jahrhundert zurück. Für persische Christen, die als Kaufleute auf die Insel kamen, gab es in der Hauptstadt Anuradhapura ein eigenes Viertel mit einer Kirche. Die Archäologie bestätigte die Angaben, als 1912 in Anuradhapura ein persisches Kreuz aus dem 5. Jahrhundert entdeckt wurde. Da die nestorianische Mission in Antike und Mittelalter aus dem europäischen Bewußtsein verdrängt worden war, wurde der Fund auf die Ankunft der Portugiesen Am Beginn des 16. Jahrhunderts datiert. Erst weitere Ausgrabungen und Dokumentenfunde, darunter ein Taufbecken in Vavuniya, führten zur Erkenntnis, daß das Christentum bereits in der Antike auf die Insel gelangt war.
Text: Andreas Becker
Bild: AsiaNews/Wikicommons
Wenn Mohammed für die Mohammedaner der beste aller Menschen war und alle Mohammedaner so leben sollen, säen Mohammedaner ihre Hass‑, und Gewalt-Ideologie überall auf der Welt.
Schön, dass es noch Menschen gibt, die sich gegen die Islamisierung wehren.