
(Rom) Die römische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung veröffentlichte ein Dekret zur Änderung des Römischen Generalkalenders, mit dem der Gedenktag Maria, Mutter der Kirche eingeführt wird.
Mit dem Dekret erhält die Gottesmutter den neuen Ehrentitel Mater Ecclesiæ. Der Pfingstmontag wird künftig Memoria B. Mariæ Virginis Ecclesiæ Matris sein, Gedenktag der seligsten Jungfrau Maria, Mutter der Kirche sein.
So wurde es von Papst Franziskus am 11. Februar gutgeheißen.
Im Dekret heißt es:
„Die freudige Verehrung der Mutter Gottes in der Kirche unserer Tage kann bei der Betrachtung des Geheimnisses Christi und des Wesens der Kirche die Frauengestalt (vgl. Gal 4,4) nicht vergessen, die Jungfrau Maria, die zugleich Christi Mutter und Mutter der Kirche ist.
Dies war im kirchlichen Denken gewissermaßen schon gegenwärtig in den vorwegnehmenden Worten des heiligen Augustinus und des heiligen Leo des Großen. Der erste sagt, dass Maria die Mutter der Glieder Christi ist, da sie mit ihrer Liebe mitgewirkt hat an der Wiedergeburt der Gläubigen in der Kirche. Indem der andere sagt, die Geburt des Hauptes sei auch die Geburt des Leibes, zeigt er, dass Maria zugleich Mutter Christi, des Sohnes Gottes, und Mutter der Glieder des mystischen Leibes, also der Kirche, ist. Diese Überlegungen entspringen der göttlichen Mutterschaft Mariens und ihrer Verbindung mit dem Wirken des Erlösers, das in der Stunde des Kreuzes gipfelt.“

Zusammen mit dem Dekret wurden auch die „entsprechenden liturgischen Texte“ veröffentlicht.
Ebenso wurde mit dem Dekret auf der Internetseite des Heiligen Stuhles auch ein erklärender Kommentar von Kardinal Robert Sarah, dem Präfekten der Gottesdienstkongregation, publiziert.
Darin zitiert der Kardinal aus seinem Buch „Die Kraft der Stille“. Ein bemerkenswerter Schritt, da dieses Buch und der Kardinal von progressiven Kirchenkreises massiv angegriffen wurden.
„Der Wunsch ist es, dass diese Feier, die nunmehr auf die ganze Kirche ausgedehnt ist, alle Jünger Christi daran erinnern möge, dass wir wachsen und von der Liebe Gottes erfüllt werden, wenn wir unser Leben in drei Wirklichkeiten verwurzeln: Im Kreuz, im Opfer und in der Jungfrau – Crux, Hostia et Virgo. Dies sind die drei Geheimnisse, die Gott der Welt geschenkt hat, um unser Leben zu ordnen, zu befruchten und zu heiligen und uns zu Jesus Christus zu führen. Es sind drei Geheimnisse, die im Stillen zu betrachten sind“
Das Gedenken wird erstmals am kommenden Pfingstmontag, dem 21. Mai 2018 gefeiert werden.
Mater Eccleciae, ora pro nobis.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshots)
„Maria Mutter der Kirche“, Maria als Mutter des mystischen Leibes Christi macht Sinn, ist aber weniger als „Maria ist die Kirche“ ‑so Hans Urs von Balthasar und leicht abzuleiten aus Eph 5. Pfarrer Hans Milch betonte die Brautschaft zwischen Maria und Christus, auch aus dem alttestamentlichen Hohenlied abzuleiten. Das neue Fest ist fromm, aber theologisch dürftig.
Wieder einmal eine schlechte Entscheidung aus Rom. Bei aller pflichtschuldigen Verehrung Marias – dem Heiligen Geist wird in der Kirche viel zu wenig Beachtung geschenkt. Dabei ist es doch gerade der Heilige Geist, der als von Christus Gesandter bei uns ist. Man sollte daher weiterhin beide Tage des Pfingstfestes dem Heiligen Geist widmen.